Erfinderpech

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helmut ganze

Mitglied
Erfinderpech

So manches wird heut ausgedacht,
was unser Leben leichter macht.
Da müht sich einer, ganz bescheiden,
um Fingernägel zu beschneiden
und geht danach mit viel Int’resse,
schnell hin zu der Erfindermesse,
kredenzt dort mit gar ernster Miene,
die Fingernägelschneid’maschine,
die er erfunden, ganz beglückt,
ist über maßen selbst verzückt.
Dort steht er dann, der arme Tor,
führt seinen Mechanismus vor.
„Hier seht ihr diesen schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da zu ertasten,
die sind dann, wahrhaft elegant,
für die fünf Finger einer Hand,
dort steckt ihr dann die Finger rein,
müsst dabei auch nicht ängstlich sein,
drückt auf den Knopf, der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche ist’s gescheh’n,
die Fingernägel einer Hand,
gekürzt in einem Arbeitsgang!“
Bewunderung macht sich jetzt breit,
doch mancher scheint noch nicht so weit.
„Ich hab’ da mal noch eine Frage,“
sagt einer aus der Kürettage,
„die Finger sind wohl durch die Bank
bei Menschen doch verschieden lang?“
Doch der Erfinder, nicht erbaut,
verwirrt auf seinen Kasten schaut
und sagt dann in gepresstem Ton,
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Heidenau, den 02. 08. 2012
 

helmut ganze

Mitglied
Erfinderpech

So manches wird heut ausgedacht,
was unser Leben leichter macht.
Da müht sich einer, ganz bescheiden,
um Fingernägel zu beschneiden
und geht danach mit viel Int’resse,
schnell hin zu der Erfindermesse,
kredenzt dort mit gar ernster Miene,
die Fingernägelschneid’maschine,
die er erfunden, ganz beglückt,
ist über maßen selbst verzückt.
Dort steht er dann, der arme Tor,
führt seinen Mechanismus vor.
„Hier seht ihr diesen schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da zu ertasten,
die sind dann, wahrhaft elegant,
für die fünf Finger einer Hand,
dort steckt ihr dann die Finger rein,
müsst dabei nicht zu ängstlich sein,
drückt auf den Knopf, der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche ist’s gescheh’n,
fünf Fingernägel,vorher lang,
gekürzt in einem Arbeitsgang!“
Bewunderung macht sich jetzt breit,
doch mancher scheint noch nicht so weit.
„Ich hab’ da mal noch eine Frage,“
sagt einer aus der Kürettage,
„die Finger sind wohl durch die Bank
bei Menschen doch verschieden lang?“
Doch der Erfinder, nicht erbaut,
verwirrt auf seinen Kasten schaut
und sagt dann in gepresstem Ton,
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Heidenau, den 02. 08. 2012
 

Fleur de Sol

Mitglied
Lieber Helmut,
Deine Geschichte hat mich amüsiert ... war nicht schnell dahingekliert ... :) . Mir fällt das Lesen von Reimen in Strophenform einfacher, daher ein paar Vorschläge, die Du gerne prüfen, übernehmen oder ablehnen darfst.

So manches wird
heut' ausgedacht,
was unser Leben
leichter macht.

Da müht sich einer,
ganz bescheiden,
um Fingernägel
zu beschneiden.

[blue]U[/blue]nd geht danach
mit viel Int’resse,
schnell hin
zu der Erfindermesse.

Kredenzt dort
mit gar ernster Miene,
die Fingernägel
schneid’maschine.

[blue]D[/blue]ie er erfunden,
ganz beglückt,
ist über maßen
selbst verzückt.

Dort steht er dann,
der arme Tor,
führt seinen
Mechanismus vor.

„Hier seht ihr diesen
schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da
zu ertasten.

Die sind dann,
wahrhaft elegant,
für die fünf Finger
einer Hand.

[blue]D[/blue]ort steckt ihr dann
die Finger rein,
müsst dabei [strike]auch[/strike] nicht
ängstlich sein.

[blue]D[/blue]rückt auf den Knopf,
der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche
ist’s gescheh’n.

[blue]F[/blue]ünf Fingernägel,
[blue]schön und[/blue] lang,
gekürzt in einem
Arbeitsgang!“

Bewunderung macht sich
jetzt breit,
doch mancher scheint
noch nicht so weit.

Ich hab’ da mal
noch eine Frage,
sagt einer aus
der Kürettage.

[blue]D[/blue]ie Finger sind wohl
durch die Bank
bei Menschen doch
verschieden lang?

[blue]Nun[/blue] der Erfinder,
nicht erbaut,
verwirrt auf seinen
Kasten schaut.

[blue]U[/blue]nd sagt dann
in gepresstem Ton,
ja, sicher -vorher-,
vorher schon.
Ein sonniges Sonntagsbad
wünscht Dir Fleur
 

helmut ganze

Mitglied
Erfinderpech

So manches wird heut ausgedacht,
was unser Leben leichter macht.
Da müht sich einer, ganz bescheiden,
um Fingernägel zu beschneiden
und geht danach mit viel Int’resse,
schnell hin zu der Erfindermesse,
kredenzt dort mit gar ernster Miene,
die Fingernägelschneid’maschine,
die er erfunden, ganz beglückt,
ist über maßen selbst verzückt.
Dort steht er dann, der arme Tor,
führt seinen Mechanismus vor.
„Hier seht ihr diesen schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da zu ertasten,
die sind dann, wahrhaft elegant,
für die fünf Finger einer Hand,
dort steckt ihr dann die Finger rein,
müsst dabei nicht zu ängstlich sein,
drückt auf den Knopf, der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche ist’s gescheh’n,
fünf Fingernägel,vorher lang,
gekürzt in einem Arbeitsgang!“
Bewunderung macht sich jetzt breit,
doch mancher scheint noch nicht so weit.
„Ich hab’ da mal noch eine Frage,“
sagt einer aus der Kürettage,
„die Finger sind wohl durch die Bank
bei Menschen doch verschieden lang?“
Doch der Erfinder, nicht erbaut,
verwirrt auf seinen Kasten schaut
und sagt dann in gepresstem Ton,
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Heidenau, den 02. 08. 2012
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Paulina,

dein Lachen beim Lesen meines Gedichtes ist Balsam für meine Ohren. Vielen Dank für deine zustimmenden Worte.

Ganz liebe Grüße

helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Fleur,

du hast recht, so liest es sich leichter, ist aber auch länger und geht nicht auf eine Seite. Es kommt darauf an, wo man es veröffentlicht. Ich werde auf deinen Vorschlag zurück kommen.

Liebe Grüße

Helmut
 
Hallo Helmut,
wenn in Strophen, wie Fleur meint, dann doch besser so:

So manches wird heut ausgedacht,
was unser Leben leichter macht.
Da müht sich einer, ganz bescheiden,
um Fingernägel zu beschneiden.

Er geht danach mit viel Int’resse,
schnell hin zu der Erfindermesse,
kredenzt dort mit gar ernster Miene,
die Fingernägelschneid’maschine,

die er erfunden, ganz beglückt,
ist über maßen selbst verzückt.
Dort steht er dann, der arme Tor,
führt seinen Mechanismus vor.

„Hier seht ihr diesen schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da zu ertasten,
die sind dann, wahrhaft elegant,
für die fünf Finger einer Hand.

Dort steckt ihr dann die Finger rein,
müsst dabei nicht zu ängstlich sein,
drückt auf den Knopf, der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche ist’s gescheh’n.

Fünf Fingernägel,vorher lang,
gekürzt in einem Arbeitsgang!“
Bewunderung macht sich jetzt breit,
doch mancher scheint noch nicht so weit.

„Ich hab’ da mal noch eine Frage,“
sagt einer aus der Kürettage,
„die Finger sind wohl durch die Bank
bei Menschen doch verschieden lang?“

Doch der Erfinder, nicht erbaut,
verwirrt auf seinen Kasten schaut
und sagt dann in gepresstem Ton,
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Gruß
Marie-Luise
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Im Gegensatz zu Patenten darf man Ideen weiterverwenden.
Hier ist es gut umgesetzt und fein in Szene gesetzt.

Für die letzte Strophe habe ich einen Vorschlag, um die Satzreihenfolge zu verbessern:

Doch der Erfinder, nicht erbaut,
der dumm auf seinen Kasten schaut,
erklärt in leicht gepresstem Ton:
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Das ist aber keine Pflicht. Es gleicht nur den Stil an.

Es ist immer schwer, Vorschläge zu machen, da sie zugleich immer Schläge sind.

---
Dein Gedicht hat mir gut gefallen, passte zu meiner Stimmung.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe rogathe,

es gibt da sicher einige Urfassungen. Ich kannte die Geschichte mit der Fingernägelverschneidemaschine, naturlich in Prosa und fand sie für ein Gedicht geeignet.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
Erfinderpech

So manches wird heut ausgedacht,
was unser Leben leichter macht.
Da müht sich einer, ganz bescheiden,
um Fingernägel zu beschneiden.

Er geht danach mit viel Interesse,
schnell hin zu der Erfindermesse,
kredenzt dort mit gar ernster Miene,
die Fingernägelschneid’maschine,

die er erfunden, ganz beglückt,
ist über maßen selbst verzückt.
Dort steht er dann, der arme Tor,
führt seinen Mechanismus vor.

„Hier seht ihr diesen schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da zu ertasten,
die sind dann, wahrhaft elegant,
für die fünf Finger einer Hand.

Dort steckt ihr dann die Finger rein,
müsst dabei nicht zu ängstlich sein,
drückt auf den Knopf, der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche ist’s gescheh’n.

Fünf Fingernägel,schön und lang,
gekürzt in einem Arbeitsgang!“
Bewunderung macht sich jetzt breit,
doch mancher scheint noch nicht so weit.

„Ich hab’ da mal noch eine Frage,“
sagt einer aus der Kürettage,
„die Finger sind wohl durch die Bank
bei Menschen doch verschieden lang?“

Doch der Erfinder, nicht erbaut,
verwirrt auf seinen Kasten schaut
und sagt dann in gepresstem Ton,
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Heidenau, den 02. 08. 2012
 

helmut ganze

Mitglied
Erfinderpech

So manches wird heut ausgedacht,
was unser Leben leichter macht.
Da müht sich einer, ganz bescheiden,
um Fingernägel zu beschneiden.

Er geht danach mit viel Interesse,
schnell hin zu der Erfindermesse,
kredenzt dort mit gar ernster Miene,
die Fingernägelschneid’maschine,

die er erfunden, ganz beglückt,
ist über maßen selbst verzückt.
Dort steht er dann, der arme Tor,
führt seinen Mechanismus vor.

„Hier seht ihr diesen schwarzen Kasten,
fünf Löcher sind da zu ertasten,
die sind dann, wahrhaft elegant,
für die fünf Finger einer Hand.

Dort steckt ihr dann die Finger rein,
müsst dabei nicht zu ängstlich sein,
drückt auf den Knopf, der hier zu seh’n
und ritsche-ratsche ist’s gescheh’n.

Fünf Fingernägel,schön und lang,
gekürzt in einem Arbeitsgang!“
Bewunderung macht sich jetzt breit,
doch mancher scheint noch nicht so weit.

„Ich hab’ da mal noch eine Frage,“
sagt einer aus der Kürettage,
„die Finger sind wohl durch die Bank
bei Menschen doch verschieden lang?“

Doch der Erfinder, nicht erbaut,
der dumm auf seinen Kasten schaut,
erklärt in leicht gepresstem Ton,
„ja, sicher vorher, vorher schon.“

Heidenau, den 02. 08. 2012
 



 
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