Eurydike

Eurydike

Die Sirenen, die mich von dir fort riefen,
als ich dein war, hielten mich zum Narren.

Ich höhnte noch, als du mir empfahlst,
mich an den Mast zu ketten. Wie töricht war ich da.

Die Geister, die ich rief, könntest nur du wegzaubern,
aber auch du bist jetzt Geist und so weit weg von mir.

Meine Sünden vergeb‘ ich mir nie. Niemals!
Auch wenn du mir noch so segnend zuletzt vergabst.

Nie war ich seither in einem Moment gegenwärtig,
die Fülle des Daseins verschloss sich mir.

Ich sollte nichts mehr tun von dem, was Wesen
wie ich gewöhnlich tun, um ihr karges Leben zu fristen.

Einmal noch ankommen in den Schutz deines liebenden Hafens,
nach langer irrender Fahrt, ist mein letzter verbliebener Wunsch.

Dafür gäbe ich sämtliches her, was das törichte Leben
mir höhnend jetzt noch lauthals verspricht.

Warum sollte ich die Leier wieder spielen,
wenn dein Ohr ihren Klang doch nicht vernimmt?

Alles, was meine Liebsten mir in guter Absicht reichen,
schmeckt nur nach dem vergessen machenden Lethetrank,

der mich abhält, erinnernd zu dir ins dunkle Reich zu gelangen.
Dies aber erhoff‘ ich mir jetzt, sonst weiter nichts mehr teure Eurydike.

Die Gattin des Odysseus ist nicht Eurydike, sondern Penelope.

Und Du bist ein Mann, der sich als Frau ausgibt, auch wenn der Autor nicht mit dem Lyri identisch ist.

Odysseus wiederum ist kein Leierspieler, sondern ein Seefahrer. Der übrigens von der Lethe nicht getrunken hat. Und die Lethe trinkt man in der Unterwelt, sie hält nicht von der Unterwelt ab, so wenig wie Teetrinken vom Aufwachen abhält.

Ungereimt hoch drei.

Mondnein schrieb:

Die Gattin des Odysseus ist nicht Eurydike, sondern Penelope.

Und Du bist ein Mann, der sich als Frau ausgibt, auch wenn der Autor nicht mit dem Lyri identisch ist.

Odysseus wiederum ist kein Leierspieler, sondern ein Seefahrer. Der übrigens von der Lethe nicht getrunken hat. Und die Lethe trinkt man in der Unterwelt, sie hält nicht von der Unterwelt ab, so wenig wie Teetrinken vom Aufwachen abhält.

Ungereimt hoch drei.

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Ich vermische hier bewusst den Mythos von Odysseus und Orpheus.
Warum tue ich dies? Weil ich es will! Ich dringe damit in Bereiche vor,
die sich der landläufigen Schulweisheit nicht erschließen.

Liebe Grüße
Hera

Ich wollte wie Orpheus singen", sang Reinhardt Mey, liebe Hera, als er sich tief in Virgils Georgica vergrub, wenn auch die Ambivalenz des Singens als Folterinstrument durch die Sirenen und später von Orff die Eignung als sadistische Begleitung von allerlei Misshandlungen nicht verleugnen konnten. Die Reue, ob des einfachen Schlangenbisses genügte bei Orpheus nicht, auch nicht die zeitweise gelungene Sedierung des Hades samt Zerberus. "Nicht umdrehen" war die einzige Präambel, die es zu befolgen galt und die Orpheus versagt blieb, weil er sich zu Eurydike umdrehte. Ein Fehler, den Männer nach heutigem Kenntnisstand nur noch selten begehen, denn der Orpheuskopf, im Hebros dahintreibend, ist wahrlich ein mahnendes Beispiel, wenn auch in der Argonautensage ein anderer Lösungssanatz Hoffnung verspricht - wenn auch die Bedingung von Persephone stammte und nicht von Hades selbst. Sehr interessantes Thema, sollten man bei dem Song "Only love can hurt like this" von Paloma Faith diskutieren.
Beislgrüße

lapismont schrieb:

M O D E R A T I O N
Thread wieder geöffnet,

cu
lap

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Vielen Dank lieber Lapismont.

Liebe Grüße
Hera

hans beislschmidt schrieb:

Ich wollte wie Orpheus singen", sang Reinhardt Mey, liebe Hera, als er sich tief in Virgils Georgica vergrub, wenn auch die Ambivalenz des Singens als Folterinstrument durch die Sirenen und später von Orff die Eignung als sadistische Begleitung von allerlei Misshandlungen nicht verleugnen konnten. Die Reue, ob des einfachen Schlangenbisses genügte bei Orpheus nicht, auch nicht die zeitweise gelungene Sedierung des Hades samt Zerberus. "Nicht umdrehen" war die einzige Präambel, die es zu befolgen galt und die Orpheus versagt blieb, weil er sich zu Eurydike umdrehte. Ein Fehler, den Männer nach heutigem Kenntnisstand nur noch selten begehen, denn der Orpheuskopf, im Hebros dahintreibend, ist wahrlich ein mahnendes Beispiel, wenn auch in der Argonautensage ein anderer Lösungssanatz Hoffnung verspricht - wenn auch die Bedingung von Persephone stammte und nicht von Hades selbst. Sehr interessantes Thema, sollten man bei dem Song "Only love can hurt like this" von Paloma Faith diskutieren.
Beislgrüße

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Vielen Dank lieber Hans für deinen sprachgewaltigen und tiefgehenden Kommentar.

Ich möchte hier nochmal klarstellen, weil manche mit ihrer Interpretation dahingehend fehllaufen, dass sie meinen,
meine Intention sei es gewesen bekannte Mythen nachzuerzählen oder gar das LI sei Orpheus oder etwa Odysseus.
Nein dem ist nicht so. Auch die Frau des LI heißt nicht wirklich Eurydike, es wäre naiv dies anzunehmen.

Das Erleben und Fühlen des LI ist vielgestaltig und enthält auch Aspekte aus den genannten Mythen.
Jeder Mensch darf die Leier spielen, dies ist nicht ein ewiges Privileg des guten Orpheus.
Wenn manche, die meinen sie blickten tiefer als andere und mit ihren Kommentaren und Bewertungen dann meilenweit daneben liegen,
einmal genauer nachdenken, dann werden sie feststellen, dass wir häufig Metaphern verwenden, wenn wir dichten.
Ich tue also hier durchaus nichts außergewöhnliches. Sollten diese Personen aber lieber den Mythos noch einmal unverfälscht
und genau nachlesen wollen, um zu überprüfen, ob ihr Halbwissen darüber noch zutrifft, dann empfehle ich die einschlägige Literatur.

Liebe Grüße
Hera

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