Hallo, Mara Krovecs
dieses "Sanft" ist eine wunderbare Wortschöpfung. Es klingt groß, nicht so niedlich und allerwelts wie "Sanftheit".
Und Du hast recht, das Wort "Sanftheit" klingt sehr weiblich
und da es sich hier um eine männliche Person handelt, die Du im Gedicht ansprichst, paßt diese Schöpfung "Dein Sanft"
einfach besser. Man spürt durch dieses "Sanft", daß
dieser Mann sehr behutsam, sehr fein im Umgang ist -
dieses "Sanft" klingt samtig, weich.....und trotzdem männlich.
Die zweite wunderbare Wortschöpfung ist "seelen".
"Kein Auge vermag so zu seelen" - das lebt, das sendet tiefe
Empfindungen aus.
Natürlich gibt es auch nicht so gute Seelen.
Wenn wir aber allgemein von "seelenvoll" sprechen, dann
meinen wir das positiv. Die Worte "man sei so voller Seele"
sind immer positiv zu verstehen gewesen - auch wenn wir
wissen, daß eine Seele mehr in sich birgt, als nur das Gute.
Deswegen verstehe ich Deine Schöpfung "seelt" auch
nur total positiv. Gerade die Zeilen "kein Auge vermag
so zu seelen" finde ich besonders stark - stärker, als
wenn man nur "kein Auge ist so seelenvoll" schriebe.
"Seelen" ist einfach tiefer und außerdem ist es phantasievoller
.....
Mich spricht Dein Gedicht sehr, sehr an - und zwar
rundum, ohne Abstriche.
Natürlich ist alles Geschmacksache, höre ich schon
flüstern - ja, das ist es in der Tat....und meinen
Geschmack hat dieses gedicht getroffen
Sende Dir liebe Grüße
Klopfstock