Lord Stark
Mitglied
Hi an alle!
Ich bin neu hier (Vorstellung seht ihr in meinem Profil) und wollte euch ein paar Auszüge aus meinem (imentstehenbegriffenen) Roman zum Probelesen geben. Zur Vorgeschichte dazu: Ich bin ein großer Fan des verstorbenen Autors und literarischen Genies Karl Edward Wagner, dessen Kane Werke zu den größten zählen, die je als Dark/Heroic Fantasy erschienen sind, vergleichbar allenfalls mit Michael Moorcocks Elric.
Jedem, dem diese Meisterstücke kein Begriff sind, empfehle ich dringend den Kauf! Die Bücher sind zwar alle vergriffen (unverständlicherweise) aber auf ebay.de wird man fündig.
Mit 19 Jahren dann fing ich - wie konnte es anders sein - selbst an, ein Abenteuer über Kane zu schreiben (und bin immer noch dabei). Jetzt habe ich beschlossen, die Sache etwas ernster zu nehmen und hoffe dabei auf eure kritische Mithilfe
Ok, es geht los: Noch zum Verständnis: Es handelt sich hier um den biblischen Kain, der als Strafe für die Erschlagung seines Bruders zu ewiger Wanderschaft verflucht wurde, ein unsterblicher (nur was die Zeit betrifft!) Hüne, der Ablenkung in den Jahrhunderten sucht, und dabei egoistisch und brutal vorgeht, gefürchtet als Krieger und Schwarzmagier.
Der Anfang....
Düster vor sich hin brütend saß Kane an der wuchtigen Festtafel, sein Finger spielten gedankenverloren mit dem reichbesetzten und mit edlem Wein gefüllten Pokal in seiner Hand. Die trunkenen, lärmenden Krieger, die sich schon längst an den erlesenen Köstlichkeiten sattgegessen hatten, die König Sandor von Brymont zu Ehren der Hochzeit seines Sohnes und des vereitelten Überfalls aufgefahren hatte, konnten nicht durch die Schleier schwarzer Depression dringen, die sich urplötzlich um Kanes Seele gelegt hatten und alle Fröhlichkeit erstickten.
Wie hypnotisiert blickte er in die rubinrote Flüssigkeit vor sich, die noch einen Augenblick zuvor durch seine Kehle geflossen war. Wieviele Jahrhunderte noch.....
Schemen formten sich vor seinen Augen. Sein vom Wein benebelter Verstand gaukelte ihm Trugbilder vor - längst vergangen oder noch im Entstehen - wer weiß das schon, Kane?
Aus roten Schlieren entstiegen Burgen, Reiche, und vergingen wieder in tosendem Feuer, Gesichter von Freunden und Feinden lachend oder das Antlitz im Tod verzerrt.
Und immer sah Kane sich selbst, unberührt durch die Zeit wandelnd, grob und ungeschlacht, das blutige Schwert in der Faust vor dem Hintergrund apokalyptisch brennender Festungen. Die grausame Fratze des wahnsinnigen Gottes, der ihn verdammt hatte....
Laut fluchend sprang Kane auf und schleuderte das Trinkgefäß in den prasselnden Kamin, so daß Funken sprühten und das Gelärme in der Halle urplötzlich beendet wurde. Alle Augen richteten sich - wachsam geworden - auf die muskulöse Gestalt, die mit gesenktem Haupt schwer atmend ins Feuer stierte. So ganz traute niemand diesem Fremden, der erst vor kurzer Zeit so unvermutet zu ihnen gestoßen war, wenn König Sandor ihn auch sehr zu schätzen schien und ihm einen Ehrenplatz an der Tafel gegeben hatte. Und so fingerte so mancher an seinem Schwertgürtel herum und erboste sich im Stillen über die Unverfrorenheit des Neuankömmlings, wenngleich es auch keiner wagte, die Stimme zu erheben.
Kanes Gestalt mit seinen fast zwei Metern Größe, dem unglaublich massigen Rumpf und den säulengleichen Armen und Beinen war für sich alleine schon respekteinflößend genug, der Blick aus seinen blauen, starren Augen aber, die so kalt waren wie eine sternenklare Nacht in den eisbedeckten Bergen des Nordens, jagte seinen Gegenübern eine primitive Furcht ein, wie sie ein Eingeborener vor zuckenden Blitzen und Donner empfinden mußte. Stechende blaue Mörderaugen, das Mail des Kain - Augen, in denen sich eine irre Mordlust widerspiegelte, die bei der kleinsten Provokation brüllend hervorbricht.
Nein, von ihnen erhob keiner die Stimme außer König Sandor selbst, der sich nach einem kurzen Moment der Überraschung faßte und einen randvoll gefüllten Goldpokal erhob.
"Ein schlechter Gastgeber bin ich, der nicht dem Manne dankt, der die Braut seines Sohnes aus den Klauen dieses schurkischen Teufels Amra gerettet und damit diese Vermählung erst möglich gemacht hat!"
"Und ein schlechter Gast bin ich", erwiderte Kane - aus seinen Gedanken gerissen und sich seiner höfischen Manieren entsinnend - galant mit einer Verbeugung,"der das frohe Fest seines Herren auf unziemliche Weise stört - doch verzeiht, ich war in trübe Gedanken versunken, die jedoch vor dem Lachen Eures Festes geflohen sind."
"Ha Kane, wir sind Krieger" grinste der König, froh, den geheimnisvollen Gast von seiner Brüterei befreit zu haben
"und Krieger sind laut und sie trinken und sie feieren, nicht Männer?" brüllte er die letzten Worte und sprang dabei auf die Tafel, was von seinen Kämpfern mit einem begeisterten Hämmern kommentiert wurde.
"Und so trinke ich auf den Mann",hub Sandor etwas schwankend, denn auch er hatte den Wein nicht verschmäht, zu sprechen an, "der uns heute mit seinem Mut und seinem Schwert den Sieg gegen diesen Hund gebracht hat, auf daß sich Amra in Zukunft noch oft seine Wunden lecken soll, mit dir auf unserer Seite! Hoch Kane!"
Der Toast schallte durch die Halle und wurde erst zögerlich, dann aber - als der König sich wild umblickte - mit mehr Enthusiasmus wiederholt. Und Becher wurden gehoben und zu Ehren des Mannes geleert, der, wenn auch nicht für den Sieg verantwortlich, wie einige insgeheim glaubten, doch wie ein Dämon auf ihrer Seite gekämpft und so die Schlacht zu ihren Gunsten gewendet hatte. Ja, er hatte sich sogar mit mächtigen Hieben durch die Leibwache des van Brack, Amras rechter Hand, geschlagen und mit diesem einige schnelle Hiebe gewechselt, bevor die Wogen der Schlacht sie wieder auseinanderrissen. Danach tropfte Kanes Klinge von frischem Blut und sein wildes Lachen schallte dem wankenden General nach, der von seinen Getreuen in Sicherheit gebracht wurde.
So, bis hierhin erstmal. Wenns euch gefallen hat, veröffentliche (oh was für ein schönes Wort..
) ich gerne noch mehr.
Ok, bin mal auf eure Kommentare gespannt!
Lord Stark
Ich bin neu hier (Vorstellung seht ihr in meinem Profil) und wollte euch ein paar Auszüge aus meinem (imentstehenbegriffenen) Roman zum Probelesen geben. Zur Vorgeschichte dazu: Ich bin ein großer Fan des verstorbenen Autors und literarischen Genies Karl Edward Wagner, dessen Kane Werke zu den größten zählen, die je als Dark/Heroic Fantasy erschienen sind, vergleichbar allenfalls mit Michael Moorcocks Elric.
Jedem, dem diese Meisterstücke kein Begriff sind, empfehle ich dringend den Kauf! Die Bücher sind zwar alle vergriffen (unverständlicherweise) aber auf ebay.de wird man fündig.
Mit 19 Jahren dann fing ich - wie konnte es anders sein - selbst an, ein Abenteuer über Kane zu schreiben (und bin immer noch dabei). Jetzt habe ich beschlossen, die Sache etwas ernster zu nehmen und hoffe dabei auf eure kritische Mithilfe
Ok, es geht los: Noch zum Verständnis: Es handelt sich hier um den biblischen Kain, der als Strafe für die Erschlagung seines Bruders zu ewiger Wanderschaft verflucht wurde, ein unsterblicher (nur was die Zeit betrifft!) Hüne, der Ablenkung in den Jahrhunderten sucht, und dabei egoistisch und brutal vorgeht, gefürchtet als Krieger und Schwarzmagier.
Der Anfang....
Düster vor sich hin brütend saß Kane an der wuchtigen Festtafel, sein Finger spielten gedankenverloren mit dem reichbesetzten und mit edlem Wein gefüllten Pokal in seiner Hand. Die trunkenen, lärmenden Krieger, die sich schon längst an den erlesenen Köstlichkeiten sattgegessen hatten, die König Sandor von Brymont zu Ehren der Hochzeit seines Sohnes und des vereitelten Überfalls aufgefahren hatte, konnten nicht durch die Schleier schwarzer Depression dringen, die sich urplötzlich um Kanes Seele gelegt hatten und alle Fröhlichkeit erstickten.
Wie hypnotisiert blickte er in die rubinrote Flüssigkeit vor sich, die noch einen Augenblick zuvor durch seine Kehle geflossen war. Wieviele Jahrhunderte noch.....
Schemen formten sich vor seinen Augen. Sein vom Wein benebelter Verstand gaukelte ihm Trugbilder vor - längst vergangen oder noch im Entstehen - wer weiß das schon, Kane?
Aus roten Schlieren entstiegen Burgen, Reiche, und vergingen wieder in tosendem Feuer, Gesichter von Freunden und Feinden lachend oder das Antlitz im Tod verzerrt.
Und immer sah Kane sich selbst, unberührt durch die Zeit wandelnd, grob und ungeschlacht, das blutige Schwert in der Faust vor dem Hintergrund apokalyptisch brennender Festungen. Die grausame Fratze des wahnsinnigen Gottes, der ihn verdammt hatte....
Laut fluchend sprang Kane auf und schleuderte das Trinkgefäß in den prasselnden Kamin, so daß Funken sprühten und das Gelärme in der Halle urplötzlich beendet wurde. Alle Augen richteten sich - wachsam geworden - auf die muskulöse Gestalt, die mit gesenktem Haupt schwer atmend ins Feuer stierte. So ganz traute niemand diesem Fremden, der erst vor kurzer Zeit so unvermutet zu ihnen gestoßen war, wenn König Sandor ihn auch sehr zu schätzen schien und ihm einen Ehrenplatz an der Tafel gegeben hatte. Und so fingerte so mancher an seinem Schwertgürtel herum und erboste sich im Stillen über die Unverfrorenheit des Neuankömmlings, wenngleich es auch keiner wagte, die Stimme zu erheben.
Kanes Gestalt mit seinen fast zwei Metern Größe, dem unglaublich massigen Rumpf und den säulengleichen Armen und Beinen war für sich alleine schon respekteinflößend genug, der Blick aus seinen blauen, starren Augen aber, die so kalt waren wie eine sternenklare Nacht in den eisbedeckten Bergen des Nordens, jagte seinen Gegenübern eine primitive Furcht ein, wie sie ein Eingeborener vor zuckenden Blitzen und Donner empfinden mußte. Stechende blaue Mörderaugen, das Mail des Kain - Augen, in denen sich eine irre Mordlust widerspiegelte, die bei der kleinsten Provokation brüllend hervorbricht.
Nein, von ihnen erhob keiner die Stimme außer König Sandor selbst, der sich nach einem kurzen Moment der Überraschung faßte und einen randvoll gefüllten Goldpokal erhob.
"Ein schlechter Gastgeber bin ich, der nicht dem Manne dankt, der die Braut seines Sohnes aus den Klauen dieses schurkischen Teufels Amra gerettet und damit diese Vermählung erst möglich gemacht hat!"
"Und ein schlechter Gast bin ich", erwiderte Kane - aus seinen Gedanken gerissen und sich seiner höfischen Manieren entsinnend - galant mit einer Verbeugung,"der das frohe Fest seines Herren auf unziemliche Weise stört - doch verzeiht, ich war in trübe Gedanken versunken, die jedoch vor dem Lachen Eures Festes geflohen sind."
"Ha Kane, wir sind Krieger" grinste der König, froh, den geheimnisvollen Gast von seiner Brüterei befreit zu haben
"und Krieger sind laut und sie trinken und sie feieren, nicht Männer?" brüllte er die letzten Worte und sprang dabei auf die Tafel, was von seinen Kämpfern mit einem begeisterten Hämmern kommentiert wurde.
"Und so trinke ich auf den Mann",hub Sandor etwas schwankend, denn auch er hatte den Wein nicht verschmäht, zu sprechen an, "der uns heute mit seinem Mut und seinem Schwert den Sieg gegen diesen Hund gebracht hat, auf daß sich Amra in Zukunft noch oft seine Wunden lecken soll, mit dir auf unserer Seite! Hoch Kane!"
Der Toast schallte durch die Halle und wurde erst zögerlich, dann aber - als der König sich wild umblickte - mit mehr Enthusiasmus wiederholt. Und Becher wurden gehoben und zu Ehren des Mannes geleert, der, wenn auch nicht für den Sieg verantwortlich, wie einige insgeheim glaubten, doch wie ein Dämon auf ihrer Seite gekämpft und so die Schlacht zu ihren Gunsten gewendet hatte. Ja, er hatte sich sogar mit mächtigen Hieben durch die Leibwache des van Brack, Amras rechter Hand, geschlagen und mit diesem einige schnelle Hiebe gewechselt, bevor die Wogen der Schlacht sie wieder auseinanderrissen. Danach tropfte Kanes Klinge von frischem Blut und sein wildes Lachen schallte dem wankenden General nach, der von seinen Getreuen in Sicherheit gebracht wurde.
So, bis hierhin erstmal. Wenns euch gefallen hat, veröffentliche (oh was für ein schönes Wort..
Ok, bin mal auf eure Kommentare gespannt!
Lord Stark