Erinnerung und Ausblick

5,00 Stern(e) 1 Stimme

helmut ganze

Mitglied
Erinnerung und Ausblick

Ist jung man wie ein bunter Falter
hat keine Angst man vor dem Alter
schöpft aus dem Füllhorn der Natur
von Müdigkeit noch keine Spur.

Doch zeigen sich die ersten Falten
die auch den Körper umgestalten
da werden die Gedanken schwer
so geht’s nicht weiter wie bisher.

Beginnt der Kalk dann in den Knochen
zu rieseln und man hört das Pochen
des Herzens voller Ängstlichkeit
wird es zur Einsicht höchste Zeit.

Da gilt es dann, auf allen Plätzen
die Kräfte nicht zu überschätzen
was uns das Leben auch versetzt
die Hoffnung stirbt, wie’s heißt, zuletzt.

Der Zeitgeist aber hat es schwer
läuft fremden Riten hinterher
wenn Jerichos Trompeten schallen
sind wir aus Raum und Zeit gefallen.

Heidenau, den 23. 09. 2016
 

Rudolph

Mitglied
Eine neue Sichtweise des Alterns bringt dein Gedicht nicht.

Gemeinplätze, wie den rieselnden Kalk in den Knochen und das Zitat von der zuletzt sterbenden Hoffnung, würde ich eher meiden.

Ach ja:
Wenn du jung bist, verhältst du dich vielleicht wie ein bunter Falter. Aber bist du deshalb "jung wie ein bunter Falter"? Wer kann sagen, wie alt ein bunter Falter ist? Auch bunte Falter werden älter, bleiben aber bunt und flattern immer noch munter herum - bis sie plötzlich über Nacht verschwinden.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Das menschliche Älterwerden ist unumkehrbar, das scheinbare Fortschreiten der menschlichen Gesellschaft jedoch befindet sich im Rückwärtsgang. Das soll der rote Faden meines Gedichtes sein.
 



 
Oben Unten