Engel

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poetix

Mitglied
Hallo Joneda,
ein nettes kleines Gedicht, leichtfüßig und gutgelaunt. Mich stört nur die letzte Zeile: Da stimmt der Rhythmus nicht mit dem der anderen Zeilen überein. Absicht? Vielleicht, aber auf mich wirkt es irgendwie unharmonisch und passt nicht zur harmonischen Grundstimmung des Gedichts.
Viele Grüße
poetix
 

Joneda

Mitglied
Versenkung, oh Du holder Schlag,
sah ich Dich nur an diesem Tag,
und flügelweit hast Du gebreitet
und mir ein sanftes Bett bereitet,
in das ich legen kann mein Haupt,
betäubt von Schönheit, weggeraubt
aus diesem Leben.


allen Kommentatoren und Lesern
alles Liebe
Joneda
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Joneda,

ich sehe, Du hast Dir schon selbst eine gute Antwort gegeben. ;)

(M)eine Meinung zum Ausgangstext:

Das Wort "Engel" ist so sehr mit Bedeutung aufgeladen, dass es Deinen Text dominiert. Man kann damit rechnen, dass beim Lesen dieses Wortes ein mehr oder weniger typisches Denkmuster abgerufen wird, dass sozusagen ein uralter Film abläuft.

Der Text bedient ein gängiges Klischee. Er überrascht (mich) nicht. Dein LyrI ist von seinem Engel vereinnahmt, vielleicht sogar geblendet.
Als Leser kann ich mich eigentlich nur entscheiden, ob ich denken soll: "Ach ja, das schöne Gefühl kenne ich, wenn ich an meinen Engel denke ...", oder ob ich z.B. denke: "Nicht schon wieder so ein Engelkitsch ...".
Deutungsoffen ist der Text in beiden Fällen nicht.

Ein Gedicht zu schreiben, das die Leser berührt, ohne dass man sich als Autor auf die Ausstrahlungskraft einzelner "großer" Worte verlässt - das ist eine Kunst.

"Große" Worte zu benutzen und sich auf ihre Wirkung verlassen - das ist meiner Meinung nach eher ein rhetorischer Trick, mit dem man vorgefasste Meinungen und die zugehörigen Emotionen abrufen kann.

Soweit noch ein paar Gedanken meinerseits.

Viele Grüße

NDK
 



 
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