Erster Tag in Hamburg (gelöscht)

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rag

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Liest sich flott, rag. Habe es als Ex-Hamburger rasch verschlungen und nun eine Frage: Die Protagonistin fährt vom Hauptbahnhof 30 Minuten mit dem Taxi zum Hotel. Später hat sie eine Wohnungsbesichtigung "in Bahnhofsnähe". Da die Maklerin die zentrale Lage rühmt, dürfte es sich wieder um den Hauptbahnhof handeln. Und das Haus mit dem Wohnungsangebot erreicht die Kripobeamtin nun vom Hotel aus in nur "Minuten Fußmarsch". Wie ist das möglich? Oder habe ich etwas falsch verstanden?

Arno Abendschön
 

rag

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Scharf beobachtet! Esther kommt am Hamburger Hauptbahnhof an. Sie fährt mit dem Taxi über die B5 in den Stadtteil Bergedorf (30min). Dort liegt das Hotel (Hotel zum grünen Jäger im Buch=Alt Lohbrügger Hof im Original). Das Apartment in Bahnhofsnähe ist in einer Seitenstraße am Bergedorfer Bahnhof mit sehr guter Anbindung zur City. Fußweg von A nach B ca. 10 min.

Die Passagen habe ich schnell neu geschrieben.

Es würde mich freuen wenn ein »alter« Hamburger öfters mal meine Texte überfliegt. Der Roman spielte die meiste Zeit in der Hansestadt. Es ist allerdings kein Regional-Krimi in rosarot oder hellblau, sondern zeigt auch kritisch manche graue Seite.

Danke
 

rag

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rag

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rag

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jon

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Auf dem Hamburger Hauptbahnhof herrschte morgendliches Treiben. Berufspendler und Stadtreisende hasteten über die 14 Bahnsteige. Der Strom der Menschen wurde begleitet von Stimmengewirr und dem Lärm der Züge. Die Düfte der Fast-Food-Geschäfte und Bäckereien verführten zum Frühstück to go.
Zahlen ausschreiben! In der erzählenden Prosa sollte man immer so nah wie irgend möglich am Sprechen schreiben, das kippt auch die Regel "bis 12 in Worten, ab 13 Ziffern". Nur wenn es unübersichtlich wird, schreibt man Ziffern: Dreitausenfünfhundertneunundachtzigtausendvierhundertzweiundsiebzig ist als 3.598.472 einfach schneller erfassbar.
Was sind Stadtreisende? Touristen? Warum sind die schon so früh da und warum hasten die?

Esther Schwinge war früh aus Leipzig abgereist.
Wenn sie am Morgen in Hamburg ankommt (Berufspendler!), dann ist "früh abgereist" eine ziemliche Untertreibung, oder?

Sie orientierte sich kurz und ging mit einer Gruppe quirliger Asiaten Richtung Ausgang.
Was hat das mit dem früh abreisen zu tun, dass es so hintereinander steht?

Sie hatte Hunger, ihre Tage und kaum geschlafen.
Das hat mit früh abgereist zu tun.
Hunger und kaum geschlafen - ok, mit der Info kann ich was anfangen. Aber was soll mir "hatte ihre Tage" mitteilen? Leidet sie unter Krämpfen? Fühlt sie sich "unfrisch"? Matt? Grillig? Besonders tatendurstig (doch, das gibt es)? Oder enttäuscht, weil sie eigentlich hoffte, schwanger zu sein?

Die müden, in guten Momenten verschmitzten Augen, suchten Schutz hinter dunklen Gläsern einer originalen Ray-Ban Aviator aus den 50ern. Ein Schnäppchen vom Flohmarkt, mit der sich vielleicht schon John F. Kennedy in den Hamptons sonnte oder Marilyn Monroe ihre Tränen vor der Welt versteckte.
Zeitfehler: gesonnt hatte, versteckt hatte.
Am Rande: Eher nicht, dann wäre es kein Schnäppchen gewesen …
Feinheit: Nicht die Ebenen mischen! Das "mit der er sich sonnte" heißt "er trug sie. als er sich sonnte" – das "mit" (merh oder wenigr zufällig) Anwesenheit an. Das "mit der sie die Tränen versteckte" heißt, die Brille was das Mittel zum Verstecken. Das "mit" ist aber schon von "Anwesenheit" belegt. Das "mit" (=Mittel), das für das Vertecken benutzt wird, würde beim Sinnen bedeuten, dass die Brille die Sonnenstrahlen aussenden würde. – Der normale Leser wird diese Stilblüte sicher nicht bemerken, das ist aber für ähnliche Vermischungen nicht garantiert. Abgesehen davon: Je exakter man als Autor die Worte verwendet, desto exakter kann man sagen, was man sagen will.

Der kurze Weg vom Ausgang der lichtdurchfluteten Bahnhofshalle zum Taxistand führte durch ein Spalier von Junkies und Strichern.
Wozu ist hier (außerhalb der Halle) noch wichtig, dass die Halle lichtdurchflutet ist? Streichen, weil unnötiges Adjektiv.

Der Bahnhofsvorplatz wurde von der Stadtbehörde als Ort der Begegnung für Randgruppen geduldet.
Lach! Wobei das eher unfreiwillig komosch als gewollt ironisch klingt.

In anderen Metropolen beendeten Sicherheitsbeamte derartige Versammlungen pünktlich vor Sonnenaufgang. In Hamburg gab es noch nicht einmal einen Ordnungsdienst. Gestrichen. Ersatzlos.
Mir gefällt die Rhythmik dieser Passage sehr gut.

Beißender Geruch lag in der Luft. Dunkle Rinnsaale von Wänden und Pfeilern füllten die Fugen zwischen den Steinplatten.
Das mit dem Geruch verstehe ich. Aber was rinnt da und zwar offenbar permanent?

Eine hagere Gestalt mit gelb fahler Gesichtsfarbe würgte plötzlich und kotzte ihr beinahe auf die hellen Wildleder Pumps. An Gummistiefel hatte sie nicht gedacht. Die Wettervorhersage versprach Sonne.
gelb-fahler und Wildleder-Pumps
hatte Sonne versprochen
Ok, das klingt wie gewollte Ironie.

In Erwartung eines sicheren Ortes riss Sie an der hinteren Wagentür, öffnete und warf zuerst den großen Koffer auf den Rücksitz.
sie

Es folgte der orangefarbene Trolli, die Handtasche und zuletzt ihr bereits zu früher Stunde entkräfteter Körper.
… und weiter mit dem dunkel-humorigen Ton.

Bevor Esther sich mühsam einen Gruß abrang, heulte der Motor energisch auf. Ein Chrysler Grand Voyager setzte sich ruckartig in Bewegung.
Möglichst nicht rückwärts erzählen! Wenn der Motor erst aufheult ehe sie grüßt, dann sag es am besten auch sorum. Oder meinst du "bevor sie sich einen Gruß bringen konnte"? Das ist was anderes
Was interessiert mich irgendein Chrysler Grand Voyager? Ich will wissen, ob der Taxifahrer auf den Gruß reagiert oder nordeutsch-maulfaul bleibt, ob das Taxi losfährt oder nur der Motor heult, ob …

»Ich möchte zum Hotel zum grünen Jäger,« gab sie das Ziel vor. Der Wagen fädelte in den fließenden Verkehr ein.
»Hotel zu grünes Jäger, haben fastanden«, wiederholte eine kräftige Stimme aus dem Fond annähernd ihre Worte. »Ich halbe Stunde da«.
Besser einen Absatz vor "Der Wagen". Der nach "Verkehr ein" hingegen kann entfallen.

Über den Innenspiegel sah sie direkt in ein freundliches Gesicht. Ihr Fahrer war schwarz und schwergewichtig. Die blanke Glatze reflektierte einfallende Sonnenstrahlen.
Sie sieht die Glatze erst im Innenspiegel? (Ich würde es trotzdem so lassen, wegen der Melodie.)

»Kommen nicht von hier, eh?«, die Bassstimme passte zur voluminösen Gestalt wie die Faust aufs Auge.
Typisches Problem im ganzen Text: Warum steht da ein Komma? Das sind doch zwei echt getrennte Dinge.

»Nein, ich komme aus Leipzig«, antwortet sie höflich.
antwortete

»Aah, kenne gut. Familie von Bruder wohnen dort gleich neben Frauenkirche«
Punkt fehlt.

Bevor Esther den Fauxpas aufnehmen und korrigieren konnte, versuchte der Chauffeur im gebrochenen Deutsch ihren Beruf zu erraten.
Den Fauxpas aufnehmen? Auf Tonband? // Sie kann den Fauxpas nicht korrigieren, sie hat ihn nicht begangen.
Wo ist da ein Fauxpas (= Taktlosigkeit)?
besser: „in gebrochenem“
Komma nach „Deutsch“ empfehlenswert

Ärztin einer Brandopferklinik, Redakteurin beim Axel-Springer-Verlag, Politikerin ... - er fragte hartnäckig, doch auf die Antwort kam er nicht. Dreißig Minuten Fahrt können lang sein, stellte Esther fest.
Unglaubhaft. "Arztin" (wieso ausgerechnet dort?) wäre glaubhaft oder "Reporterin" (man bedenke die simplen Sprachfähigkeiten!).

Des Fragens müde, erklärte der schwarze Fahrer nach Sightseeing Manier zur Abwechslung vermeintliche Sehenswürdigkeiten, die seitwärts vorüberzogen.
Moment! Sagtest du nicht eben sinngemäß, er würde eine halbe Stunde lang fragen?
Warum betnst du das "schwarze", wofür ist das relevant?
Sightseeing-Manier

Eine günstige Waschstraße links, ein Containerdorf dort rechts und gleich wieder links ging der Sohn aus der ersten Ehe zur Gesamtschule. Chillily hatte zwar eben die Frauenkirche Leipzig und nicht Dresden zugeordnet, aber in Hamburg kannte er sich aus.
Bissig, bissig kann ich da nur sagen. Die Frau muss echt mies drauf sein …

Wenn das Moderatoren Team im Radio flach witzelte, lachte der Fahrer mit aufgesperrtem Mund und gebleckten Zähnen. Einem Esel gleich.
Bitte unbedingt mal die Sache mit den Bindestrichen nachlesen! Hier: Moderatoren-Team.
Hier stört mich die Rhythmik, weil diese Betonung des Esels nichtmal mehr mit der miesen Laune von Esther entschuldbar ist (es sei denn, sie ist tatsächlich im Grunde ihres Herzens ein Arschloch). Vor allem aber, weil dieser klangliche Schlusspunkt inhaltlich keiner ist - die Analyse von Washingtons Erscheinungsbild geht weiter.


… so viel für heute. Morgen mehr?
 

rag

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Hallo jon, Danke für die Mail.

Klingt alles logisch und umsetzbar.

Zwei Sätze zur Erklärung:
1. Beißender Geruch lag in der Luft. Dunkle Rinnsaale von Wänden und Pfeilern füllten die Fugen zwischen den Steinplatten. Da ist Urin gemeint. Ist am Morgen erfahrungsgemäß so. Das vermischt sich mit Schnaps und anderen Körperflüssigkeiten.

2. Ärztin einer Brandopferklinik. Ich dachte, weil genau auf dem Weg das große Boberger Unfallkrankenhaus ist (reale Fahrtroute). Ich habe nicht daran gedacht, dass die wenigsten Leser das wissen können.

Ich bin lernwillig, lernfähig und lernbereit.

Also gerne mehr Kritik - positive Bewertungen muss man sich verdienen.


Freundliche Grüße

rag
 

jon

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Wenn das Moderatoren-Team im Radio flach witzelte, lachte der Fahrer mit aufgesperrtem Mund und gebleckten Zähnen.
Sein schneeweißes Hemd bildete begünstigt durch die stickige Luft in dem betagten Van unter den Achseln dunkle Flecke. Ein Cocktail aus seinem Körpergeruch und dem Duftbaum am Innenspiegel traf Esthers empfindliche Nase.
Ich würde hier keinen Absatz machen, das zerpflückt die Beschreibung zu sehr.
Das Kursive macht den Satz m. E. nur sperrig - dass es müffelt kommt im nächsten Satz, über das Autor wurde schon geredet. / Wenn es bleiben soll, wäre eine Abtrennung durch Komma vorn und hinten lesetechnisch hilfreich (und grammatisch völlig in Ordnung).

Als Mr. Washington zum fünften Mal fragte »Haben scheene Haare, scheene Dame, müssen seien die TopfModdel«, verneinte Esther gequält mit Kopfschütteln.
Auf ihrem iPhone überprüfte sie misstrauisch, ob ihr Fahrer die kürzeste Route zwischen Bahnhof und Hotel befuhr. Anscheinend war Chililiy eine redselige aber ehrliche Haut - er brachte seinen Fahrgast ohne Schnörkel von A nach B.
Die Strecke führte die meiste Zeit über eine Bundesstraße und endete vor einem hübschen Hotel im beschaulichen Stadtteil Bergedorf. Eine Empfehlung eines Kollegen, der im letzten Jahr Hamburg besuchte.
Ein bisschen hart erzählt vielleicht, eher wie eine Kette aus Handlungsbausteinen als ein Fließen. Aber das ist Geschmackssache, du solltest dir nur dieses Klanges bewusst sein, um damit gezielt spielen zu können.
besucht hatte

Mit strahlendem Lächeln reichte Chililiy Washington ihr zum Abschied eine schwarze Visitenkarte mit weißer Schrift. Ein guter Werbegag, doch sie glaubte nicht, dass sie seine Dienste jemals in Anspruch nehmen würde.
Hat sie doch schon ;) "nochmal" statt "jemals"?

Als sie dann mit dem schweren Gepäck, das nur einen sehr geringen Teil ihrer acht Kleiderschränke beinhaltete, die Lobby betrat, ging es ihr sofort besser.
Warum? Wenn es das Aussehen des Hotel ist (was ich vermute, was aber nich wirklich aus dem Text hervorgeht), würde ich keinen Absatz machen.
An der Stelle: Versuche mal, ab und an mit weniger Absätzen auszukommen! Oft sind dieses "Sprünge" mitten in einem inhaltlichen Fluss von Gedanke/Eindruck zu Gedanke/Eindruck. Dadurch entsteht mehr Härte als nötig.

Das Hotel zum grünen Jäger gefiel Esther auf Anhieb. Ambiente und Personal entsprachen familiengeführten Pensionen, die rund um Leipzig teils mit Jahrhundert alter Tradition die Gäste in der Region beherbergten. Ermattet bat sie um den Zimmerschlüssel, denn ihr war sehr nach Körperhygiene.
Das empfand ich als viel zu umständlich für die simple Aussage "Pensionen rund um Leipzig". Dass ein Teil davon schon uralt ist, ist hier eher belanglos.

Während die Dusche den ersten Dreck des Tages abspülte, verblasste die Stimme des Taxifahrers in ihrem Ohr.
Eher „Schmutz“ – „Dreck“ sind Schlamm, Erde, Schmiere, Schmodder und sowas.

Fünf Stunden Tiefschlaf, anschließende ausgiebige Wechseldusche und frischer Kaffee am langen Tresen der Hotelbar, gaben Esther neue Kraft.
Hier hätte mir ein echter Sprung (durch Leerzeile) gefallen, schon weil dann ein Tonfallwechsel in eine ausgeruhtere, weichere Stimmung möglich gewesen wäre. Der Satz müsste dann aber wohl etwas mehr auf Anfang getrimmt werden oder man müsste ganz anders wieder-einsteigen.
kein Komma nach Hotelbar

Ein Blick auf das Handy zeigte drei Nachrichten, sechs Anrufe davon vier anonym und acht Mails, sowie eine Terminerinnerung: heute, 17:30, Besichtigungstermin Apartment in Bahnhofsnähe. Die Uhr stand auf vier - Zeit sich etwas herzurichten.
Das Unterstrichene sollte abtrennt werden – eigentlich mit Kommas, hier würden aber auch Gedankenstriche passen.
Wie eben erwähnt: Es wäre schön, wenn man das Ausgeruhte auch am Textklang hören könnte. Eine gewissen Entspannung eben, sie muss ja nicht nicht lange halten.
Nach fünf Stunden erholsamen Tiefschlafes, einer ausgiebigen Wechseldusche und einem guten Espresso an der Hotelbar fühlte sich Esther bereit für den Tag. Zumindest für das, was davon noch übrig war. Sie schaute auf ihr Handy. Es zeigte …

"Schreiben Sie es bitte mit auf meine Rechnung", rief sie der süßen Bedienung hinterher, die einen Servierwagen schiebend an ihr vorbei ging.
Achte so früh wie möglich darauf, dass du einheitliche Zeichen benutzt! Das erst in der Korrekturphase nervt meiner Erfahrung nach erheblich.
Wenn du das Element Sex & Erotik in den Text bringst (was völlig ok ist, das ist im Alltag ja auch oft so - besonders so nebenbei wie hier), dann muss der Leser wissen, ob die Figur einem Mann oder einer Frau nachschaut. "Süße Bedienung" klingt zwar im ersten Moment nach einer Frau, aber da eine Frau sie süß findet, stolpert man und dann fällt auf, dass "Bedienung" nicht für Frauen reserviert ist.
Ist das dieselbe Bedienung, die ihr den Kaffee gab? Dann wäre das ok. Für mich hört es sich aber so an, als würde Esther ihn/sie erst jetzt bemerken – woher soll der Tellerabräumer wissen, was auf was für eine Rechnung geschrieben werden soll?


Da ihre Regel noch in Gange war, packte sie auf dem Zimmer sorgfältig ihre Gucci-Bag mit allerlei Hygieneartikel. Diese sicherte sie zusätzlich mit einer undurchsichtigen Ziploc-Plastiktüte. Es war peinlich, wenn beim hastigen Zücken der Smith & Wesson ein Tampon oder eine Binde mit rausrutschte. Da rettet die Situation nicht, dass sie die supermodernen Hi-End flexistyle Stringeinlagen mit Flügelklappen in der Trendfarbe Vision Black verwendete.
Esther legte in die große Tasche eine Schachtel Ersatzpatronen, Wechselmagazine, Schalldämpfer und Handschellen.
im
Tampons und Binde? Naja, manche Frauen brauchen das; die würden an diesen Tagen aber wohl eher keinen String tragen. Und: Binde und Slipeinlage ist nicht dasselbe.
Vielleicht bin ich voreingenommen, aber "Regel noch im Gange" klingt extrem nach einem Mann, der sich unbefangen geben will und der dafür zur Technik-Sprache greift. Zugleich wird durch das Wort "Hygeineartikel" (wie: Allerlei? Was denn?) rumgeeiert.
Harter Sprung – eben war sie noch beim Kaffee in der Bar, jetzt ist sofort von der Regel die Rede. Nur ein einer Nebenbemerkung erfährt man, dass Esther seit dem letzten Satz die Bar verlassen hat und auf ihr Zimmer ging.
Dann ging sie auf ihr Zimmer und kramte ihre Gucci-Bag aus dem Koffer. Taschentuch, eine kleine Nagelfeile und Lippenbalsam waren schon drin, das gehörte gewissermaßen zur Grundausstattung der Tasche. Esther packte noch Tampons und eine Slipeinlage ein. Zur Sicherheit steckte sie …
Im Satz mit der Waffe fehlt mir außerdem etwas wie ein "auch" oder "außerdem" (sie hat ja schon Tampons&Co) eingepackt.

Durch das beachtliche Gewicht bot der Ledershopper in Zweitfunktion optimale Möglichkeiten zur Selbstverteidigung.
Zuletzt gab sie damit im Frühjahr einem vom Wodka benebelten liebestollen Russen mit Schwung eins auf die zwölf. Er stellte Esther am helllichten Tag in der Leipziger Altstadt nach und fasste ihr an den Hintern.
Zeitfehler: Was im Frühjahr passierte gehört ins Plusquamperfekt.
Lass es besser fließen! Du hüpfst von Waffe zu Gewicht und erst dann erwähnst du hintenrum, dass du das Gewicht der Tasche meinst. … Handschellen. Dadurch bekam der Ledershopper ein beachtliches Gewicht, was ihn seinerseits zu einer brauchbaren Waffe machte. Zuletzt hatte
sie damit in diesem Frühjahr einem …


Leider nahm die geliebte Tasche bei diesem Verteidigungseinsatz Schaden: Eine Naht an der Bodenfalte riss.
hatte genommen, war gerissen
Das gehört in den Absatz mit dem Russen …

Glücklicherweise half man ihr in einem Designer Store und schickte das Lieblingsstück zur Reparatur direkt zum Hersteller nach Mailand. Vierzehn Tage später war der Shopper wie neu. Der Russe kam nach dem Gesichtstreffer nicht so glimpflich davon. Er musste genäht und geschient werden.
… und das auch. Das ist alles ein Ereignis, das in einer kurzen Rückblende erzählt wird.
Er war bei mit dem Treffer nicht glimpflich davongekommen. Ich würde es aber ganz streichen - wir wissen ja, dass er eins auf die Zwölf bekommen hatte. // Schienen? Das Gesicht??

Im Badezimmer [strike]des Hotels[/strike] riet ihr Spiegelbild zu Rouge und einem dezenten Lippenstift. Da Makler manchmal Männer sind, wählte sie ein Knöpfchen-Shirt. So konnte sie vor Ort entscheiden, ob es sich rentierte, etwas Dekolletee zu zeigen.
Das Hotel hat ein Badezimmer? Oder hat doch jedes Hotelzimmer eins? Ich würde es ganz weglassen - wir wissen ja, dass sie auf ihrem Zimmer im Hotel ist.
Der Zeitformwechsel bei der Begründung wirkt komisch. Eigentlich würde man "war" schreiben. Man kann diese (harte) Vorab-Begründung auch nach hinten verlagern: Sie wählte ein Knöpfchen-Shirt. So konnte sie vor Ort entscheiden, ob es sich - falls der Makler ein Mann sin sollte – rentierte …
 

rag

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Danke jon.

Frage:
Achte so früh wie möglich darauf, dass du einheitliche Zeichen benutzt! Das erst in der Korrekturphase nervt meiner Erfahrung nach erheblich.
Das habe ich nicht verstanden. Worauf bezieht sich das?

Ich hoffe ich lerne gut und schnell genug.
 

jon

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… an der Stelle hast du andere Anführungszeichen benutzt. Mit dem Umstieg auf Papyrus ist mir aufgefallen, dass dort standardmäßig die französischen Zeichen verwendet werden (was ich doof finde), wenn man was aus Word reinkopiert, schleppt man aber deutsche Zeichen oder eine andere Strichel-Variante ein.
 
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