Hallo Vera-Lena
Auch mir gefällt das Gedicht sehr. Wie Mondnein sagt, "der perfekte Mann"! Spaß beiseite: ich kann dir keinen Verbesserungsvorschlag machen, da ich denke, dass das Gedicht, so wie es ist, schon optimal sei und seiner Idee gerecht wird.
Dennoch kann ich wohl trotzdem eine kleine Analyse bieten mit dem Ziel, dir einen Spiegel vorzuhalten, damit du dich weiter verbessern kannst.
Zu deiner Frage, ob der Schluss eher tröstlich oder traurig wirkt, würde ich sagen, weder noch. Es ist eher ein Gefühl von Sensation und Verblüffen. Man fühlt sich - das heißt ich fühle mich - in das lyrische Ich hinein und verspüre eine gewisse Wärme, ein mitfieberndes Hoffen auf die Antwort des Engels auf die Allerweltsfrage, wo "meine Heimstatt" sei.
Pardon, es wurde die Sonne (der "Feuerball") gefragt, nicht der Engel, doch die beiden verschmelzen in bestimmter Hinsicht, da doch der "Engel aus der Sonne herbei schwebte".
Mit einer einfachen Sprache wird die Begegnung mit einem Engel beschrieben. Der Prosa-artige Erzählstil lässt das Gedicht flüssig lesen und erleichtert das inhaltliche Verständnis.
Die Harmonie in S5 ist erschütternd wohl-wollig, das heißt warm herzig - die Art, wie einem "die Berge zulächelnd in ihrer unendlicher Geduld".
Das Entrückt-sein in ein "irgendwo-nirgendwo" hört sich an wie ein Nirvana-Erlebnis oder möglicherweise ein Loch im Universum, ein schwarzes, doch so mit Honig gefüllt, entschuldige meine Assoziationen.
Die in S6 angedeutete "Sehnsucht" als romantisches Element. (Meine Analyse bloss als Notizen und Gedanken)
Ein professionelles Werk, so gefühlvoll.
"doch sprechen war seine Sache nicht", als lyrische Sprache, Lyrizismus (?), ja in der Tat etwas umgangssprachlich, doch irgendwie passend.
der Vergleich des Entfallen der Lichttropfen mit Konfetti ist etwas banal und kleinwüchsig.
Die "Glückseligkeit", die der Engel dem lyrischen Ich zu Beginn des Werkes "zu Füßen" legt ist einem tollen Einstieg dienlich.
Der "Engel" kann als Symbol und Allegorie des Christentums angesehen werden, insofern sehr spannend.
Auch die Harmonie, mit der Sonne in der letzten Strophe ist herzensrein, überhaupt wie wenn jemand mit einer Pflanze redet, so süß auf eine strenge Weise.
Das Werk könnte glatt aus der Romantik stammen, finde ich (wegen dem Element der Sehnsucht und der Naturverbundenheit vor allem, aber auch der Engel passt ins Bild).
Super sehr sehr gern gelesen!
LG,
Peter