(F) Der Meister der Pfeile

4,50 Stern(e) 2 Bewertungen
Der Meister der Pfeile

Schwarzer Pfeil ich werde siegen,
Alle Reiche mir erliegen.
Ich bin Meister der Intrigen!
Niemand kann den Plan verbiegen.

Macht der Schatten, Macht der Nacht
In der Tiefe bald erwacht
Böse, dunkel, voller Kraft
Ruhst du in des Pfeiles Schaft.

Dieser eine kann vollbringen
Alle Völker zu bezwingen.
Niemand wird ihm noch entgehen
Keiner ihm entgegenstehen.

Pfeil des Todes, Pfeil der Macht
Klinge aus dem Stahl der Nacht
Wundes, totes Holz dein Schaft
Todesfalkens Federkraft!

Ich verschwinde in den Schatten
Dürr und grau, fast wie die Ratten.
Viele tausend Jahre gingen
Endlich kann das Lied erklingen.

Alles geht, die Schatten nicht.
Doch es gibt noch immer Licht.
Ich verhülle mein Gesicht.
Schwarz ist mein Gewand so dicht.

Alt bin ich, schon fast vergessen.
Sie sind einfach zu versessen.
Keiner kann den Pfeil erkennen,
Viel zu schwach sind sie zum Rennen.

Pfeil des Todes, Pfeil der Macht
Federn schwarz wie diese Nacht
Scharfes Eisen voller Kraft
Holz gewunden sei dein Schaft.

Einen wollten sie erwählen,
Ihre Kraft noch mehr zu stählen.
Seine Gabe ließ ihn sehen,
Hieß den einen Weg ihn gehen.

Er war stark und voller Macht,
Meine Neugier schnell entfacht.
Ich wollte ihn für mich gewinnen,
Doch es gelang ihm zu entrinnen.

Er wurde aber doch gefunden;
Sie straften ihn mit schweren Wunden.
Magier – du bist verrucht!
Weißt nicht, was du hast verflucht!

Pfeil des Todes, Pfeil der Macht
Des schwarzen Holzes Fluch erwacht
Todesfalkens Federkraft
Scharfer Stahl voll blut’gem Saft.

Tausend Jahre sind vergangen.
Ich musste um den Sieg schon bangen.
Bald ist dieser Fluch Geschichte,
Ich selbst ein Mythos im Gedichte.

Pfeil, ich erwecke deine Macht!
Pfeil, flieg voraus in diese Schlacht!
Pfeil, an alles ist gedacht –
Ich werde siegen, diese Nacht!

Pfeil des Todes, Pfeil der Macht!
Den Bogen hebe ich nun sacht!
Die Sehne spannt sich voller Kraft! -
Ich sehe noch den schlanken, schnellen Schaft.
 
Hallo Anka!!
Also dazu gehört die Antwort ja wohl direkt unter das Werk!
Mein allerhöchstes Kompliment, aber das ist der falsche Ort für dieses Gedicht. Das gehört als Prophezeihung an den Anfang der dazugehörigen Geschichte!!
Dann musst du es noch an ein paar winzigen stellen in den Reimen ein wenig verbessern, zum Beispiel klingt das mit den Ratten nach einem verzweifelt gesuchten Reimwort.
Es verwirrt ein bisschen, wenn du von dem Pfeil-ich in das Ich des Bogenschützen übergehst, aber das könnte man mit kursiv oder etwas ähnlichem absetzen.
Ansonsten baut sich über das gesamte Gedicht hinweg eine unglaublich hohe Spannung auf und am Ende lag mir ein wunderschöner Satz auf der Zunge, der, solltest du ihn noch dranhängen wollen, diese Spannung in einem Herzrasen entläd!! Einfach als Einzelzeile von der letzten Strophe abgetrennt, so dass er völlig aus dem gleichmäßigen Bild des Gedichtes ausschert:
"Verschwinden in der dunklen Nacht" oder "Bringt er zuletzt die große Nacht"
Die zweite Version wäre besser, denke ich, aber dann müsstest du das "schnellen" wegstreichen. Ist aber bloß als Anregung gedacht, wie du ja weißt.
Also bis demnächst,
Melani!!
 
Pfeil- ich?

Hallo Melani!

Ich glaube, ich habe nicht ganz verstanden, was du mit dem "Ich des Pfeiles" meinst. Es spricht doch immer nur der Bogenschütze! Es ist nicht beabsichtig, dass der Pfeil selber eine sprechende Rolle in diesem Gedicht einnimmt, er bekommt auch so schon genug Aufmerksamkeit.
Ich weiß nicht, ob sich das Gedicht so gut am Anfang meines Romans machen würde, schließlich hat es seine eigene Geschichte, der Roman wird - wenn fertig - zum Glück anders enden. Ok, der Reim mit den Ratten ist etwas erzwungen, das kann ich nachvollziehen, aber erstmal tue ich mich mit Reimen generell etwas schwer und zum anderen hat der Bogenschütze, der ja auch in dem Roman auftaucht, tatsächlich ein bisschen was von einer Ratte.
Die Idee mit dem letzten Vers find ich ganz gut, der fällt noch mal aus der Reihe, aber ich hatte eigentlich vor, dass Gedicht "traditionell" enden zu lassen, also mit einer kompletten Strophe.
Sei mir bitte nicht böse!
 
Iwo, warum sollte ich dir böse sein?? Schließlich weißt du doch, dass diese Verbesserungsvorschläge eben doch nur Vorschläge sind und keine Anweisungen. Man soll ja schließlich Kritik üben, sowohl positiv, wie auch negativ.
Also ich habe das Gedicht jetzt nochmal sehr gründlich gelesen und auch verstanden, dass nur der Bogenschütze spricht, was deinem Werk aber keinen Abbruch tut! :)
Ganz im GEgenteil, es bringt noch einige Aspekte hinzu. Zum Beispiel kann das Gedicht zwar eine gereimte Form einer Geschichte sein, die sich offensichtlich als Vorgeschichte zu deinem Roman schon in deinem Kopf befindet, aber genauso gut könnte es gar nichts mit Fantasie zu tun haben. Gemeint wäre dann mit dem Bogenschützen der Krieg oder eben all die bösen Eigenschaften des Menschen, wie Neid, Hass und ähnliches. Der Pfeil der Macht ist jene Macht, die viele versuchen immer wieder an sich zu reißen und damit ganze Völker ins Unglück stürzen, also ihnen Dunkelheit, Nacht und Kälte bringen... Da fallen einem einige Interpretationsmöglichkeiten ein, die du wahrscheinlich gar nicht beabsichtigt hast, die dein Gedicht aber dennoch beinhaltet. Damit wären wir wohl wieder bei der Frage, die sich mir immer im Deutschunterricht der Schule aufgedrängt hat: Haben Goethe und Schiller da denn tatsächlich so gemeint?????
Den Rattenbogenschützen aus deinem Roman habe ich bisher noch nicht kennengelernt, aber dann lass das ruhig so.
DAss du dich mit Reimen schwer tust, kann ich nicht behaupten. Zum Beispiel sind die zweite und vierte Strophe so unglaublich harmonisch und in sich schon derart geschlossen, ausgefeilt und bündig, dass sie mir einzeln schon Schauer über den Rücken jagen. Die Dritte Strophe könnte übrigens sowohl von dem Bogenschützen, als auch von dem Pfeil reden, was das ganze nur noch gruseliger macht, da somit der Pfeil Teil des Bogenschützen wird und umgekehrt. Werkzeug und Handwerker (wenn ich sie mal so nennen darf) können nicht mehr voneinander getrennt werden und sogar ihre Rollen tauschen!
Ich glaube, es sind die Strophen acht und neun, wenn ich mich nicht verzählt habe, wo du von jemandem sprichst, der die Macht ergreifen und welchen der Bogenschütze sich zum Diener machen wollte, es aber nicht geschafft hat. In der darauffolgenden Strophe sprichst du von einem Magier. Ist der Machtergreifer der Magier, oder der Bogenschütze?
Viele Fragen, viele Möglichkeiten tun sich in diesem Gedicht auf und allein dadurch regt es schon ungemein zum Nachdenken und Diskutieren an, was mir ausgenommen gut gefällt. Aber auch, wer einfach ein Gedicht sucht, welches einem eine wahre Flut von Gefühlen im Innern freisetzt, und sich von diesen ganz unvoreingenommen überspühlen lassen will, ist hier ganz sicher richtig gelandet.
Also kann ich dein Gedicht nur als völlig spitzenmäßig ansehen.
Einfach perfekt!!!
Bis dann, Melani!
 
Woh!

Ich bin richtig erschlagen, von dem, was du alles aus dem Gedicht herauslesen kannst. Um ehrlich zu sein habe ich über keine Interpretationsmöglichkeiten außerhalb von meiner Fantasie gedacht.
Ich wette mit dir, dass dir die Hauptperson aus diesem Gedicht schon irgendwo über den Weg gelaufen ist, im Roman taucht er nämlich des öfteren auf.
Um mal was aufzuklären: Der Magier ist nicht der Machtergreifer. Der Machtergreifer hatte streng genommen niemals vor, sich dazu aufzuschwingen, wurde aber ein Opfer einer unangenehmen Vereinigung, die ich noch in meinem Roman unterbringen muss. Der Magier, der ihn verflucht hat, ist wieder eine andere Person, der nicht gemerkt hat, das hinter dem machtergreifer jene Organisation stand. Der schlimmste von allen ist jedoch der Bogenschütze aus dem Gedicht, denn keine der beteiligten Parteien, seien sie gut oder böse, weiß von seinen Absichten. Wenn du das alles genauer wissen willst, musst du wohl oder übel auf meinen Roman warten, ein Gedicht bietet einfach nicht genug Platz für all die Hintergründe, Intrigen und Spinnereien, die da hineinspielen.

Also, bis denn!
 
Ok, deine Antwort hat einiges Geklärt und ich glaube, die als Ratte beschriebene Person kommt mir beim Nachdenken doch bekannter vor. Du hast mir bisher ja mit vollem Erfolg den Großteil deines Romans vorenthalten, aber ich habe schon versprochen zu warten, bis er fertig ist und das werde ich auch tun. Sogar mit Geduld!! ;-)
Aber jetzt nochmal zu der Ratte zurück: Aus den verschiedenen Bruchstücken, die du mir schonmal erzählt hast, meine ich mich an das mehrmalige Auftauchen eines seltsamen Vermummten zu erinnern, der sowohl der Tochter, als auch dem Vater öfter erscheint. Ist vielleicht diese Person gemeint, oder gehört der Kerl zu jener Organisation, von der du gesprochen hast?
Falls das jetzt zu spekulativ wird, würde ich sagen, brechen wir die Diskussion an diesem Punkt ab, und ich warte auf deinen Roman. Also bis bald!!
Melani!
 
Hallo Melani!

Ich glaube, wir sollten im Moment nicht weiter in diese Richtung grübeln, schließlich kommen wir dann nur immer weiter vom Gedicht weg. So wie es aussieht, komme ich ab Montag wieder dazu, mich meinem Roman zu widmen, mal sehen, bis wann er dann fertig ist!!

Liebe Grüße, Anka
 



 
Oben Unten