Eros Dewil

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ahorn

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Moin,

mein Erstlingswerk steht zum Uploaden als E-Book sowie als Taschenbuch bereit


Aim Hornby
Eros Dewil

Taschenbuch ISBN: 978-3-384-02567-8
E-Book ISBN: 978-3-384-02188-5

Vertrieb: tredition
Zu beziehen in allen gängigen E-Books-Shops, Book-Shops und sicher auch bei deinem Bookdealer des Vertrauens

Besten Dank an die beiden Lektoren / Korrektoren für ihre Unterstützung bei diesem Projekt.

Rüya übernimmt die ihr zugeteilte Rolle in einer ehrenhaften türkischen Familie. Zerrissen zwischen Tradition und Moderne versucht sie diese Aufgabe wie ein Mann zu stemmen.


Nastaran flüchtet aus den Konventionen und sucht neue sexuelle Erfahrungen.

Janina beginnt nach dem Zusammenbruch der DDR ein neues Leben und verdrängt ihre ehemalige Tätigkeit als Mitarbeiterin der Hauptverwaltung Aufklärung.
Und Victor?

Victor ist als verdeckter Ermittler in Braunschweig unterwegs. Seit mehr als zwei Jahre ist er an ihm dran, dem Boss, dem Paten der Organisation, die Drogen und Waffen verbreiten. Er nennt ihn schlicht King. Die ersten Spuren, die er fand, zeigten durch den ‚Eisernen Vorhang‘: für ihn als Beamten des Bundeskriminalamtes eine Sackgasse. Informationen des Bundesnachrichtendienstes weisen auf eine Person, mit der er persönlich ein Gefecht führt, die ihm alles nahm. Die Mauer fällt, die DDR stirbt. Sein falsches ‚Ich‘, die Vita, die er sich zulegte, übernimmt von Woche zu Woche, Monat zu Monat seinen Verstand. Er richtet sich ein, glaubt manchmal, beinahe bis zur Selbstaufgabe, der zu sein, den er vorgibt zu mimen. Regelmäßig trifft er sich mit seinem Kontaktkollegen im Braunschweiger Lokal L’emigre.
Eine neue Spur bringt ihn zurück zum Fall. Eine Spur, die ihn mit seinem früheren Leben verbindet: einen damals scheinbar mickrigen Nachtclubbesitzer. Lag er all die Jahre falsch und hat ihn der Hass geleitet? Kann Victor es wagen, seine Maske fallenzulassen?

Die Vier verbindet mehr als Freundschaft, das L’emigre und das Restaurant ‚Da Giovanni‘: ein Mann, Fabian Zeise.

Wer also Spaß an schräger Literatur hat, lade ich ein, für ein paar Euro in eine Zeit zurückzuspringen, als alles scheinbar möglich war.


Die ersten drei Kapitel

Liebe Grüße
Ahorn


Leseprobe

Parfüm

Sein Name war nicht Junus, jedoch hatte er sich in den letzten Jahren derart an diesen gewöhnt, dass er sogar als jener träumte.
Er war vor Stunden auf dem Frankfurter Flughafen gelandet, raste anschließend im modernen Intercity-Express auf der neuen Schnellbahntrasse.
Es war für ihn das erste Mal, sonst flog er. Was für ein Erlebnis. Immerhin hatte er als studentische Hilfskraft, wie es geschrieben stand, bei der Entwicklung der Bahntechnik einen Anteil gehabt.
Auf dem Hannoveraner Hauptbahnhof kaufte er für Nastaran einen riesigen Strauß rote Rosen und für den Abend zu zweit exzellenten Roten, ehe er den D-Zug nach Braunschweig bestieg. Er freute sich, sie einen Tag eher zu sehen. Gemächlich reiste er weiter. Wie stets, wenn er von einer Dienstreise kam, wartete er auf dem Bahnhofsvorplatz auf den Linienbus, um heim nach Cremlingen zu fahren.
Ach, wie schön war es, nach eineinhalb Monaten wieder daheim zu sein, neben Nastaran zu sitzen und mit ihr zu kuscheln, dachte er. Abgesehen von dem nasskalten Novemberwetter und – er schaute hinauf – der früh einsetzenden Finsternis.
Er schloss die Haustür auf, rief nach ihr, sah das Licht im Obergeschoss und hörte die Dusche plätschern. Die Schuhe ausgezogen, schlich er ins Bad und sah, wie sie sich wusch.
Sie schrie, als er die Kabine aufriss. Flugs hielt er ihr den Strauß hin und fing sich eine Backpfeife ein. Im nächsten Moment schlang sie ihre Arme um ihn, zerrte ihn unter den Strahl, zog ihn aus.

Nachdem er sich etwas Luftiges übergeworfen hatte, ging er hinunter in die Küche. Er schenkte den Roten ein und warf ihrem Abbild einen Kuss zu, das im Akt an der Küchenwand oberhalb des Tisches verewigt war. Kein in Gänze freizügiger Akt, wenngleich sie nackt war. Sie lag bäuchlings, die Beine angewinkelt auf einem Flokati und lächelte den Betrachter an. Die gewagteren Fotos hingen dort, wo sie hingehörten: im Schlafzimmer. Er liebte sie, bewunderte sie, schmachte sie an, wenn er vor dem Schlafzimmerspiegel stand. Ein Arbeitskollege von ihr hatte die Bilder geschossen und ihr zum 25. geschenkt. Das Einzige, was ihm an dem Kunstwerk in der Küche, das die Dimension eines Schulmalblocks hatte, störte, war, dass Nastaran eins von den postkartengroßen Hochzeitsfotos mit unter das Glas des Bilderrahmens geschoben hatte. Was sie an dem Foto fand, ahnte er. Er mochte es nicht sehen, denn das Herz schmerzte ihm dabei. Er vergötterte sie.

Die Weingläser gefasst, ging er zurück ins Bad. Er erblickte Nastaran weiterhin beim Frottieren. Während sie sich dem Badezimmerspiegel zuwandte, betrachtete er die Rosen, die vor der Dusche lagen. „Die armen Blumen.“
Sie wandte sich um, derweil er ihr ein Glas reichte. „Die werden wieder“, gab sie lapidar zu verstehen, übernahm das Glas und trank einen Schluck. „Hauptsache, es hat dir Spaß gemacht.“
Er küsste ihren Hals, schnappte ihre Bürste, einen Kamm, flüsterte „Wenn du beim nächsten Mal auf die Backpfeife verzichtest“, während er ihre Haare aus der Bürste kämmte.
„Engel, hast du mich irgendwann schon einmal betrogen?“
Es schockte ihn. Dann sah er ihr ins Gesicht und erkannte ein Schmunzeln, ein schelmisches Schmunzeln und ahnte, dass sie etwas vermutete, allerdings nichts Genaues wusste. Er lehnte sich zur Seite, warf die Haare in die Klosettschüssel, spülte. „Nastaran, wie kommst du darauf?“
„Die Dienstreisen in fremde Länder wie Thailand, wer weiß, wie dir die exotischen Frauen gefallen.“
„Gar nicht.“
„Wie, gar nicht?“
Er küsste sie abermals. „Es gibt für mich nur eine exotische Frau. Die bist du.“
„Danke. Sollte es geschehen, würde ich es dir verzeihen.“ Sie wandte sich erneut dem Spiegel zu und murmelte für ihn kaum verständlich: „Ich liebe dich.“
„Nastaran, es wird nie vorfallen. Aber wieso …“ Er stockte, dachte reflexartig an den Freund aus ihrem früheren Leben, wie sie sagte, von dem sie ihm schemenhaft erzählt hatte, verknüpfte, begriff, flüsterte: „Du Luder“, dann mit erhobener Stimme: „Wann?“
„Vor gut vier Wochen. Wir trafen uns, dieses wortwörtlich beim Einkaufen. Ich fuhr beim Einparken mit deinem Wagen in seinen.“
„Nastaran, dir ist nichts passiert? Du bist gesund?“
„Nein.“
Er atmete erleichtert aus.
„Du fragst nicht nach deinem Wagen?“
Just begriff er es in Gänze, was sie ihm gestand, sodass er erstarrte, sich scheinbar aus seinem Körper verabschiedete und nach seiner Annahme, fremdgesteuert, Blödsinn sabbelte. „Unwichtig! Hauptsache … entschuldige bitte, ich wollte dich nicht unterbrechen.“
„Ich muss mich bei dir entschuldigen, immerhin ist es mir passiert. Ganz durch den Wind war ich. Er war die Ruhe in Person, sagte mir, ich solle erst einmal meinen Wagen abstellen. Dann lud er mich zu einem Kaffee ein, um die Formalitäten zu klären: Versicherung und so. Er sprach nicht viel, sah mich fortwährend an. Danach ging ich einkaufen. Als ich zurück auf den Parkplatz kam, stand sein Wagen weiterhin neben deinem. Ich lud ein. Dann wollte ich starten, aber nichts. Ich weiß nicht, aber ich vermute, ich hatte vergessen, das Licht auszuschalten. Entschuldige! Du könntest dir wirklich einmal einen neuen leisten. Zu meinem Glück kam Fabian. Ach, habe ich dir gar nicht gesagt: Fabian heißt er, schöner Name. Nicht?“
Was beabsichtigte sie mit dieser Betonung. Er kannte keinen Fabian. Oder wollte sie ihn auf eine andere Fährte locken?
„Jedenfalls brachte er mich und den Einkauf heim und ich lud ihn nun zu einem Kaffee ein. Er trug die Taschen ins Haus, stellte sie in der Küche ab, während ich die Kaffeemaschine anstellte. Dann umarmte ich ihn, küsste ihn und sagte ‚Danke Engel‘. Wie ich es dir immer sage, wenn … den Rest brauche ich dir bestimmt nicht zu erzählen. Wir kennen uns zu gut.“
Er umfasste ihre Taille, küsste sie und versuchte, durch den Kuss die Wut, die er ihr gegenüber spürte, zu dämpfen. Diese in eine Bahn zu lenken, damit jene – zwar übertrieben – kein Blutbad zur Folge hatte. „Danke, dass du es mir gesagt hast. Ein Ausrutscher. Der Stress. Alles gut. Ich liebe dich und werde dich stets lieben. Aber weshalb soll ich mir ein neues Auto zulegen, du hast mir den Käfer geschenkt.“
Er tat es gewiss profan ab. Dabei grummelte es weiterhin in ihm, stieg in ihm auf. Nein, durchatmen. Sie war ehrlich und dieses für ihn entscheidend. Er küsste sie erneut, lächelte sie an.
„Engel, er war gebraucht. Irgendwann ist eben der Lack ab. Eigentlich wollte ich heute ein letztes Mal …“
„Letztes Mal?“
Sie zog ihre Schultern herauf. „Entschuldige bitte, aber unterbrich mich nicht. Es fällt mir schwer genug, dir alles zu beichten und mehrmals einen Anlauf …“
„Ich verzeihe dir alles.“
„Ich wollte heute ein letztes Mal mit ihm ausgehen, um Schluss zu machen. Jetzt werde ich ihn anrufen und es am Telefon klären. Wenn du nichts dagegen hast?“
„Das habe ich. Seit wann bist du derart kaltherzig?“
„Wie meinst du das?“
Er erfasste ihre Rechte, flüsterte: „Hast du ihm die Wahrheit gesagt?“, und strich über den Ringfinger.
„Meine Schuld. Du weißt, dass wir im Labor keinen Schmuck tragen dürfen und …“
„Ich mache dir keine Vorwürfe. Also?“ Dabei war ihm bewusst, zwischen seinen Worten und seinen Gefühlen bestand eine Diskrepanz, die – wenn er nicht aufpasste – ihn zerriss.
„Ich weiß nicht. Ich war dumm, durcheinander, habe ihm gesagt, wir seien Geschwister.“
„Wie Geschwister! Bitte, das ist lächerlich. Du hast wunderschöne lange pechschwarze Haare, einen entzückenden südländischen Teint und ich bin bleich, blond.“
„Jetzt ist es vorbei. Ich werde ihm alles gestehen.“
„Nastaran, weshalb?“
„Weshalb? Das fragst du?“
„Kannst du die Vergangenheit ändern?“
Vergangenheit? Er hatte keine. Alles, was er erlebte, ehe er Nastaran das erste Mal in die Augen geschaut hatte, weggesperrt, vernichtet. Denn es war kein Leben, sondern Siechtum gewesen.
„Kannst du die Vergangenheit ändern?“, hörte er sich erneut fragen.
„Nein.“
„Würdest du es tun, wenn du es könntest?“
„Ja!“
„Nastaran, bist du immer offen zu mir?“
„Ja!“
„Willst du, dass es Fabian gut geht?“
„Ja!“
„Wolltest du heute mit ihm schlafen?“
„Ja, Engel!“ Sie verdeckte den Mund. „Ups.“
Er küsste sie. „Danach … wer es glaubt. Mach’ dich für ihn fertig.“
„Nein! Ich liebe dich. Ich kann doch …“
War sie wirklich der Ansicht, er wäre derart naiv? Ging sie davon aus, sie könne sich erst mit diesem Fabian vereinen, mit dem Körper ihre Zuneigung zeigen, dann ihm an den Kopf werfen, es sei alles aus? Nein! Er kannte sie zu gut, um dieses anzunehmen, derart war sie nicht gestrickt.
„Du kannst – nein – du willst. Wenn ich nicht einen Tag früher heimgekommen wäre, hättest du dich mit ihm getroffen, vielleicht ihm gesagt, es sei vorbei. Aber ich …“ Er sah, wie sie zu sprechen ansetzte. „Bitte unterbrich mich nicht, aber ich bin dir dazwischengekommen. Anstatt ihn anzurufen, wie du es mir vor Sekunden anbotest, ohne es mir zu beichten, es für dich zu behalten, hast du es mir erzählt. Warum? Weil du in der Zwickmühle bist. Jetzt weiß ich es und ich muss damit umzugehen lernen. Nastaran, seit wann gehörst du zu dieser Art Mensch? Gestehe es dir ein. Wenn du ihm nachher gegenübersitzt, ihm in die Augen schaust, wirst du ihm gewiss sagen, dass du ihn liebst, aber nie: Es ist aus. Bevor du einem Menschen dieses an den Kopf wirfst, muss mehr geschehen als meine Heimkehr. Denn ich war bereits zuvor in deinem Leben. Daher hat sich keine der Bedingungen geändert.“ Er pausierte, dachte, irgendwann würde es ohnehin passieren. Die Frage für ihn war folglich wann, nicht ob. Unschlüssig wandte er sich dem Waschbecken zu, stützte sich auf diesem ab und entdeckte eine zweite Zahnbürste. Eine neue, die neben der ihren im Glas steckte. Er schob ihr französisches Lieblingsparfüm beiseite, das er ihr von seiner ersten Reise mitgebracht hatte. „Worin liegt der Unterschied, ob du gestern mit ihm geschlafen hast oder heute, nächste Woche, nächsten Monat mit ihm schläfst, mit ihm heute, nächste Woche, nächsten Monat Schluss machst? Zeit. Der Fakt als solcher bleibt. Mein Schmerz bleibt. Trenne dich mit Anstand von ihm, aus Überzeugung, und nicht, um mir zu gefallen. Sei ehrlich, wenn du dich derart für ihn eingesetzt, indem du es mir gebeichtet hast, wirst du es schließlich übers Herz bringen, ihm zu sagen, es ist vorbei?“ Er berührte ihre Lippen. „Ich erwarte keine Antwort, mach’ dich für ihn fertig. Bezaubere ihn, verführe ihn, wie du mich verführen würdest, wenn …“
Er konnte nicht weiter, erkannte den Irrwitz seines Gedankens. Es musste ihm gelingen, die Eifersucht im Zaum zu halten. Denn gleich, was er ihr gesagt hätte, war der Verstand, nicht das Herz es gewesen, dem er folgen musste. Wie oft hatte er sich Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn dieser Fall eintrete? Gewiss, es war hypothetisch. Wie viele Paare kannte er, die nicht mehr zusammen waren? Bei denen sich die Liebe zu Hass entwickelte. Blödsinn! Er war nicht naiv. Egal, wie er sie liebte, sie ihn liebte, ihre Trennung war zwar nicht unumgänglich, aber unausweichlich. Stand ihr Schicksal bereits fest, als er Maja, die er vor Nastaran vergöttert hatte, gestand und ihr sagte, es wäre aus? Ihr schien es gleichgültig. Sie stellte seinen Koffer vor die Tür und sagte: „Tschüss“. Nie wieder wollte er das erleben. Gab es in solch einer Situation den ‚Goldenen Weg‘? Er wusste, egal, wie er reagiert hätte, es wäre nicht angemessen gewesen. Genauso wenig korrekt, wie sie zu ermutigen.
Nach dem Rauswurf zog er zu seinem Freund Mustafa. Der studierte zwar in Hamburg, hatte jedoch noch seine Bude in Braunschweig. Mustafa! Der einzige Mann in seinem Leben, der ihn verstand, der an seiner Seite stand. In der Elften kam er an seine Penne und sie sich näher. Während die anderen im Religionsunterricht schmorten, gingen sie in die Fußgängerzone zum Italiener.
Es gab zwei Eisdielen in Wolfenbüttel: eine für die Feinen und eine andere für die Coolen. Dort gab es einen Cappuccino, so richtig echt mit Milchschaum und nicht mit Sahne wie bei dem ersten. Dann hätten sie gleich in eins der Cafés gehen können, in dem die Rentner abstiegen. Gewiss, es existierte eine dritte Eisdiele. Bei der gab es wahrlich das leckerste Eis, aber für eine Freistunde zu weit entfernt. Sie hätten bis zum Kino laufen müssen. Dort kehrte man entweder nach dem Kino ein oder wenn man im Sommer vom Stadtbad kam. Dieses war bei ihm selten. Seine Schulkameraden nötigten ihn eher, obwohl er meist eine Sonnenallergie vortäuschte. Dann war er mal wieder die Diva. Allerdings hatte immer irgendeines der Mädchen ihre Tage, freute sich daher, nicht allein zu sein, während die anderen schwammen.
Trotzdem blieb er der Außenseiter. Dabei besuchte er ein humanistisches Gymnasium. Erfahrungen mit Fricks hatte diese Lehranstalt, pries sie sogar. Da war unter anderem sein Mitschüler Wilhelm Raabe. Einverstanden, der besuchte viele Dekaden zuvor diese Anstalt, dennoch konnte Junus sich mit dem Stopfkuchen aus der gleichnamigen Erzählung anfreunden. Da waren auch Elster und Geitel, zwei Lehrkörper, die ein paar Jahre nach Raabe auf der anderen Seite des Pults standen. Ihre Arbeiten zum lichtelektrischen Effekt, der Entwicklung des Zerfallsgesetzes der Radioaktivität sowie die Erfindung der Fotozelle, waren gewiss bahnbrechend, dennoch blieben sie Außenseiter. Außenseiter wie Mitschüler, die in der Türkei geboren, diese Sprache ihre Muttersprache nannten und sich mehrmals am Tage gen Mekka verneigten.
Beim Italiener sprachen, philosophierte er mit Mustafa über Gott und die Welt – dieses wortwörtlich. Sie rezitierten Suren aus dem Koran, besprachen diese, legten sie in ihre, in die moderne Lebenswelt. Hätte er damals geahnt oder gar gewusst, dass Mustafa so eine Art Cousin von Nastaran war, dann …
Zuhause war er oft bei Mustafa gewesen. Er gehörte fast zur Familie, aber welche Beziehung Mustafa zu Nastaran hatte, blieb ihm verborgen. Nicht ein einziges Mal fiel ihr Name.



Veruntreut

Maja beobachtete, wie Nastaran Gerds Wohnzimmer betrat, und ging auf sie zu. Sie umarmte sie, küsste sie auf den Mund und schaute sich anschließend um. „Wo ist deine Errungenschaft?“
„Ich schätze, daheim.“
„Wollte er nicht mitkommen?“
„Was weiß ich, ob er es wollte. Bin ich sein Kindermädchen?“
„Ich dachte, es war alles geklärt? Hast du mich belogen und nicht mit ihm gesprochen?“
„Quatsch.“
Sie küsste sie erneut. „Kommst du später mit zu mir?“
„Gern, aber irgendwie habe ich heute keine Lust.“
„Nastaran, schön, dass du zu meiner Geburtstagsparty gekommen bist, ich hatte schon …“
Aufgeschreckt schaute sie sich um, sah in Gerds Augen, zischte „Finde ich genauso“ und zerrte Nastaran an den anderen Gästen vorbei. An dem Tisch mit den Getränken blieb sie stehen. „Komm, erst einmal ein Prosecco, dann erzählst du mir alles.“ Sie drohte mit dem Zeigefinger. „Aber nichts auslassen!“ Zuerst spürte sie eine Hand an der Taille, daraufhin Lippen auf dem Hals, sogleich Nastaran „Detlef! Und ich?“ fragen.
Angewidert beobachtete sie, wie Detlef Nastaran umarmte und seine Lippen auf die ihre presste. Sie zügelte sich, zählte bis zehn, bevor sie auf seine Schulter tippte, „Jetzt ist es genug, Lulu. Übertreibe es nicht“ zischte.
Umgehend ließ er Nastaran los, reckte, streckte sich. „Wo ist deen …?“ Er grinste. „Du weißt schon.“
„Nicht da“, antworteten sie und Nastaran unisono.
„Dann kommst du mit zu uns.“
„Lulu, sie hat heute kein Bock.“
„Eure Sache! Jeht mir ja nix an.“ Sie beobachtete, wie er eingeschnappt den Kopf hob und mit den Wimpern klimperte. „Ick bin eh bloß Ballast für euch.“
Es gab Tage, da ging er ihr auf den Keks. Sie tätschelte ihn. „Wenn Nastaran das nächste Mal bei mir schläft, dann darfst du dabei sein, dann lassen wir dich nicht allein.“
„Wirklich?“
„Meine kleine Diva, Ehrenwort.“
„Nastaran, was’s jetze mit ihmchen?“
„Sie wollte es mir gerade erzählen“, fuhr sie fort.
Detlef überreichte Nastaran und ihr je ein Glas, nahm ein weiteres und stieß mit diesem an. „Auf meene sexy Frauen, der, der nicht da ist und auf den süßen Gastgeber.“
Nastaran verzog den Mund, als hätte sie auf eine Zitrone gebissen. „Den Letzten streichen wir, Mädels.“
„Lass ihn, vielleicht hat er bei Gerd Chancen. Auf uns!“ Sie stießen ein weiteres Mal an.
„Und jetz, Nastaran, schieß los, erzähl mir, was los is. Was hat deen Ehemann jesacht?“
„Detlef, ich will das Wort nicht von dir hören.“
„Welches?“
„Ehemann! Lulu, Ehemann. Nastaran hat damit ein Problem. Er ist eben ein Freak, ein abartiger, schräger Vogel.“
„Du machst mir richtich neujirich, ihmchen mal zu treffen.“
„Maja, kannst du uns nicht mit deinen blöden Sprüchen verschonen? Es war falsch herzukommen. Anstatt mir einen Rat zu geben …“ Nastaran winkte ab. „Ich habe einen Liebhaber und du …“
„Wir wissen’s, unsere Clique weeß’s. Tim und Tanja verbreiten längst, dass du dir von ihmchen jetrennt hast.“
„Lulu, außer mir kennt ihn niemand aus der Clique.“
„Weshalb ist danne ihr Neuer nicht mitjekommen? Öffentlich ist die Party ja nicht.“
„Genug aus dem Institut! Dort weiß niemand, dass ich mich nach einem anderen umgeschaut habe.“
Detlef umarmte, küsste sie und flüsterte: „Außer meiner bezaubernden Vermieterin.“
Worauf sie Nastaran ansah. „Trefft euch erst einmal heimlich, bis du weißt, ob er der richtige ist. Kenne ich ihn?“
„Betrügen?“
Detlef kicherte. „Deen Jatte ist bestimmt balde wieder uuf Dienstreise.“
„Sicher. In drei Wochen für zwei Wochen.“
„Dann ist doch alles knorke.“
„Das überstehe ich nicht.“
„Was sagt dein Neuer dazu?“, wollte sie wissen, ehe sie ihre Hand erfasste.
„Ich weiß es nicht, konnte mit ihm bisher nicht offen reden. Hab‘ ihn kurz von der Arbeit angerufen und ihm gesagt, ich müsse mich zwei Tage um meine kranke Mutter kümmern.“
„Was fehlt ihr?“
„Nichts, Lulu.“
„Herzblatt, woher willst du das wissen?“
Sie schlug ihm an die Stirn und ergriff erneut Nastarans Rechte. „Lass mal Schätzchen, ich kümmere mich darum, finde bestimmt eine Lösung. Unten an der Ecke ist eine Telefonzelle. Ruf‘ ihn an, klär‘ mit ihm alles. Den Rest snacken wir auf der Arbeit.“
Nastaran umarmte, küsste sie. „Danke. Wir sehen uns Montag.“
„Montag?“, fragte Detlef, als hätte er etwas missverstanden. „Die Party jeht erst richtig los.“
Sie strich über den Norwegerpullover, über ihre Jeans. „Hast du mich je gesehen, dass ich so auf’n Party gehe? Ich habe mich verpisst und gesagt, ich hole etwas zum Abendbrot. Du weißt, alles bloß heimlich“, erklärte sie und zwinkerte.
Detlef spitze die Lippen und tippte darauf. „Hast du nicht etwas vergessen?“
Nastaran winkte ab. „Beim nächsten Mal. Heute hast du reichlich bekommen.“

Detlef schmiegte sich an Maja. „Irgendwie tut sie mir leid.“
„Wie, leid?“
„Der Neue, ihr Mann, Junus?“
„Lulu, hör‘ mal. Ich habe keinen Kerl, du hast keinen. Sie hat zwei. Solche Luxusprobleme möchte ich gerne haben. Sie wird einen verlieren und den Richtigen behalten.“
„Meinst du, der Ihre wird’se von’se trennen?“
„Lulu, denken! Er hat die besseren Karten, denn er erlaubt ihr, sich mit einem Anderen zu vergnügen, schränkt sie dennoch ein. Wie lange macht das der Neue mit?“
„Nachtigall, ick hör dir trapsen.“
„Ich hätte zumindest nichts dagegen. Lulu, lass uns feiern.“
„Wenn ich’s mir so recht überlege, …“
„Du denkst? Was ist mit dir los?“
„Herzblatt, ich kann’s mir nicht vorstellen.“
„Was?“
„Dit die Nastaran neben ihrem een hat.“
„Bitte?“
„Na, bist du dabei, wenn er’se pimpert? Knutschen tun sie, aber amtlich ist nichts. Vielleicht will’se den Ihren ankohl’n, vaklickan dit’se jefragt ist oder so.“

„Na, Maja, einen Prosecco?“
Sie fuhr herum. „Gerd, ich hatte schon einen. Lieber etwas Richtiges, sonst bekomme ich Sodbrennen.“
„Wodka, Whiskey oder vielleicht einen Asbach?“
„Das erste.“
„Dann komm mit in mein Reich.“
„Ich dachte, das ist deine Hütte.“
„In meinem Studierkämmerlein sind die guten Sachen.“
Verwundert griff sie sich an die Nase. Okay, sie hatten von vornherein einen schlechten Start. Ihr Prof hatte ihr bis an dem Tag, an dem Gerd auftauchte, immer gesteckt, sie übernehme die Leitung des Labors. Die hatte sie sich verdient, denn sie war ihm stets loyal geblieben. Aber, dass der Alte sich bloß nicht traute, ihr es zu sagen, wurmte sie. Gerd war eben ein Mann.
Sie konnte ihn nicht ausstehen und er zeigte ihr meist, was er von ihr hielt: nichts. Daher wunderte sie sich, weswegen er sie zu einem Gespräch unter vier Augen einlud. Oder wollte er ihr schlicht an die Wäsche?

„Na, Maja, wie gefällt dir mein kleines Reich?“
Erstaunt bekam sie den Mund nicht mehr zu. Was sie sah, passte nicht zu diesem Zwei-Meter-Hünen mit der Bierwampe. Sie fühlte sich, als wäre sie in der Kulisse eines Filmes. In einem viktorianischen Herrenzimmer, wenn ihr nicht dieser stechende Geruch in die Nase dringen würde. Zwei wuchtige Ledersessel, die Bücherregale und der Hauch von Zigarrentabak unterstrichen den Eindruck. Einzig die Gemälde an den Wänden wirkten anachronistisch. Die grellen Farben, die Art, wie die Menschen abgebildet waren, gehörte für sie nicht in diese Epoche. Akte. Allerdings posten nicht sexy Frauen, sondern Jünglinge, zart, mädchenhaft.
Sie trat hinein. Derweil Gerd die Tür hinter ihr verschloss, ging sie auf ein Stehpult zu, auf dem eine Geige lag. Sie ergriff diese, schaute sich erneut um. „Spielst du?“
„Maja, sie spiele ich“, er wies durch den Raum, „mit ihnen habe ich gespielt.“
Sie schluckte. An alles hätte sie bei ihm gedacht, jegliche Abnormalitäten ihm zugesprochen, aber homosexuell nie.
„Was schaust du so merkwürdig? Wusstest du nicht, dass ich schwul bin? Ich verstecke mich nicht, habe das nicht nötig. In der DDR war das etwas anderes. Aber hier im freien Westen? Setz dich! Wodka! Richtig?“
„Das hört man dir nicht an.“
„Was?“
„Dass du von drüben kommst.“
„Ihr Wessis glaubt alle, dass wir aus der DDR sächseln. An der Küste sprechen sie Platt und ich bin in Quedlinburg geboren, also gleich nebenan. Wo bist du geboren?“
„Gifhorn.“
„Deine Eltern haben dich sicher mit allem umsorgt, dir keinen Wunsch verwehrt.“
„Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe meine Eltern, meine Mutter“, sie musste schlucken, „nie kennengelernt, denn ich bin im Waisenhaus aufgewachsen.“
Sie verlangte keinen Kommentar von ihm. Daher fläzte sie sich in einen der beiden Sessel, versank in dessen Tiefe, während Gerd zu einem Beistelltisch ging, auf dem die Flaschen standen. Das Knacken des Verschlusses drang ihr ins Ohr. Er schenkte ein, kam auf sie zu, übergab ihr den Wodka. Dann quetschte er den Hintern zwischen die Lehnen des zweiten Sessels und versank.
Sie hob das Glas. „Aber auf’m Sommerfest hast du doch mit der Rothaarigen herumgeschwänzelt.“
„Wenn überhaupt, der Rothaarige. Mein Ex. Du weißt, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Er stand zwar nicht darauf, aber mir zuliebe stieg er gern in aufreizende Fummel. Ich stehe eben auf sexy Dessous und Highheels und dazu passt ein Kleid besser als ein Anzug.“ Er erhob gleichfalls das Glas. „Kippis, Maja.“
„Kippis“, murmelte sie, ohne zu wissen, was es bedeutete. Allerdings wusste sie, dass er log. Denn sie traf Gerds Rothaarigen auf der Toilette und dieser suchte einen Eimer, um einen Tampon zu entsorgen. Welcher Rothaarige hat schon seine Tage. Zumindest kam sie von Gesicht und Statur einem Mann nahe. Sie war keine Schönheit, gehörte, das schätze Maja, zu den Frauen, die wie Kerle ihre Muskeln trainierten. Das war das zweite Indiz, dass er log. Falls es wirklich ein ‚Er‘ war, was aus ersterem Grund nicht möglich war, passte er nicht zu seiner Bildergalerie.
„Ich muss gestehen, ich bin ein großer Doyle-Fan. Der eine oder andere behauptet ja, dass Sherlock gleichfalls dem Manne zugeneigt war. Eine These, die ich nicht teile, Sherlock ist wie viele Protagonisten der Krimiszene asexuell.“ Er schmunzelte. „Leider. Es ist für mich genauso unverständlich, wie, wenn ein gutaussehender Mensch nicht zeigt, was er fühlt, welches Geschlecht er bevorzugt.“
„Gerd, ich bin Hetero“, monierte sie.
„Wer spricht von dir? Ich meine Detlef. Er gefällt mir.“
Sie betrachtete erneut die Gemälde. Es waren sicher alles eher junge Männer und Detlef weitaus älter, aber von der Statur glichen sie sich.
„Wie kommst du darauf? Ich kenne ihn. Immerhin ist er mein Untermieter.“
Er nahm einen Schluck. „Ich bin gewiss nicht neugierig, aber ich habe ein Gespräch zwischen dir und Nastaran belauscht. Falsches Wort! Eher mitbekommen. Bei ihr kann niemand von Reden, eher von Stammeln sprechen. Wann lernt diese Türkin endlich Deutsch.“
„Perserin, Gerd, Nastaran ist Perserin.“
Er winkte ab. „Das sind auch nur Türken. Ist dir das auch aufgefallen? Die hatte heute gar kein Kopftuch auf. Egal, spielt keine Rolle, was diese Hammelfresser aufhaben. Jedenfalls habe ich im Labor gehört, dass du ihr gesagt hast, Detlef würde zur Diva, er bräuchte endlich einmal wieder einen Kerl, der es ihm richtig besorgt.“ Er spreizte die Arme auseinander. „Voilà, da ist er.“
„Hast du mich deswegen eingeladen“, sie ließ den Blick schweifen, „zum Drink geladen? Tut mir leid, das wird nichts. Detlef hat seine Gründe. Wenn du Interesse an ihm hast, musst du balzen, wie sich das gehört.“
„Oh, verstehe mich nicht falsch. Ich bin sehr wohl in der Lage, um ihn zu buhlen, benötige keine Fürsprecherin. Darum geht es nicht. Unsere Unterredung ist rein dienstlicher Natur.“
„Dienstlich?“ Sie stütze sich ab, erhob sich. „Und ich habe Wochenende.“
„Bleibe sitzen. Ich vertraue dir. Du hättest meine Stelle bekommen sollen, nicht ich. Mich qualifiziert bloß eins: Ich bin ein Mann. Du bist viel länger dabei, deshalb meine Frage: Wie viele studentische Hilfskräfte liefen bei uns herum?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Pro Jahr, circa?“
„Wenn überhaupt, drei. Was sollen wir mit denen im Sicherheitsbereich anfangen? Wieso kommst du auf diese Frage?“
„Na ja, hatte einmal zu viel Zeit und ich bin die alten Unterlagen durch, dort sind es zehn. Wie du sagtest, was sollen wir mit denen?“
„Gerd, du meinst?“
„Möglich.“

Ihren Mantel bereits über dem Arm gehängt, ging sie zurück ins Wohnzimmer.
Detled sprach sie sofort an: „Herzblatt, willst schon weg?“
„Lulu, ich bin irgendwie müde und die meisten Triefnassen seh’ ich eh jeden Tag, bleib’ du mal.“
„Ach, ich komm’ mit.“
„Bitte, musst du wissen, obwohl ich dir sagen muss, der Gerd hat ein Auge auf dich geworfen.“
„Ist er …?“
„Das weiß doch jeder bei uns im Labor. Du hättest mich einfach fragen müssen.“
„Dann bleib’ ich ein wenig.“
Detlef umarmte sie, küsste sie und sie verließ die Wohnung. Auf der Straße angekommen, überquerte sie diese und steuerte eine Telefonzelle an. Sie trat ein, nahm den Hörer ab, warf drei Groschen in den Schlitz, drehte die Scheibe und wartete.
„Fabian“, flüsterte sie, als könne jemand mithören, „ich bin es, Maja. Wir müssen uns treffen … Wann? Morgen zum Brunch Café Okerterrassen? … Gut.“
Sie legte auf, verließ die Telefonzelle.



Verführt

Nastaran übernahm die Schuld.
Es stand für sie fest, sie war zu weit gegangen. Gleich mit Phase drei zu starten, war bereits für gefestigte Gemüter Folter. Aber was blieb ihr übrig? Ihr Verlangen, sich Fabian hinzugeben, seine Sklavin zu werden, übertraf alles. Jedenfalls bis zu dem Augenblick, in dem sie in seine Augen sah. In die Augen ihres Märchenprinzen. Dabei war ihr Plan ein anderer …
Sie brezelte sich nicht auf, bemalte sich die Lippen dezent und verzichtete auf übermäßige Kriegsbemalung. Was sie von ihrer Begleitung nicht behaupten konnte.
Dann machten sie sich auf den Weg.
Es war nicht ihr Ort, nicht ihre Musikkneipe. Sie konnte die Musikkaschemme Schlucklum in Lucklum nicht ausstehen. Es war nicht ihre Jugend.
Sie nahmen ein Taxi, denn keiner kannte den Ausgang des Abends. Sie stellten alles auf null, als wären sie zwei Fremde, die sich zufällig trafen. Gab es ein Zurück? Alles war offen, sogar zwischen ihnen eine neue, frische Liebe. Aber bereits als sie ankamen, schien das Schicksal es anders zu wollen. Ein gut gebauter Mann, mit einer Statur eines Footballspielers, sprach sie an: „Wollen wir tanzen?“

Die Zimmertür knallte gegen die Heizung. Sie schreckte aus den Gedanken auf, verdeckte Brüste und Scham, schrie.
„Nastaran, warum so hysterisch? Ich bin es.“
„Maja, mach die Tür zu, ich bin nackt.“
Gemächlich, als wollte sie es, dass die Kollegen sie sahen, schloss sie die Tür. „Manchmal bist du prüde, wenn du dich in Unterwäsche bereits als nackt bezeichnest. Am Strand läufst du doch im Bikini …“
„Badeanzug!“
Maja winkte ab. „Was sollte das eigentlich am Freitag? Vernaschst Detlef!“
Reflexhaft zeigte sie ihr einen Vogel. „Das bisschen Knutschen!“
Maja stieß sie an. „Wie ist er?“
„Wer?“
„Na, Detlef, wie ist er im Bett?“
Instinktiv zuckte sie mit den Schultern, zog sich ihren Kittel an. „Passabel“ log sie, denn sie wusste, Maja würde ihr sowieso nicht glauben und dass sie vor Jahren einmal etwas mit ihm hatte, musste sie ihr verheimlichen. „Detlef war nicht der Letzte an diesem Abend.“
„Nee, erzähl, aber alles haargenau.“

„Eigentlich wollten wir nur tanzen gehen, alles andere beiseiteschieben, was macht …“ Sie winkte ab. „Quatscht auf der Veranda einen Typen voll. Gut, er hatte etwas, stämmig und groß wie Martin. Aber sein Gesichtsausdruck sagte mir sofort, der ist unterbelichtet. Ich stand daneben wie bestellt und nicht abgeholt. Dann forderte mich Martin auf. Wenn du ihn siehst, schmilzt du dahin. Groß, muskulös wie ein Footballspieler. Ich sagte natürlich nicht nein. Der Diskjockey machte eine Pause und die Musik verstummt.“
„Wer ist Martin?“
Sie grinste und versuchte Maja Martin als den unterzuschieben, mit dem sie ein Verhältnis hat. „Wer wohl?“
„Komm erzähl, wie hast du es geschafft ohne Zoff und so, aber haarklein als stände ich daneben.“
Sie atmete tief durch.
***
„Nastaran, gefällt er dir?“
„Engel, wer?“
„Mit wem hast du die ganze Zeit getanzt?“
„Ach, so, ja, nett.“
„Dann nimm ihn dir!“
„Wie?“
„Detlef, hast du auch …“
Endlich verstand ich, wo der Hase im Pfeffer lag.
„Engel, höre damit auf. Ich will tanzen und Schluss.“
„Fahr‘ mit ihm.“
Ich wurde ungehalten. „Jana!“
Im nächsten Augenblick war ich wieder allein.
Der Discjockey legte die nächste Platte auf.
„Hey, wollen wir vor dem nächsten Tanz etwas trinken“, schrie jemand mir ins Ohr.
Ich sah mich um, schaute hinauf und blickte in Martins atemraubenden blauen Augen. „Gern!“
Er ergriff meine Hand und führte mich an denen vorbei, die entweder nicht tanzen wollten oder sich nicht trauten.
Als wir den Kneipenbereich erreichten, wurde es stiller. Die Tische waren belegt. An einer Seite der Theke standen Gäste, die etwas bestellten, an der anderen saßen verknöcherte Gestalten auf Barhockern, als hätten sie direkt vor dem Lokal ihre Trecker abgestellt, um ein Abendbier zu schlürfen.
„Was willst du trinken: Sekt, Bier?“
„Cola!“ Ich klopfte an die Handtasche. „Ich muss noch fahren, aber light.“
„Bitte, wird geliefert.“
Er wandte sich um und ich hielt ihn zurück. Was mich dazu trieb, ob die Wut auf … oder sein liebliches Lächeln? In diesem Augenblick war es mir egal. „Cuba-Libre, aber mit mehr Rum.“
Martin stellte sich an und ich fühlte mich mal wieder wie bestellt und nicht abgeholt. Eine ältere, grauhaarige Frau, die auch den Anschein bereite, als liebte sie Trecker, stand von einem Stuhl auf. Ich setzte mich, schaute mich weiter um.
„Hier, deine Cuba-Libre.“
Ich sah Martin an. Er hielt mir ein Glas hin und ich stand auf. „Komm! Setz dich!“
„Nee, bleib‘ du mal sitzen.“
„Setz dich! Der Stuhl hält bestimmt uns beide.“
„Sicher.“ Er setzte sich. Ich ließ mich auf seinen Schoß fallen und umfasste seine Taille. „Prost!“
Ich hörte das Klirren der Gläser, spürte wie der Rum erst die Zunge, anschließend die Kehle reizte. Und dann? Dann sah ich seine Lippen, seine vollen Lippen, die wuchsen, bis ich die Augen schloss, nicht mehr sah, bloß fühlte. Viel zu kurz fühlte.
„Nastaran, Entschuldigung, das wollte ich nicht.“
„Warum?“
„Vielleicht hast du einen Freund.“
„Wie kommst du darauf? Ich bin Single.“
„Hätte ja sein können. Wo pennst du heute?“
„Das geht aber ganz schön flott bei dir.“
„So meine ich das nicht.“
Was sollte ich da antworten? „Bei einer Freundin.“ Ich weiß nicht, was in mir vorging. Ich griff direkt zu, küsste ihn innig und raunte ihm „Oder bei dir“ ins Ohr.
„Penne bei einem Kumpel.“
„Martin, dann zu mir.“
„Mann, bist du eine heiße Braut.“
Ich stand auf, ergriff seine Rechte, zischte ihm „dann komm, aber verbrenn dich nicht“ entgegen und zerrte ihn hinaus. Mitten auf der Veranda vom Schlucklum blieb ich stehen und küsste ihn, dass alle, du verstehst alle, uns sehen mussten. Dann rief ich, als wäre ich weiterhin von der Musik taub: „Wo steht deine Karre?“
„Komm mit.“ Er übernahm die Führung, führte mich von der Veranda über den Parkplatz bis an dessen Ende. Mein Herz klopfte, das Verlangen steigerte sich zur Raserei. Ich vergaß die Welt um mich herum.
Martin wies auf einen Bulli. „Heute geschnappt. Ich will ihn umbauen und dann bis nach Marokko.“
***
„Nastaran, was ist das für eine Räuberpistole?“
„Wie ist es ausgegangen?“
„Du stellst Fragen?“
Gut, das Ende ihrer Geschichte wich vom Erlebten ab, aber so nah ging ihr die Freundschaft zu Maja dann echt nicht.



Schwiegervater

Victor hatte sein zweites Ich auf Urlaub geschickt und war seit langen einmal wieder dienstlich unterwegs. Er sah sich um, wich den Passanten – meist Männern – aus, die das Tor der Bruchstraße, dem Braunschweiger Rotlichtmilieu, passierten.
„Ceylan, mit wem hast du an der Haltestelle gequatscht?“
Sie zuckte mit den Schultern, strich durch das gelockte rote Haar und grinste ihn an. „Detlef, keine Ahnung. Die kam mir zuerst bekannt vor, wie eine von den Pferden meines Schwiegervaters, aber bitte, hast du schon einmal eine Nutte mit Kopftuch auf dem Kiez gesehen? Ich habe ihr eine von meinen rührseligen Geschichten aufgetischt, sie zur roten Conni geschickt.“
„Roten Conni?“
„Kennst du die nicht?“
„Ceylan, in deinem Milieu kenne ich mich nicht aus.“

Er war Anfang Herbst zufällig auf Ceylan gestoßen. Seine Ermittlung bezüglich des Kings, wie er ihn nannte, verliefen weiterhin im Sande. Da nahm er sich vor, mehr über den zu erfahren, der sein Leben zerstört hatte, schlussendlich der Grund war, weswegen er allem dem Rücken zukehrte, als verdeckt ermittelte. Mit seinem Charme und seiner Hilfsbereitschaft hatte er sich das Vertrauen der Hausdame verschafft, trotzdem außer Banalitäten nichts ans Tageslicht gebracht. Davon abgesehen, dass er sich nicht erklären konnte, wie ein popliger Professor sich ein solches Anwesen leisteten konnte.
Just als er sich verabschiedete, erblickte er den Gärtner, der einen Baum von der Pritsche eines Lieferwagens hievte. Es war eher die Höflichkeit, die ihn packte, ihm zu helfen, denn der Gärtner trug das Gewächs, als wäre es eine Primel. Erst als der Ballen auf dem Boden ruhte, erkannte er, welches Geschlecht der stämmige Gärtner besaß. Zumindest erahnte er es, aufgrund dessen Vorbaues. Sie verabredeten sich zum Abendessen.

Alles im Leben gilt als subjektiv, erst recht das Erscheinungsbild, aber seins war es nicht, wie sich Ceylan präsentierte. Ein Bodybuilder mit tätowierten Beinen und Armen gehörte für Victor nicht in ein kleines Schwarzes.
***
„Ceylan, hat sich deine Schwiegermutter über den Baum gefreut? Dass du kein Gärtner bist, habe ich begriffen, aber was machst du sonst?“
„Ich arbeite in der Security.“
Irgendwie hatte er sich dieses bei ihrem Äußeren gedacht. Er schmunzelte. „Türsteherin.“
„Wenn es sein muss, sicher. Nein, ich bin der Chef. Mein Boss hat mehrere Hotels, Clubs und andere Vergnügungstempel für Erwachsende“, sie zwinkerte, „meist Männer, wenn du verstehst.“
„Hier in der Schweiz?“
„Nee, um Saint Tropez und Bremen herum. Mein Mann leitet ein Haus in Saint Tropez.“
Da er bei ihrem Auftreten davon ausging, dass ihr Ehemann nicht die Hosen anhatte, ging ihm der Beruf desselben am Arsch vorbei.
„Du?“
„Auch Sicherheitsbereich.“ Eine Aussage, die sogar im doppelten Sinne korrekt war. Er wollte nicht weiter darauf eingehen, sondern gleich den ersten Testballon starten. „Offiziell! Sonst betätige ich mich im Bereich der Vermittlung.“
Sie grinste. „Eheanbahnung?“
„Im weiteren Sinn korrekt. Ich bringe Geschäftspartner zusammen, ohne dass sie sich je zu Gesicht bekommen, oder gar wissen, wer es ist.“
„Hört sich interessant an“, sie streckte sich, zog den Ausschnitt ihres Kleides weiter hinab und blinzelte, „beinahe erotisch.“
Wäre Ceylan eine kleine, zarte, süße wie Nastaran oder ihre Freundin Jana, dann wäre er bestimmt schwach geworden. Wie gern hätte er bei ihr angebändelt. Sein Hormonspiegel stieg, wenn er Jana sah, ihre liebreizende Stimme vernahm.
Er schielte zu Ceylan hinüber. Allerdings mit einem Wrestler das Bett zu teilen für ihn abwegig. „Mache dir keine falsche Hoffnung: Ich bin schwul.“ Es war zwar gelogen, aber half ihm, sie auf Abstand zu halten. Er sah sofort, wie angepisst sie war, sie sich den Ausgang des Abends anders vorgestellt hatte, daher wechselte er sofort ins Geschäftliche. „Erst recht dann, falls man mitbekommt, man weiß, dass die Transaktionen, wenn man sie in Gänze betrachtet, nicht mehr im Legalen ablaufen und die Provision daher steigt.“
Ein paar Wochen später biss sie an.
***
Nicht allein Ceylans Stimme holte ihn aus der Vergangenheit zurück, sondern auch ein Typ, den er nachts nicht auf der Straße treffen wollte. Mit einem pampigen „Mach mal platz“, schob dieser ihn beiseite und öffnete das Tor zur Bruchstraße.
„Denk nach! Ein paar K.O.-Tropfen und eine von diesen Kopftuch tragenden Ausländerinnen ist da, wo man ihnen zeigt, wie schön es ist, eine Frau zu sein“, hörte er ihre derbe Stimme.
Es war zwar nicht Victors Auftrag, sich im Rotlichtmilieu umzusehen, aber er konnte Ceylan und erst recht ihren Boss, wie alle, die in diesem Gewerbe an den Strippen saßen, nicht ausstehen. „Du meinst, ihr schanghait.“
Zuerst grinste sie, dann schallte ihm ihr beinahe männliches Lachen entgegen. Ein Lachen, das zu ihrer Statur passte. „Du glaubst auch jeden Scheiß. Mein Schwiegervater ist ein Anständiger“, sie grinste erneut, „soweit man im Milieu anständig ist.“
„Warum nennst du deinen Boss immer Schwiegervater.“
„Weil, der Vater des Mannes, mit dem ich gemeinsame Kinder habe, sich blöd anhört.“
„Aber du bist verheiratet?“
„Nicht mit ihm. Ich mag dich, aber erstens habe ich keinen Bock, dir auf der Straße meine Lebensgeschichte zu erzählen, zweitens habe ich Hunger.“
„Wie wär’s mit ’ner Pide-Hack und einem türkischen Tee? Ganz in der Nähe ist ein …“
„Soll das eine Anmache sein? Nur weil ich einen türkischen Vornamen habe, bin ich lange keine Hammelfresserin. Wenn man in diesem verfuckten Land so einfach seinen Vornamen wie das Geschlecht ändern könnte, hieß ich bereits seit Jahren Cornelia, Kleiner.“
Detlef nahm es wörtlich und sah zu ihr auf. „Sorry.“
„Ich will nicht nachtragend sein.“

„Ein Cappuccino für dich.“ Die Bedienung stellte die Tasse vor Ceylan auf dem Tisch ab und gesellte einen Teller davor. „Ein Pide für euch beide und“, sie zwinkerte Victor zu, platzierte ein Glas, wobei sie sacht seine Hand touchierte, „den Tee für dich“, sie blinzelte erneut, „extra heiß“, ehe sie sich abwandte und mit erotischem Hüftschwung durchs L’emigre tänzelte. Er schaute ihr nach, bis Ceylan ihn antippte. „Für einen Schwulen gaffst du ihr ganz schön lange nach!“
„Ich liebe Männer, aber die holde Weiblichkeit, ihre Körper faszinieren mich. Wie gerne wäre ich Bildhauer und könnte diese Eleganz für die Nachwelt hinterlassen.“ Es war sein Standardspruch, wenn er vergaß, wen, oder besser gesagt, was er mimte und seine Gefühle ihn übermannten.
„Kann ich mir den Spruch ausleihen?“
„Gern. Jetzt erzähle mir, warum du mit einem verheiratest bist und mit dem Anderen Kinder hast.“
„Weil mein Boss Enkelkinder wollte und er meinen Mann nicht ausstehen kann. Er wollte dessen Gene nicht.“
Er schaute sie bloß fragend an, hörte weiter zu.
„Also, nachdem meine Mutter verstorben war, machte mein Vater mit einer anderen rum. Warum nicht? Eine Deutsche. Sie heiraten und wir – mein Vater und ich – bekamen den Namen: Steinbrecher, später einen deutschen Pass. Mein Vater war richtig stolz. ‚Schau Ceylan, da steht ‚Josef Steinbrecher‘.“
„Josef, dein Vater heißt Josef? Ich dachte, du bist Türkin.“
„Willst du mich beleidigen? Erstens war meine Mutter Irin, zweitens ist mein Vater Armene. Er ist bloß in der Türkei geboren. Oder trage ich Kopftuch und verneige mich nach Mekka? Lange hielt die Ehe nicht. Sie fand einen anderen und meinen Vater begannen die Hummeln im Hintern zu jucken. Er musste wieder raus. Hinaus in die Welt, Abenteuer erleben. Ich blieb – wegen der Schule. Ab da hatte ich eine Pflegefamilie und meinen ersten Freund.“ Sie kratzte sich am Kinn. „Obwohl ‚Freund‘ ist zu viel gesagt. Dem anderen beim Masturbieren zuzusehen, fanden wir irgendwann langweilig. Mehr war es eigentlich nicht. Nach der Realschule habe ich eine Lehre als Hotelfachfrau begonnen und abgeschlossen. Dann packte mich das Fernweh.“ Sie kicherte. „Meine erste Anstellung war gleich in einem Fünf-Sterne-Schuppen. Und kaum angekommen, verknallte ich mich in den Sohn des Geschäftsführers.“ Sie schnappte sich ein Stück Pide, biss ab. „Echt lecker! Kurz nach der Hochzeit war Schluss. Ich habe ein paar weitere Häuser kennengelernt, bis ich bei meinem Schwiegervater anfing.“
Unbeabsichtigt zuckte er zurück. „Im Bordell?“
„Quatsch. Wir haben mehrere Standbeine. In seinem Hotel in Nordenham. Bei einem Essen traf ich ihn dann wieder.“
„Wen?“
„Meinen Stiefbruder! Mein Boss ist sein Leiblicher! Hörst du nicht zu? Du bist dran. Was treibt dich um? Jetzt sage mir bloß nicht, du bist in der Sicherheit beschäftigt, da muss mehr kommen.“



 
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ahorn

Mitglied
Dealer? Mafia! ;)
Obwohl ich auf Epubli sauer bin, weil sie mein Cover als unanständig, jugendgefährdend gebrandmarkt haben, habe ich das 'b' ergänzt.
Die müssen echt ihren Algorithmus wechseln. Vielleicht kommt der aus Florida. Wie ich gehört habe, könnte es sein, dass man dort das Wort 'Eros' nicht schreiben darf.

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

ja, das ist echt ein Witz, dass Dein Cover "aus Jugendschutzgründen" nicht angezeigt wird. Was ist da denn Unanständiges drauf? Ein Hut, eine Brille ... Ah, jetzt hab ich's: die Augen! Ich sehe ganz genau, dass sich darin ein kopulierendes Pärchen spiegelt. :D
An Eros kann es doch nicht liegen. Immerhin ist das eine griechische Gottheit. Und Götter sind nicht jugendgefährdend. Okay, die alten Griechen waren da nicht so zimperlich ...:D;)

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin Rainer Zufall,

so ist es nicht. Sie gaben mir sogar eine Begründung.
Alle Werke mit der Kennung 18+ werden gescannt.
Wie du weißt, gibt es bei Epubli die Zielgruppen:

Deine Altersbeschränkung (1-99 ; 99plus dürfen das nicht lesen :) )
Kinder (1-12)
Jugendliche (13-17)
Erwachsende (18+)

Eros Dewil
ist jedoch FSK 16, wie - so weit ich es kenne - die meisten Romane für 'Erwachsende'.
Darauf sprach - ich schrieb natürlich sie an - ich sie an und sie sagten mir wirklich, ich solle meinen Roman in eine andere Zielgruppe legen.
Was empfiehlst du mir?
Ich würde Kinder wählen, dann brauchen die Eltern sie nicht mehr mit der Geschichte von Bienen und Blumen zu kommen.

Liebe Grüße
Ahorn

PS.: habe ich ganz vergessen. Für interessierte habe ich einen Link angelegt: die ersten drei Kapitel.
 
Hallo Ahorn,

ja, das finde ich auch ein bisschen unglücklich. Warum bieten sie nicht die FSK-Stufen, wie es sie bei Filmen gibt (6,12,16,18), an?
Ich fürchte, Du musst dann tatsächlich in die 18+-Kategorie gehen. Für Jugendliche ist das hier und da doch noch etwas derbe. 16-17jährige, okay, aber 13 oder 14 ist zu jung. Kinder natürlich erst recht (obwohl, wenn ich heute so die Sprüche dieser Kids höre, dann frage ich mich, wofür es noch Altersbeschränkungen gibt. Die kennen das alles schon!).

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin,

man will es kaum glauben, da beschwert man sich, weil das Cover nicht gezeigt wird und dann dies:


Hallo,

bei der Überprüfung deiner Publikation mit dem Titel "Eros Dewil" und der ISBN 978-3-757581-96-1 haben wir festgestellt, dass der Inhalt gegen unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) verstößt. Aus diesem Grund mussten wir deine Veröffentlichung entfernen.

Bitte stelle sicher, dass deine Inhalte keine rechtswidrigen, obszönen, rassistischen, diffamierenden, pornografischen, bedrohlichen oder die Persönlichkeitsrechte Dritter verletzenden Inhalte enthalten.

Viele Grüße
Deine epubli Autorenberatung

* * *

epubli.com ist ein Dienst der Neopubli GmbH

Neopubli GmbH
Köpenicker Str. 154 a
10997 Berlin

Geschäftsführer: Sebastian Stude
Handelsregister Charlottenburg, HRB 108995

* * *

Gelesen haben sie den Roman bestimmt nicht, sonst müssten sie erst recht 'Im Westen nichts Neues' oder Ähnliches verbieten - überhaupt Literatur verbieten ...

Was heißt das für mich? Ich wechsle woanders hin. Also keine Sorge, in ein paar Tagen ist das E-Book wieder im Handel.

Gruß
Ahorn
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

danke für den Tipp, allerdings liegt mein Taschenbuch bereits dort. Denn ein Portal, das Selbstzensur praktiziert, ist nicht für einen Freigeist. Literatur soll unterhalten, sicher, aber auch provozieren. Wenn dieses nicht mehr statthaft ist, bekommt eine pluralistische, freie Gesellschaft diktatorische Züge und ist nicht mehr pluralistisch und frei.

Hagen, danke für die Lorbeeren.

Da es noch ein bisschen dauert, bis ich mich in tredition eingearbeitet habe, habe ich mich entschlossen, die Leseprobe, die zum Taschenbuch erscheinen soll, hier in der Leselupe bei den Krimis einzustellen. Damit jeder sieht, wie viele rechtswidrige, obszöne, rassistische, diffamierende, pornografische, bedrohlichen oder den Persönlichkeitsrechten Dritter verletzende Inhalte dort vorkommen.
Wer natürlich die satanischen, obszönen, rechtswidrige, rassistische, diffamierende, pornografische, bedrohlichen oder den Persönlichkeitsrechten Dritter verletzende Inhalte lesen will, muss jedoch das Werk erwerben. ;)

Liebe Grüße
Ahorn
 
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Basti50

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin,


sind irgendwie verschwunden. :eek:
Aber kein Ding - Wilde Rose. ;)

Gruß
Ahorn
Abend,

nicht per Zufall verschwunden. Leseproben zu bereits veröffentlichen Texten haben in den Werkeforen nix zu suchen, wie es auch bei Krimis im Forentext steht. Du kannst aber gerne, wie dort beschrieben, deine Leseproben hier in diesen Thread einstellen oder an einer anderen Stelle im Internet verlinken. Habe jetzt auch aus dem Krimi Forum deinen Text "ohne Zusammenhang" wieder rausgenommen, bevor da Fragezeichen aufkommen.
 

ahorn

Mitglied
Moin Basti50,

nicht per Zufall verschwunden
Nein, so ein Zufall. :cool:
Was ein Zusatz so ausmacht?
Leseproben zu bereits veröffentlichen Texten haben in den Werkeforen nix zu suchen, wie es auch bei Krimis im Forentext steht
Was ist mit dem Huhn und dem Ei? Eros Dewil wurde zuerst in der Leselupe veröffentlicht. Daher stehen die Rechte - wenn man es so nennt - den Lesern der Leselupe zu. Das nennt man Protest. Anstatt als Freigeist diesen zu unterstützen … lassen wir das. Aber es liegt nicht an dir, daher folge ich dir. ;)

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

wie hast Du das geschafft, den Preis auf 1,00 € zu setzen?
Ich wollte ja, wie üblich, die 42 Cent hinter dem Komma haben. Das ging aber nicht. Auf Nachfrage hieß es dann, dass die Preise nur auf ,99 enden dürfen, damit sie in allen Shops angenommen werden. Das solltest Du dann mal überprüfen.

Liebe Grüße,
 
Hallo Ahorn,

also bei amazon kostet es 2,99 €. Hast wohl schon den Preis geändert, denn mit 1,00 € warst Du in der Tat nicht dort zu finden.

Liebe Grüße,
 

ahorn

Mitglied
Moin Rainer Zufall,

nee, war eher ein Kampf mit der Software, nach einem stundenlangen, blutigem Gefecht haben wir uns darauf geeinigt. :rolleyes:

Liebe Grüße
Ahorn
 



 
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