Exposé

Dirk

Mitglied
Sehr oft hört man den Begriff „Exposé“ – was verbirgt sich dahinter? – neulich habe ich Bewerbungsunterlagen der IFS Köln bekommen – Es handelt sich um ein Studium zum Drehbuchautor – eine Aufgabe / Arbeitsprobe besteht im Schreiben eines Exposés – „wie“ macht man so etwas? – gibt es spezielle Regeln oder schreibt man einfache eine Art Skizze der Handlung?

Aber auch Verlage und Lektoren habe ich gehört verlangen ein sogenanntes Exposé – mich würde sehr interessieren was man darunter versteht und wie man es aufbaut.


Mit freundlichen Grüßen Dirk
 
C

Casper Jacob

Gast
Expose

Hi Dirk,

ein Expose im Grunde eine Zwischenetappe auf dem Weg zum fertigen Film, quasi eine Inhaltsangabe: - Thema, Hauptfiguren und Handlungsstränge werden im Expose fixiert. Es sollte schon einen Umfang von meheren Seiten haben und dient Produzenten dazu,zu checken, ob der Stoff Futter genug für ein Drehbuch hat (welches wesentlich arbeitsintensiver ist). Sprachliche Ausgefeiltheit ist nicht so wichtig, wie Logik des Stoffes und Dichte der Story.

Mir fällt das Schreiben von Exposes schwer, da ich meist den Eindruck habe, dass was fehlt.

Gruß
CJ
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

ich stelle diesen Thread in die allgemeine Diskussion, da er in "An die Leselupe" weniger gut aufgehoben ist.

Ein Expose - für ein Buch - versetzt den Lektor bzw. Redakteur in die Lage, die gesamte Story des Buches in wenigen Sätzen (sic!) zu erfassen, die Haupcharaktere in ihren wichtigsten Eigenschaften kennenzulernen (Stichworte können u.U. reichen) und ausserdem das avisierte Publikum (Leserschaft), die bestehende Konkurrenz (ähnliche Bücher), die Andersartigkeit dieses Textes (Verkaufsgrund) und einen Einblick in die Erzählstruktur (humoristisch, dialogistisch, chaotisch) auf einen Blick zu gewinnen. Je kürzer UND präziser ein Expose ist, desto besser - die Kürze darf nur nicht dazu führen, daß man nicht mehr genug Informationen erhält.

Ein Expose für ein Buch sollte maximal zwei bis drei Standard-Seiten umfassen - längere Exposes vermitteln den Eindruck, daß der Autor nicht weiss, was er schreiben will - oder daß auch das Buch langatmig wird. Ich habe gute Exposes von einer Seite Länge gesehen...

Auch für ganz andere Textarbeiten als Bücher sind Exposes sinnvoll - sie erfüllen genau die gleiche Aufgabe: den Leser (den speziellen, fachlich gebildeten Leser) in kürzester Zeit GENAU über den Inhalt des Textes zu informieren. Das Expose gibt auch die Climax des Textes (den Höhepunkt) wieder, die Auflösung etc. Es ist eine KOMPLETTE Inhaltsbeschreibung, die ausserdem auf technische Einzelheiten eingeht.

Wir schreiben für unsere Kunden z.B. auch Exposes für Programme - man nennt das dann "Pflichtenheft" oder "Konzept".
 

Dirk

Mitglied
hmmmmm

Nun das sind viele Interresante Tipps - erst mal danke.

Was mir noch nicht klar ist - ob das Exposé nach einem bestimmten Konzept aufgebaut werden muß / sollte. Ähnlich wie man es früher im Deutschunterreicht mit Aufsätzen glernt hatte. Sollte ich nun am Anfang z.b. meine Figuren etwas vorstellen oder kann das alles in dem Text einfließen?

Mein erster Versuch zu dem benannten Projekt (für IFS Köln) ist eher ein "loser" Text - also nicht irgendwie gegliedert. Ich denke aber doch, daß es schwehr fallen könnte für andere Menschen die Idee nachzuvollziehen.

MFG Dirk
 



 
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