es ist nur wenig, das uns hält

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P

Pelikan

Gast
es ist nur wenig, das uns hält

nur ein wenig spinngeweb

sag mir, spinne,
wie die welt,
wie`s mit mir
sich weiterdreht

Hallo, Samuel, es ist in der Tat wenig, das uns als kulturelle
Wesen (und ich meine Kultur in tiefem Sinne, nicht deren Oberfläche)hält. Du hast es mit dem "ein wenig spinnweb"
gut in ein Bild gesetzt. Es ist in der Tat Spinnweb auf dem wir über dem natürlichen Abgrund hängen. Spinnweb, das uns geistig hält. Wobei man das "Spinnweb" getrennt betrachtet:
Spinn-web, auch als eine geistige Spinnerei, als einen menschlichen Irrsinn betrachten könnte,einen Versuch sich vom rein Natürlichen (Triebe, Egozentrik etc.) ein wenig loszulösen, empor zu steigen aus dem Sumpf der Natur...

Das Fragen der Spinne nach Rat - danach, uns ihr Geheimnis anzuvertrauen, wie man auf solch einem Spinnweb lebt, überlebt quasi, mutet schon absurd an. Ist es der Drang, in Überlebensfragen uns wieder an die Natur zu wenden? Weil wir überfordert sind mit dem "Hängen am Spinngeweb"?
Zurück zu den Wurzeln? Das Ganze atmet eine Hilfosigkeit aus.....und gefällt mir als Gedicht, weil es das Lebensgefühl einiger (auch das meine) spiegelt.

Mit herzlichen Grüßen, Pelikan, vom Gedicht sehr angetan ;)
 



 
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