Karl Feldkamp
Mitglied
Für plötzliche Erwärmungen kann ich mich nicht mehr erwärmen. Und wenn überhaupt, dann vor allem nur, wenn mich, wie fast alle meine Mitrentner, mein Gelenkrheuma plagt.
Vorgestern war der Himmel grau, es goss in Strömen. Seit Wochen.
Ohne dass ich zu Wort komme, fährt mich unsere Nachbarin an: „Regnet es, schreist du nach Sonne. Und scheint sie endlich, ist es dir zu heiß. Mein Lieber, du weißt auch nicht, was du willst.“
Laut hechelnd trottelt der ungeschorene weiße Pudel, den sie nach dem französischen Sonnenkönig Ludwig rief, hinter der stets besonders Zufriedenen her.
Ich strecke ihr hinterm Rücken die Zunge raus.
Ludwig sieht sich um und wedelt mit dem Schwanzbusch.
Harald, in die Jahre gekommener und einziger Grüner in unserem Dorf kommt mir entgegen, grüßt mich überfreundlich und murmelt was von nahender Klimakatastrophe und so.
Während ich nicke, glaubt er vermutlich, ich würde ihm meine Stimme für die Gemeinderatswahl geben. Soll er’s glauben.
Sich verabschiedend zieht er seinen alten Strohhut und wischt sich zur Sonne schielend
mit dem stark behaarten linken Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Früher haben hier überall noch Bäume gestanden. Aber sie mussten ja unbedingt die Straße verbreitern… .
Es hupt. Der italienische Eismann aus der Stadt fährt mit seinem alten VW-Bully vorbei.
Zwei Jungen, nur mit kurzen Hosen bekleidet, winken und rufen: „Stratschiatella und Vanille, aber im Hörnschen.“
Als sie Eis leckend auf mich zukommen, fauche ich sie an: „Ihr mit euren nackten Oberkörpern. Werdet euch noch verbrennen. Zu viel Sonne ist ungesund.“
Meine krächzende Stimme klingt irgendwie nach Rache.
Die Beiden drehen sich um, strecken mir die Zunge aus und rennen lachend davon.
Vorgestern war der Himmel grau, es goss in Strömen. Seit Wochen.
Ohne dass ich zu Wort komme, fährt mich unsere Nachbarin an: „Regnet es, schreist du nach Sonne. Und scheint sie endlich, ist es dir zu heiß. Mein Lieber, du weißt auch nicht, was du willst.“
Laut hechelnd trottelt der ungeschorene weiße Pudel, den sie nach dem französischen Sonnenkönig Ludwig rief, hinter der stets besonders Zufriedenen her.
Ich strecke ihr hinterm Rücken die Zunge raus.
Ludwig sieht sich um und wedelt mit dem Schwanzbusch.
Harald, in die Jahre gekommener und einziger Grüner in unserem Dorf kommt mir entgegen, grüßt mich überfreundlich und murmelt was von nahender Klimakatastrophe und so.
Während ich nicke, glaubt er vermutlich, ich würde ihm meine Stimme für die Gemeinderatswahl geben. Soll er’s glauben.
Sich verabschiedend zieht er seinen alten Strohhut und wischt sich zur Sonne schielend
mit dem stark behaarten linken Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Früher haben hier überall noch Bäume gestanden. Aber sie mussten ja unbedingt die Straße verbreitern… .
Es hupt. Der italienische Eismann aus der Stadt fährt mit seinem alten VW-Bully vorbei.
Zwei Jungen, nur mit kurzen Hosen bekleidet, winken und rufen: „Stratschiatella und Vanille, aber im Hörnschen.“
Als sie Eis leckend auf mich zukommen, fauche ich sie an: „Ihr mit euren nackten Oberkörpern. Werdet euch noch verbrennen. Zu viel Sonne ist ungesund.“
Meine krächzende Stimme klingt irgendwie nach Rache.
Die Beiden drehen sich um, strecken mir die Zunge aus und rennen lachend davon.