Eisbachwelle (Sonett)

Reißend Wasser soll die Welle nähren:
Federnd spannt sie sich empor; und wendig
schnellen Surfer über sie, die ständig
spielend sich aus Sterben neu gebären.

Feurig springt der erste. Ob’s ihm glücke,
kalte Macht zu zwingen? Doch der Drache
ringt ihn rasend in die Flut. Ich lache;
und wir alle starren von der Brücke.

Schau, schon tanzt der zweite! Der kann fliegen;
leicht schwebt er dahin – geschmeidig; munter
spielt er mit der Welle. Wer wird siegen?

Hei…, da reißt der Eisbach ihn hinunter.

... Wilder spritzt die kalte Gischt des Drachen.
... Auf der Brücke zittern wir und lachen.
 



 
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