Erster Herbstspaziergang in der Dämmerung (märchenhaft)

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Die Hügelkuppe trennt entzwei ein Nebelschwert
Und Drachen schwärmen aus zum Wasser speien
Derweil mir lila Frösteln an die Wangen fährt
Sind Busch und Bäume bunt dabei, sich neue Kleider auszuleihen

Für kurz. Nicht ewig geht der prachtgescheckte Maskenball
Die Krone kahl, zerfranst die königliche Schleppe
So krümelt sich das goldgewirkte Blattwerk überall
Gar kühne Bläser streuen Spuren auf der Marmortreppe

Und ich, Prinzessin alle Zeit, werd demnächst Braut vom weißen Winter
Verwahrt im Turm, wo’s zieht, dort seufz ich Juliglut
Ich bin nicht treu, und doch, man kommt mir nicht so schnell dahinter
Und wenn erst sittsam Kirschen blühn, wird vielleicht alles wieder gut
 
„Sattsam“ würde auch passen.
Ich hatte aber die Kirschblüte als etwas Unschuldig-Gesittetes im Sinn – als Gegenpart zur heißen Juliglut.

Danke für die Kommentare und für die Sterne auch!


LG Erdling
 



 
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