Er.lahmt

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Walther

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Er.lahmt


Es bleibt an diesem falschen Ende
Halt eine lahme Manneslende:
Er will nicht so, wie er es will.
Er schweigt ganz stumm und leidet still.

Was macht ihn denn im Kern jetzt aus?
Dass er es kann und zum Applaus
Der Dame diese richtig liebt
Und ihr die höchsten Lüste gibt?

Er zweifelt an sich und verschwindet
Im Schweigen, wo er sich dann windet
Am Tag und nachts und wochenlang.
Sie leidet auch, und ihr wird bang,

Weil er nicht spricht und nichts mehr sagt.
Sehr unwirsch ist er, wenn sie fragt,
Wie es ihm geht. Wenn er nicht steht,
Weiß er nicht mehr, wie’s weitergeht.

Doch eines Tages, nach viel Wein,
Will sie nicht mehr alleine sein.
Sie reibt ihn zärtlich, hier und da,
Und beide kommen sich ganz nah.

Auf einmal kann er wieder lieben,
Selbstzweifel schnell beiseite schieben.
Das Glück, es scheint zurückgekehrt:
Er fühlt sich ganz und unversehrt.

Sie freut sich mit ihm, lächelt leise.
Die Frauen sind in Dingen weise,
Die manche Männer niemals sehn,
Weil sie nicht mal sich selbst verstehn.
 



 
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