Ewiger Kreislauf

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Sidgrani

Mitglied
Vor meinem Fenster färben sich die Bäume,
die Blätter rascheln ahnungsvoll im Wind.
Dahin sind alle sommerlichen Träume,

es naht der Herbst, da freut sich jedes Kind.
Denn es macht Spaß, durchs bunte Laub zu toben,
und wer das schönste Blatt entdeckt, gewinnt.

Die Rosskastanien fallen weit von oben,
ein attraktiver, heißbegehrter Fund.
Sie werden emsig alle aufgehoben

und in der Hand gedreht, so schmeichelnd rund.
Die Schwäne sammeln sich auf stillen Teichen,
es ist so weit, ruft es vom dunklen Grund.

Der Winter sendet untrügsame Zeichen,
und eines Nachts fällt sanft der erste Schnee.
Doch muss auch er dem nächsten Frühling weichen,

ist es soweit, zwickt’s euch im kleinen Zeh
 
Zuletzt bearbeitet:

fee_reloaded

Mitglied
ist es soweit, zwickt’s euch im kleinen Zeh
Bezieht sich das jetzt auf den Winter, der sich ankündigt (da zwickt mich ja inzwischen schon so einiges ;) ) oder auf den Frühling, der ihn verdrängt, lieber Sid?

Ich mag, dass du dem Schluss noch einen durchaus "offenen" Twist verpasst - dadurch wird das durchaus leicht Melancholische, aber zugleich Verspielte, Genüssliche zur stimmigen Einheit dessen, was der Herbst mit uns macht. Das Sanfte durchdringt dein gesamtes Gedicht wie warmes Herbstlicht mit seiner kristallklaren Luft und lässt es schweben. Sprachlich hast du da eine wunderschöne Melodie geschaffen.

Ein wirklich schönes Gedicht, das ich sicher noch oft lesen werde! Danke!

Liebe Grüße,
fee
 

Sidgrani

Mitglied
Sagen wir mal so, liebe fee, es zwickt, wenn der Winter kommt und auch wenn er gehen muss, weil der Frühling vor der Tür steht und Einlass begehrt (was nicht bedeutet, dass es nicht auch bei jedem anderen Wechsel der Jahreszeiten irgendwo zwickt). ;)

Bei mir zwickt im Moment gar nichts, dafür freue ich mich viel zu sehr über deinen netten Kommentar.

Danke und liebe Grüße
Sid



Liebe Agnete,

wie schön, dass auch dir meine Terzine gefällt, sie spielt mit den Silben und hat Ähnlichkeit mit einer Villanelle.

Liebe Grüße
Sid
 

Agnete

Mitglied
hätte ich jetzt nicht erkannt. Terzine ja, klar. dass es was Besonderes sein muss, das hatte ich schon gespürt. :) Terzine ist mir jetzt nicht eingefallen.
Um so schöner, Sid!
Schmunzeln von Agnete
 

Sidgrani

Mitglied
In Terzinen zu reimen, ist gar nicht so schwer und es macht Spaß, liebe Agnete. Vielleicht wagst du dich ja auch einmal da dran.

Gruß Sid
 

wirena

Mitglied
hallo Sidgrani - ich habe zwar kein technisches Versmass etc. Verständnis, doch fühle ich die Musik in deinen schönen Zeilen - ins Stolpern komme ich aber

Zitat:
Die Rosskastanien fallen von weit oben,
ein attraktiver, heißbegehrter Fund.
Sie werden emsig alle aufgehoben

mein Vorschlag:
Die Rosskastanien fallen weit von Oben,
ein attraktiver, heißbegehrter Fund.
Sie werden emsig alle aufgehoben

LG wirena
 

Agnete

Mitglied
ich glaube ich hab es schon mal versucht, Sid, aber irgendwie ist das nicht mein Rhythmus... Ghasele schon eher...
Ich will ja nicht "basteln". das muss von alleine kommen. :)
Sonst geht der schöne Fluss verloren. Hier ist es schön...
 

Sidgrani

Mitglied
Hallo wirena,

ich habe deinen Vorschlag übernommen, danke. Mit der richtigen Betonung ist das manchmal so eine Sache. :confused:

Liebe Grüße
Sid



Bei etwas längeren Versen, liebe Agnete, kann man oftmals so schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Es ist alles nur eine Übungssache.

LG
 

wirena

Mitglied
Hallo Sidgrani, confused: weshalb ? richtig/falsch ? das ist doch sehr subjektiv. Hängt doch die Betonung vom idividuellen Erleben ab - schön aber, dass du es ebenso empfinden kannst und meinen Vorschlag übernehmen konntest -

LG - wirena
 

wirena

Mitglied
Danke Sid für Rückmeldung - die Interpretation der "smilies" ist für mich noch ungewohntes Neuland - :) = Lächeln verstehe ich :)
LG wirena
 

wirena

Mitglied
:cool: herzlichen Dank Sid für diesen Hinweis - sehr rücksichtsvoll :)

...sag mal - wie komme ich zum Smiley "Freude"? ich kann dieses hier auf der Menueleiste nicht finden -

LG wirena
 

wirena

Mitglied
:( glaub ich ja nicht - ist echt bedauerlich und eine Smiley-Lücke - kein Wunder, dass es kaum mehr Freude gibt, meine quantastische psychoanalyse.

Danke Sid und schönen, möglichst freudvollen Tag
LG wirena
 

petrasmiles

Mitglied
Ich mag, dass du dem Schluss noch einen durchaus "offenen" Twist verpasst - dadurch wird das durchaus leicht Melancholische, aber zugleich Verspielte, Genüssliche zur stimmigen Einheit dessen, was der Herbst mit uns macht. Das Sanfte durchdringt dein gesamtes Gedicht wie warmes Herbstlicht mit seiner kristallklaren Luft und lässt es schweben. Sprachlich hast du da eine wunderschöne Melodie geschaffen.
Dem lässt sich nichts hinzufügen!

Liebe Grüße
Petra
 



 
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