ESAU (Sonett)

Soljanka

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Man sagt, ich seh nicht recht. Doch gegen diese Sicht,
sie sei ja wirklich schlecht, da gäb es ein Gericht:
Ein gutes Angebot von Linsen, fein bereitet.
Und Schärfe, die mir droht mit Höllenfeuern, breitet

sich aus und ich seh echt viel besser, oder nicht?
Im Fensterkreuz erspecht ich, wie 'ne blaue Schicht
und eine, gelblich-rot, den Querholm säumen - reitet
ein Dämon mich zu Tod'? Nein! - Wie die Welt sich weitet!

Ach, wenn am Sehfeldrand die Balken auch sich biegen,
sogar die ganze Wand: Ich muss mich wohl begnügen.
Der Irrtum liegt bei mir. Der niemals gut geseh'n...

Da hab ich mich verrannt. Kein Recht ist mehr zu kriegen.
Er nahm's in seine Hand und sagt, ich würde lügen,
beschwer ich mich bei dir. Zu wem soll ich sonst gehn?
 



 
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