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NewDawnK

Mitglied
... Meine Formel für die Grösse am Menschen ist amor fati: dass man Nichts anders haben will, vorwärts nicht, rückwärts nicht, in alle Ewigkeit nicht. Das Nothwendige nicht bloss ertragen, noch weniger verhehlen - aller Idealismus ist Verlogenheit vor dem Nothwendigen -, sondern es lieben...
(Friedrich Nietzsche, Ecce Homo)


Amor fati –
liebe dein Schicksal
verteidige deinen Weg
worttrunken bis
an den Rand
des Wahnsinns
lass die Wüsten
erblühen
in den Farben
deiner Freiheit ...

... und die Zugvögel
werden dir folgen
ins Gelobte Land.
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe NewDawnK,

ein sehr gelungenes Plädoyer für den Individualismus, ja die Schicksalsliebe sogar - wo doch das Hadern mit demselben, zumal wenn es nicht stromlinienförmig ins Leben passt, heute Programm ist. Die Bilder gefallen mir ausgezeichnet.

Liebe Grüße

Elke
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Ich kann mich hier ENachtigall nur anschließen.

LG Franka
 

NewDawnK

Mitglied
Vielen Dank. Ich freue mich über Euren Zuspruch.

Ein Gedanke dazu noch, der mir wichtig ist:
Immer dann, wenn ein Schicksal leidenschaftlich geliebt wird, kann das Auswirkungen auf jene haben, die ihr eigenes Schicksal (noch) nicht annehmen können und sich deshalb relativ leicht vom eigenen Weg ablenken lassen. Wenn man es also mit einem besonders charismatischen Exemplar von Schicksalsliebenden zu tun hat, der/die allzu schnell bereit ist die eigene Situation zu verallgemeinern, können die Folgen verheerend sein... um in meinem Bild zu bleiben: die Zugvögel können unter ungünstigen Umständen buchstäblich in der Wüste landen.

Man kann die Schicksalsliebe natürlich auf nur einen einzelnen Menschen beziehen, der damit ganz klar sehr glücklich werden kann, und man kann alle weiteren denkbaren Folgen ignorieren. (Ich vermute, Nietzsche hat bei seinem „Amor fati“ so oder so ähnlich gedacht...).
Die entscheidende Voraussetzung für jede auch im sozialen Kontext „gelungene“ Form dieser Art Liebe ist aber meiner Meinung nach, dass man sich dabei der eigenen Grenzen immer bewusst bleibt und diese nach Möglichkeit auch kommuniziert - genau das scheint unter realen Bedingungen oft nicht der Fall zu sein.

Schöne Grüße, NDK
 
N

no-name

Gast
Liebe NDK, ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe, aber willst Du mit Deinem Text bzw. Deinen nachträglichen Ausführungen sagen, dass all' die Ziele, die man "fanatisch" (-bitte "fanatisch" in diesem Fall möglichst neutral verstehen-) verfolgt, (Du bezeichnest das als "Schicksalsliebe",) blind für alles andere machen?

Grüße von no-name.
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo No-name,

ich habe in meinem Werk Nietzsches Gedanken aufgenommen und auf eine Weise zuende gedacht, die sehr nahe liegt. In der Kunst ist so was zum Glück erlaubt...
Anhaltspunkte für meine persönliche Meinung findest Du in meinem Kommentar. Daraus geht unschwer hervor, dass es mir um Leidenschaft geht und nicht um Fanatismus.
Ohne Zweifel kann leidenschaftliche Liebe blind machen, wie übrigens jede andere starke Emotion auch. Wenn man jedoch um die Zusammenhänge weiß und sie sich klar macht, kann man sich vor dieser Blindheit schützen, denke und hoffe ich.

Schöne Grüße, NDK
 
N

no-name

Gast
Liebe NDK,

den Hintergrund mit Nietzsche habe ich durchaus begriffen. (Der gute Nietzsche war vor Jahren mal eins meiner Prüfungsthemen.)

Ich finde Deinen Text deswegen interessant, weil Du - nach meinem Verständnis - philisophische Gedankengänge versuchst, in lyrischer Weise aufzuarbeiten.

Den Schlußsatz Deines letzten Kommentars möchte ich gern glauben können, bezweifle dies in der Realität jedoch nur zu oft... ;-)

Freundliche Grüße von no-name.
 



 
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