Erwachen2

Najitzabeth

Mitglied
„Kim, kannst du mir die Formel für Acetylsäure sagen?“
„Kim...?“
Kim sah auf und blickte in Roberts gereiztes Gesicht: „Tut mir leid, ich war nicht bei der Sache.“
„Wann bist du das schon!“ Eurodia richtete ihre Frage an den jungen Mann und die beiden begannen eine hitzige Diskussion über irgendwelche Chemische Gesetze. Kim driftete schon wieder ab. Ihre Gedanken führten sie immer wieder zurück nach Mysthika und zu Keith. Sie fragte sich ständig was geschehen wäre, wenn das Feuer des Drachen sie damals nicht verschlungen hätte.
Aber auf diese Fragen gab es leider keine Antwort. Es gab kein zurück, sie war in Mysthika gestorben, nun war sie verflucht und in dieser Hölle gefangen.
Kim betrachtete eines der staubigen Regale der Bibliothek. Es roch nach alten Büchern und in der Stille des Raumes konnte sie das knarren der Bodendielen und den Wind, der um das Gebäude pfiff, noch deutlicher hören. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, irgendwann in den letzten Jahren hatte sie diese Fähigkeit verloren. Jetzt wirbelten ständig irgendwelche verwirrenden Gedankenfetzen in ihrem Kopf umher und ließen ihr keine Ruhe.
Kim spürte, wie sich jemand von hinten näherte und ohne sich umzudrehen wusste sie, dass es eine von Eurodias Hexenfreundinnen war. Der Geruch von Räucherstäbchen haftete noch an ihrer Kleidung. Es war Simlora, ihr eigentlicher Name war Simone, die sich oft mit Kims Mitbewohnerin traf um eigenartige Rituale durchzuführen.
Die Frau setzte auf den freien Stuhl neben Kim und blickte in die kleine Runde.
„Habt ihr schon gehört?“
Kim schnaubte, sie wollte nur irgendwelchen Tratsch unter die Leute bringen und wahrscheinlich hatte sie wieder mal eine übernatürliche Eingebung, dass ausgerechnet sie das interessieren würde.
„Den Lautensinger hat ganz plötzlich eine schwere Grippe erwischt,“
Professor Lautensinger unterrichtete Chemie und nächste Woche stand eine große Prüfung an, wie Kim plötzlich eiskalt einfiel.
„und jetzt bekommen wir einen neuen Dozenten, er ist heute den ersten Tag hier. Eurodia stell dir vor, ich bin ihm schon begegnet...“
„In deinem früheren Leben, nicht war!“ warf Kim ein.
Simlora sah sie verständnislos an: „Nein, wie kommst du denn da drauf? Ich bin ihm am Campus begegnet... Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich hatte ein ganz komisches Gefühl. Er sieht ganz normal aus, wie so alte Männer eben mit ihren Jahrhunderte alten Anzügen aussehen, aber seine Augen... Als wäre er mehr als er vorgibt zu sein!“
„Ach, das ist doch alles Blödsinn!“ Kim stand auf und warf ihre Bücher in die Tasche. „Ich geh jetzt in meine Vorlesung und wenn ich Glück hab, fällt die Prüfung nächste Woche aus, falls der Prof wirklich so krank ist wie du sagst!“
„Welche Prüfung?“ rief Eurodia ihr noch nach aber Kim schenkte ihr keine Beachtung. Robert schüttelte nur den Kopf.






Im allerletzten Augenblick schlüpfte Kim in den Saal und suchte sich einen Platz. Leider waren nur noch einige Stühle in der vorderen hälfte Frei und so setzte sie sich in die zweite Reihe. Gerade als sie ihren Block und Stifte aus der Tasche zog betrat der neue Dozent den Unterrichtsraum. Einige Studenten sahen auf und wunderten sich darüber, dass nicht der Professor selbst unterrichtete. Aber schon kurz darauf, als der alte Mann seine Unterlagen auf dem Pult ausbreitete, verstummten die leisen Gespräche hinter Kim und die Schüler versanken wieder in die gewohnte Resignation. Sie warteten darauf, das die Stunde zuende war.
Kim beobachtete den Mann mit dem weißen Kurzhaarschnitt, dem nun schon zum zweiten mal vor Aufregung der Ordner herunter fiel, genau. Sie hatte das Gefühl ihm schon einmal begegnet zu sein. Der Dozent war etwa um die 60 und trug einen Vollbart, sodass man schwer beurteilen konnte, ob er nun lächelte oder nicht. Sein Anzug schien aus dem letzten Jahrhundert zu stammen. Er wirkte sehr nervös und immer wieder wanderte sein Blick durch die Reihen der Schüler, als suche er nach jemanden.
Er wandte sich der großen Tafel zu und schrieb in großen Buchstaben >>McOldman<< darauf. Was für ein passender Name, dachte sich Kim und grübelte weiter darüber nach woher sie den Mann kannte. Vielleicht hatte er schon einmal einen anderen Professor vertreten. Er begann mit der Vorlesung. Einige Schüler kramten erst jetzt ihre Schreibsachen aus den Taschen und begannen mehr oder weniger interessiert mit zu schreiben. McOldman hatte einen starken Englischen Akzent und Kim vermutete, das er aus Schottland stammte. Konnte sie ihn von dort kennen? Nein, das war nicht möglich. Wieder glitt sein Blick durch den Raum und blieb schließlich an ihr hängen. Schnell blickte sie auf ihren Block und tat so als würde sie, wie die anderen, seinem Vortrag folgen.

Die Vorlesung schien überhaupt nicht vorüber zu gehen. Als die Zeit letztendlich doch um war und die Hochschüler hinausstürmten, sah Kim wie der Dozent jeden Studenten beim hinausgehen musterte. Sie fragte sich nach was er wohl suche.
Als schließlich sie den Saal verlassen wollte, fasste er sie am Arm:
„Kim?“ Er sah sie fragend an.
Woher kannte er ihren Namen? Sie blieb stehen und wartete darauf, dass er weitersprach. Hatte sie etwa irgendwelche Hausaufgaben vergessen abzugeben?
Als sie sich zu ihm umdrehte veränderte sich sein Blick, wurde wärmer, fast väterlich blickte er sie an. Kim war verwirrt, wer war dieser Kerl?
„Ich hätte dich beinahe nicht erkannt. Du hast dich sehr verändert, seit wir uns das letzte mal gesehen haben.“
„Tut mir Leid, aber ich weiß nicht was sie meinen...“
„Erkennst du mich etwa nicht?“
„Nein, woher soll ich sie kennen, sie sind doch den ersten Tag an der Uni, oder?“ langsam bekam Kim Angst. War dieser neue Dozent etwa irgendein Perverser, der sein Opfer nur verwirren wollte?
Der Mann seufzte und fasste sich mit der Hand an die Brust, wie wenn er nach etwas greifen würde. Dort angekommen zuckte seine Hand zurück und er lachte: „Natürlich erkennst du mich nicht, ich habe mich schließlich auch verändert... Damals war mein Haar und mein Bart um ein gutes Stück länger. Genau wie deins wenn ich das mal so erwähnen darf!“ Er sah sie erwartungsvoll an.
Kim versuchte sich den Mann so vor zu stellen, wie er es beschrieb. Zuerst hatte sie keine Ahnung wovon er sprach, aber dann durchzuckte sie ein Gedanken Blitz. Das konnte doch nicht sein, das war völlig unmöglich!
„Xandor!“ hauchte sie und fiel ihm dann um den Hals.


So *noch mal einen teil reinwirft*
ich flieg morgen in urlaub und bin deswegen ein paar tage internetlos *heul*
naja also net wundern wenn ich net antworte!!!
mfg najitzabeth
 

flammarion

Foren-Redakteur
Korrekturvorschläge:

Erwachen2
Veröffentlicht von Najitzabeth am 25. 08. 2005 12:29

„Kim, kannst du mir die Formel für Acetylsäure sagen?“
„Kim...?“
Kim sah auf und blickte in Roberts gereiztes Gesicht: „Tut mir leid, ich war nicht bei der Sache.“
„Wann bist du das schon!“ Eurodia richtete ihre Frage an den jungen Mann und die beiden begannen eine hitzige Diskussion über irgendwelche [red] Chemische [/red] (Chemischen) Gesetze. Kim driftete schon wieder ab. Ihre Gedanken führten sie immer wieder zurück nach Mysthika und zu Keith. Sie fragte sich ständig(Komma) was geschehen wäre, wenn das Feuer des Drachen sie damals nicht verschlungen hätte.
Aber auf diese Fragen gab es leider keine Antwort. Es gab kein[red] zurück[/red] (Zurück), sie war in Mysthika gestorben, nun war sie verflucht und in dieser Hölle gefangen.
Kim betrachtete eines der staubigen Regale der Bibliothek. Es roch nach alten Büchern und in der Stille des Raumes konnte sie das [red] knarren [/red] (Knarren) der Bodendielen und den Wind, der um das Gebäude pfiff, noch deutlicher hören. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, irgendwann in den letzten Jahren hatte sie diese Fähigkeit verloren. Jetzt wirbelten ständig irgendwelche verwirrenden Gedankenfetzen in ihrem Kopf umher und ließen ihr keine Ruhe.
Kim spürte, wie sich jemand von hinten näherte und ohne sich umzudrehen wusste sie, dass es eine von Eurodias Hexenfreundinnen war. Der Geruch von Räucherstäbchen haftete noch an ihrer Kleidung. Es war Simlora, ihr eigentlicher Name war Simone, die sich oft mit Kims Mitbewohnerin traf(Komma) um eigenartige Rituale durchzuführen.
Die Frau setzte (sich) auf den freien Stuhl neben Kim und blickte in die kleine Runde.
„Habt ihr schon gehört?“
Kim schnaubte, sie wollte nur irgendwelchen Tratsch unter die Leute bringen und wahrscheinlich hatte sie wieder mal eine übernatürliche Eingebung, [blue] dass [/blue] (als ob) ausgerechnet sie das interessieren würde.
„Den Lautensinger hat ganz plötzlich eine schwere Grippe erwischt,(besser Punkt)“
Professor Lautensinger unterrichtete Chemie und nächste Woche stand eine große Prüfung an, wie Kim plötzlich eiskalt einfiel.
„[red] und [/red] (Und) jetzt bekommen wir einen neuen Dozenten, er ist heute den ersten Tag hier. Eurodia stell dir vor, ich bin ihm schon begegnet...“
„In deinem früheren Leben, nicht[red] war[/red] (wahr)!“(Komma) warf Kim ein.
Simlora sah sie verständnislos an: „Nein, wie kommst du denn da drauf? Ich bin ihm am Campus begegnet... Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich hatte ein ganz komisches Gefühl. Er sieht ganz normal aus, wie so alte Männer eben mit ihren Jahrhunderte alten Anzügen aussehen, aber seine Augen... Als wäre er mehr(Komma) als er vorgibt zu sein!“
„Ach, das ist doch alles Blödsinn!“ Kim stand auf und warf ihre Bücher in die Tasche. „Ich geh jetzt in meine Vorlesung und wenn ich Glück hab, fällt die Prüfung nächste Woche aus, falls der Prof wirklich so krank ist wie du sagst!“
„Welche Prüfung?“(Komma) rief Eurodia ihr noch nach(Komma) aber Kim schenkte ihr keine Beachtung. Robert schüttelte nur den Kopf.






Im allerletzten Augenblick schlüpfte Kim in den Saal und suchte sich einen Platz. Leider waren nur noch einige Stühle in der vorderen [red] hälfte Frei [/red] (Hälfte frei) und so setzte sie sich in die zweite Reihe. Gerade als sie ihren Block und Stifte aus der Tasche zog(Komma) betrat der neue Dozent den Unterrichtsraum. Einige Studenten sahen auf und wunderten sich darüber, dass nicht der Professor selbst unterrichtete. Aber schon kurz darauf, als der alte Mann seine Unterlagen auf dem Pult ausbreitete, verstummten die leisen Gespräche hinter Kim und die Schüler versanken wieder in die gewohnte Resignation. Sie warteten darauf, [red] das [/red] (dass) die Stunde [red] zuende [/red] (zu Ende) war.
Kim beobachtete den Mann mit dem weißen Kurzhaarschnitt, dem nun schon zum zweiten [red] mal [/red] (Mal) vor Aufregung der Ordner herunter fiel, genau. Sie hatte das Gefühl(Komma) ihm schon einmal begegnet zu sein. Der Dozent war etwa um die 60 und trug einen Vollbart, sodass man schwer beurteilen konnte, ob er nun lächelte oder nicht. Sein Anzug schien aus dem letzten Jahrhundert zu stammen. Er wirkte sehr nervös und immer wieder wanderte sein Blick durch die Reihen der Schüler, als suche er nach[red] jemanden[/red] (jemandem).
Er wandte sich der großen Tafel zu und schrieb in großen Buchstaben >>McOldman<< darauf. Was für ein passender Name, dachte sich Kim und grübelte weiter darüber nach(Komma) woher sie den Mann kannte. Vielleicht hatte er schon einmal einen anderen Professor vertreten. Er begann mit der Vorlesung. Einige Schüler kramten erst jetzt ihre Schreibsachen aus den Taschen und begannen mehr oder weniger interessiert mit zu schreiben. McOldman hatte einen starken Englischen Akzent und Kim vermutete, [red] das [/red] (dass) er aus Schottland stammte. Konnte sie ihn von dort kennen? Nein, das war nicht möglich. Wieder glitt sein Blick durch den Raum und blieb schließlich an ihr hängen. Schnell blickte sie auf ihren Block und tat so(Komma) als würde sie,(kein Komma) wie die anderen,(kein Komma) seinem Vortrag folgen.

Die Vorlesung schien überhaupt nicht vorüber zu gehen. Als die Zeit letztendlich doch um war und die Hochschüler hinausstürmten, sah Kim(Komma) wie der Dozent jeden Studenten beim [red] hinausgehen [/red] (Hinausgehen) musterte. Sie fragte sich(Komma) [blue] nach was [/blue] (wonach) er wohl suche.
Als schließlich sie den Saal verlassen wollte, fasste er sie am Arm:
„Kim?“ Er sah sie fragend an.
Woher kannte er ihren Namen? Sie blieb stehen und wartete darauf, dass er weiter(getrennt)sprach. Hatte sie etwa irgendwelche Hausaufgaben vergessen abzugeben?
Als sie sich zu ihm umdrehte(Komma) veränderte sich sein Blick, wurde wärmer, fast väterlich blickte er sie an. Kim war verwirrt, wer war dieser Kerl?
„Ich hätte dich beinahe nicht erkannt. Du hast dich sehr verändert, seit wir uns das letzte [red] mal [/red](Mal) gesehen haben.“
„Tut mir Leid, aber ich weiß nicht(Komma) was [red] sie [/red] (Sie) meinen...“
„Erkennst du mich etwa nicht?“
„Nein, woher soll ich [red] sie [/red] kennen, [red] sie [/red] sind doch den ersten Tag an der Uni, oder?“ [red] langsam [/red] (Langsam) bekam Kim Angst. War dieser neue Dozent etwa irgendein Perverser, der sein Opfer nur verwirren wollte?
Der Mann seufzte und fasste sich mit der Hand an die Brust, wie wenn er nach etwas greifen würde. Dort angekommen(Komma) zuckte seine Hand zurück und er lachte: „Natürlich erkennst du mich nicht, ich habe mich schließlich auch verändert... Damals war mein Haar und mein Bart um ein gutes Stück länger. Genau wie deins(Komma) wenn ich das mal so erwähnen darf!“ Er sah sie erwartungsvoll an.
Kim versuchte sich den Mann so vor zu stellen, wie er es beschrieb. Zuerst hatte sie keine Ahnung(Komma) wovon er sprach, aber dann durchzuckte sie ein Gedanken(zusammen) Blitz. Das konnte doch nicht sein, das war völlig unmöglich!
„Xandor!“(Komma) hauchte sie und fiel ihm dann um den Hals.
 



 
Oben Unten