Vielleicht, liebe Arianne, war mein erster Kommentar etwas unvollständig...
Ich lese Texte eigentlich immer "kritisch", das ist meiner Ansicht nach auch notwendig, um die Standpunkte des Autors zu seinem Werk zu verstehen und seine Absichten zu erkennen, die er beim Schreiben verfolgt.
Natürlich sind die "Rückschlüsse" oder Eindrücke des Lesers nie deckungsgleich mit den Intentionen oder Bestrebungen des Autors zu seinem Werk.
Nun haben satirische Texte (mal evident , mal eher latent bis subtil) stilistische Merkmale, die dem Leser aufzeigen, dass es sich eben um einen satirischen Text handelt.
Diese kann ich hier allenfalls nur sehr unzureichend vorfinden...
Das liegt auch nicht daran, wie Du vermutest, dass ich keinen Zugang zu Karikaturen, Erzählungen oder Malereien hätte.
Mir fehlen konkret im vorliegenden Gedicht, die wesentlichen Merkmale einer Satire, wie beispielsweise eine groteske Übertreibung oder Überspitzung oder ein durchgehend bissig-galliger Humor oder Spott, welche aber dieses Gedicht für den Leser auch eindeutig als Satire erkennbar machen würden.
In der Form wirkt es tatsächlich eher wie ein bloßes Anprangern, das vom Grundton leider nur belehrend bis oberlehrerhaft klingt ... zumindest was meinen Leseeindruck betrifft.
Gruß
Mimi