Europa
für W. Putin und seine westlichen Unterstützer
Die Tage weiten sich zum Lethe-See,
an seinen Ufern leben träge Tiere.
Soso, le jour de gloire est arrivé?
Ein Grenzmann prüft behördlich die Papiere.
Des Sermons kurzer Sinn: Wir sind die Guten,
finanzkuriert von alter Barbarei.
Zwei Völker, die am Dneprstrand verbluten?
Hotel Europa. Grad kein Zimmer frei.
----
Hab beim Blättern in meinen Lyrikunterlagen gerade Obiges gefunden, das im ersten Monat der Hauptphase (also ab 02/22) des Russisch-Ukrainischen Krieges geschrieben wurde. Einige Aspekte würde ich heute ergänzen, anderes kann m. E. weiter so stehen bleiben.
Ich stelle es aber bewusst nicht ins Lupanum, weil es mir weniger um inhaltliche Diskussionen zum Krieg geht, sondern mehr darum geht zu überlegen, was ein politisches Gedicht leisten kann und was nicht. Eine komplexe politische (oder soziale oder eben hier (auch) militärische) Gemengelage kann nach meiner festen Überzeugung durch ein Gedicht nicht "aufgedröselt" werden. Selbst die humanitären Fragen, die mit einem Krieg einhergehen, sind für ein Gedicht m. E. deutlich eine Nummer zu groß. Ich bin nach wie vor bei der Frage, was ein Gedicht auf sozialer Ebene "leisten" (???) kann etwas ratlos.... (was nicht heißt, dass ich a-politischer Lyrik das Wort reden will!).
für W. Putin und seine westlichen Unterstützer
Die Tage weiten sich zum Lethe-See,
an seinen Ufern leben träge Tiere.
Soso, le jour de gloire est arrivé?
Ein Grenzmann prüft behördlich die Papiere.
Des Sermons kurzer Sinn: Wir sind die Guten,
finanzkuriert von alter Barbarei.
Zwei Völker, die am Dneprstrand verbluten?
Hotel Europa. Grad kein Zimmer frei.
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Hab beim Blättern in meinen Lyrikunterlagen gerade Obiges gefunden, das im ersten Monat der Hauptphase (also ab 02/22) des Russisch-Ukrainischen Krieges geschrieben wurde. Einige Aspekte würde ich heute ergänzen, anderes kann m. E. weiter so stehen bleiben.
Ich stelle es aber bewusst nicht ins Lupanum, weil es mir weniger um inhaltliche Diskussionen zum Krieg geht, sondern mehr darum geht zu überlegen, was ein politisches Gedicht leisten kann und was nicht. Eine komplexe politische (oder soziale oder eben hier (auch) militärische) Gemengelage kann nach meiner festen Überzeugung durch ein Gedicht nicht "aufgedröselt" werden. Selbst die humanitären Fragen, die mit einem Krieg einhergehen, sind für ein Gedicht m. E. deutlich eine Nummer zu groß. Ich bin nach wie vor bei der Frage, was ein Gedicht auf sozialer Ebene "leisten" (???) kann etwas ratlos.... (was nicht heißt, dass ich a-politischer Lyrik das Wort reden will!).