Hallo michael,
zu sagen die beiden, Penrose und Hofstadter, in diesem Sinne gelesen zu haben, wäre sicher überzogen. Außerdem kann man sie gar nicht lesen, sondern man muß sie studieren, um sie und ihre Gedankenwelt in allem zu verstehen. Und bei der Menge an anderem, was für mich interessant ist, kann ich es nur wie mit dem Fußball halten, das heißt mich auf der Straße zu bewegen, die man gemeinhin Allgemeinbildung nennt. Von einigen Ausschlägen nach oben und unten mal abgesehen.
Ob zum Beispiel ein Computer Muster erkennen kann? Ob er eines Tages selbständig denken und damit den Menschen beherrschen kann? Oder ob es Grenzen gibt, die für ihn gewissermaßen Endstation sind? All das sind Fragen, die heute noch im weiten Maße der Spekulation offen sind. Außerdem sollte man nicht vergessen, daß viel theoretisch Machbares oder im Labormaßstab Umgesetztes schon oft in der Praxis unterging. Zu den Aufgaben eines Philosophen gehört es halt nicht, mit einem Schraubendreher in der Hand herumzulaufen. Allerdings kann es durchaus an der einen Schraube liegen (bildlich gesehen), wenn seine jahrelangen Betrachtungen in der Dunkelheit der Zeit zu anderen Wegen führen. Wie oft schon haben sich wissenschaftlich anerkannte Verhaltensweisen bzw. Erkenntnisse irgendwann später als völlig falsch schon vom Ansatz her erwiesen. Und das selbst auf relativ viel einfacheren Gebieten, als sie unseren beiden Koryphäen zuzuordnen sind. Nimm zum Beispiel die Medizin: Was heute hier in den Himmel gelobt wird, kann morgen bereits mit „um Himmels Willen“ bezeichnet werden. Was heißt von heute auf morgen: von Institut zu Institut, von Experte zu Experte!
All das sind Gründe, warum ich lieber bei meiner These der Allgemeinbildung bleibe, solange ich nicht unmittelbar selbst betroffen bin. Dazu ist auch die Welt mit ihren vielen Geheimnissen viel zu interessant.
Vielleicht nur ein Beispiel: die Grenze zwischen bewußt und unbewußt! Für mich stellt sich schon die Frage, inwieweit man hier überhaupt von einer Grenze nach unserem Sprachgebrauch reden kann. Man kann es natürlich so halten, wie mit klinisch tot. Doch da bleiben Fragen über Fragen. Ähnlich ist es zum Beispiel mit der Wahrheit: Es gibt zwar viele Wahrheiten, doch nur eine kann vor dem Schöpfer richtig sein. Jetzt finde die richtige! Schließlich: Platz für freien Willen ist sicher. Die Frage ist nur, was man unter freiem Willen versteht. Und sehr oft redet man aneinander vorbei, weil jeder sein ihm eigenes Bild hat. Und das ist, wie ich meine, eines der Hauptprobleme dieser Welt, von denen auch die Wissenschaften mit ihren Teilbereichen nicht ausgeschlossen sind. Du solltest Deinen eigenen Leitsatz nicht aus den Augen verlieren! Das ist grundsätzlich und gut gemeint, schließt aber nicht aus, sich über das eine oder andere vertieft Gedanken zu machen. Man darf sich nur nicht darin verlieren!
Mit Gruß
ibini