Erwachen

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AllAN GAP

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Kristall

ein irrender Lichterschweif am Morgen
gräbt ho(h)l mich aus sterbender Nacht
kalte Finger tasten wuchernde Tränen;
des träumenden Kindes in mir - frierend
verwandeln sie deren flüssiges Salz
in eine Blumenwiese auf meiner Haut

das wachsende Licht flutet sich wärmend
durch meine pochenden Narben; in mich ein
ich möchte endlich laufen - doch scheint
um meinen dunstigen Hof - der Weg so weit;
erwachte Moleküle tanzen zornig durch mich
ihr ewiger Widerstreit lässt mich verzagen

die satttrübe Helligkeit erobert mich;
ich such die Rose aus meinem Traum;
im langen Schatten eines Baumes;
reißen Dornen ihres Stumpfes mich;
mein Blut; wiegt mattes Leuchten auf
sie ist von einem anderen gebrochen

auf Knien fleh ich die Sonne um Gunst;
wecke mit nassen Kinderaugen ihre Lust,
mich zu erhören in unbändigem Wunsch;
der Blume rote Blüte lange zu erhalten
meine Hände greifen noch steif in die Erde;
erneuern in feuchter Wärme der Liebe Saat.
 

Art.Z.

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Das ist ein schönes Stück Poesie. Anfangs erscheint es etwas pathetisch, aber das fängt sich im Verlauf wieder und, was soll ich sagen, es passt alles zu einander.

Gefällt mir ausgesprochen gut.
 



 
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