Es gibt doch keine Kinder mehr

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Mimi

Mitglied
Niemand wird mit einer Waffe (oder mit einer Friedenstaube) geboren, liebe Arianne...
Das ist schlichtweg die falsche Annahme und viel zu kurz gedacht.
Es gibt so unendlich viele Faktoren, die uns Menschen beeinflussen oder meinetwegen "formen", aber "faul" oder gar "fies" kommt kein Mensch auf diese Welt.


Brutal (oder auch nicht), werden Menschen erst im Laufe ihres Lebens...

Gruß
Mimi
 

Arianne

Mitglied
Danke für das Lob, Scal. Eventuell kann man es auch ' gourvernantenhaft 'bezeichnen, bei flotter Betrachtung.
Wer für Nachempfindung mehr Zeit erübrigen kann, dem eröffnet sich mehr.
 

Arianne

Mitglied
Danke, Mimi, für Deinen Kommentar. Ich darf daraus schließen, es begeistert Dich nicht sehr.
Nicht wegen des Gedichtes ist es schade; ich denke an viele Karikaturen, Erzählungen und sogar Malereien,
zu denen Du vermutlich keinen Zugang zu haben scheinst.
Ich hoffe, mit einem anderen Gedicht von mir kann ich mehr Interesse bei Dir erwecken,
darum will ich bemüht sein.

Gruß
Arianne
 

James Blond

Mitglied
Sauber getaktet und schön gereimt!

Ich lese das als Satire. Angedeutet wird sie bereits im Titel. Und sie zielt auf das typische Gejammer der Älteren über die Jugend von heute, das sie zu ironisieren sucht. So verstehe ich es jedenfalls.

Das Problem dabei ist, dass der ironische Ton oft nicht erkannt und der Text gründlich missverstanden wird.
Wie lässt sich erreichen, dass beabsichtigte Ironie auch gesehen wird?
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. einen mundartlichen Text verfassen. Das relativiert die Aussage zu einer nicht ganz ernst zu nehmenden Meinung.
Eine andere Möglichkeit ist die Übertreibung von Aussagen ins Lächerliche, z. B. durch innere Widersprüchlichkeit ins Absurde, was hier ja auch versucht wurde, wie die letzten Verse zeigen. Allerdings zündet der Humor hier noch nicht, wie Mimis Reaktion zeigt.

Ich stelle dazu mal ein ähnliches Beispiel ins Gereimte.

Grüße
JB
 

fee_reloaded

Mitglied
Handwerklich gut geschrieben und dennoch kommt auch bei mir die satirische Botschaft nicht an, liebe Arianne.

Das liegt wohl daran, dass eben nicht als überzeichnet ankommt, was wohl von dir so gemeint war. Zu oft hat man im wahren Leben leider ganz ohne satirische Konnotation solche und ähnliche Aussagen gehört bzw. gelesen. Ich lese daher - wie wohl mimi auch - die verhärtete Position eines verbitterten Menschen, der selbst zu wenig Liebe erfahren haben dürfte, um mit solcher im Blick auf die "Jugend von heute" zu sehen (und dann entsteht natürlich die Frage, warum und ob man solches lesen möchte).
Das können noch so viele Karikaturen, Malereien oder Erzählungen, die du da im Sinne hattest, nicht graderücken, fürchte ich. Die Nachempfindung kann sich nur an dem orientieren, was der Leser als Basis zur Verfügung hat.

LG,
fee
 

Mimi

Mitglied
Vielleicht, liebe Arianne, war mein erster Kommentar etwas unvollständig...

Ich lese Texte eigentlich immer "kritisch", das ist meiner Ansicht nach auch notwendig, um die Standpunkte des Autors zu seinem Werk zu verstehen und seine Absichten zu erkennen, die er beim Schreiben verfolgt.
Natürlich sind die "Rückschlüsse" oder Eindrücke des Lesers nie deckungsgleich mit den Intentionen oder Bestrebungen des Autors zu seinem Werk.

Nun haben satirische Texte (mal evident , mal eher latent bis subtil) stilistische Merkmale, die dem Leser aufzeigen, dass es sich eben um einen satirischen Text handelt.
Diese kann ich hier allenfalls nur sehr unzureichend vorfinden...

Das liegt auch nicht daran, wie Du vermutest, dass ich keinen Zugang zu Karikaturen, Erzählungen oder Malereien hätte.
Mir fehlen konkret im vorliegenden Gedicht, die wesentlichen Merkmale einer Satire, wie beispielsweise eine groteske Übertreibung oder Überspitzung oder ein durchgehend bissig-galliger Humor oder Spott, welche aber dieses Gedicht für den Leser auch eindeutig als Satire erkennbar machen würden.

In der Form wirkt es tatsächlich eher wie ein bloßes Anprangern, das vom Grundton leider nur belehrend bis oberlehrerhaft klingt ... zumindest was meinen Leseeindruck betrifft.

Gruß
Mimi
 
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petrasmiles

Mitglied
Schon ungeboren faul und fies,
Liebe Arianne,

das kannst Du nicht meinen, ungeboren haben wir nun wirklich noch nichts 'falsch' machen können. Ich sehe da auch keine ironische Überspitzung. Da hat der Reim und die Melodie den Takt vorgegeben.
Die mittlere Strophe geht als 'satirisch' durch, aber in der ersten wird es absurd mit dem Gewehr ab Geburt und in der letzten flacht es endgültig ab.
Man kann über solche Inhalte schreiben, und braucht auch nicht an Kritik zu sparen, aber dann sollten die Bilder stimmig sein und nicht nur die Reime passen.

Liebe Grüße
Petra
 

Sidgrani

Mitglied
Wenn es eine Satire sein soll, halte ich sie weitgehend für misslungen. Wenn es ein Anprangern der heutigen Jugend (Dein Schießgewehr verschießt dann nämlich verbale Munition) sein soll, frage ich dich: "Warst du, Arianne, nicht auch einmal jung?"

Wer für Nachempfindung mehr Zeit erübrigen kann, dem eröffnet sich mehr.
Stimmt, aber für mich nicht in positivem Sinn, leider.

LG Sidgrani
 



 
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