(F) Im Netz der Schattenfänger – Kapitel 1

cne

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Die Sonne war gerade über den Wald aufgegangen, so dass die ersten Strahlen durch das Dickicht bis auf den Waldboden vordrangen. Die Tiere die Nachts den Wald beherrschen hatten sich längst zurückgezogen. Ein neuer Tag erwachte. Vögel zwitscherten und es versprach ein wundervoller Tag zu werden.
Kari, das kleine Eichhörnchen, war längst erwacht und streichelte mit seinem Schwanz die Nase von Cipriana. Sie wehrte das Eichhörnchen gelangweilt ab, bis sie verzweifelt aufgab. Es hatte keinen Sinn mit den Meditationsübungen fortzufahren, wenn Kari lieber den Tag begrüßen wollte. Mit einem Satz sprang sie auf und wusch sich das Gesicht. Über Nacht hatte es geregnet, so dass genug Regenwasser in die Schale gelaufen war. Jetzt warf Cipriana den ersten Blick aus ihrem Baumhaus auf den Wald. Die Regenwolken hatten sich verzogen und der Himmel erstrahlte im schönsten Blau. Überall spiegelte sich das Sonnenlicht an den nassen Blättern. Während Cipriana noch den Anblick wie verzaubert genoss, hüpfte Kari schon aufgeregt hin und her. „Ja, jetzt gibt’s Frühstück“, sagte Cipriana lächelnd. Das junge Elbenmädchen rutschte an einer Stange durch ein Loch im Boden runter zur Hauptplattform des Baumhauses. Kari nahm währenddessen einen anderen Weg über die Zweige nach unten. Trotzdem war er früher unten als Cipriana und lauerte schon vor dem Vorratsregal. Ciprianas Eltern hatten anscheinend schon gefrühstückt, denn sie waren nirgendwo zu sehen. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes stand eine Kanne mit frisch gepresstem Saft. Also besorgte sich Cipriana ein paar Nüsse und stellte sie auf den Tisch, anschließend holte sie sich noch ein paar Trockenfrüchte und wollte ihr Frühstück beginnen. „Kari, du alter Dieb“, kreischte Cipriana als sie sah wie Kari sich über ihre Nüsse hermachte. Kari schreckte auf und sprang Richtung Fenster. Cipriana holte aus und warf eine gut gezielte Trockenfrucht in Richtung des Eichhörnchens. Doch Kari war geschickt und änderte noch im Sprung seine Richtung, so dass er nicht Gefahr lief getroffen zu werden. Aber Cipriana kannte ihren treuen Freund genau, und der erste Wurf war nur eine Finte gewesen. Sie hechtete in Richtung des Wasserfasses, nahm die Wasserkelle und schleuderte den nassen Inhalt in Richtung der geänderten Flugbahn. Kari wurde von dem Schwall Wasser getroffen, damit hatte er nicht gerechnet. Leider hatte das Elbenmädchen seine Aktion etwas zu hastig ausgeführt; sie hatte zwar Kari getroffen aber anschließend rutschte ihr die nasse Wasserkelle aus der Hand und landete in einer Apparatur, die ihre Mutter in einer Ecke des Raumes aufgebaut hatte. Ihre Mutter stellte dort Salben, Elixiere und Tinkturen her, die hin und wieder von anderen Elben abgeholt wurden, die ihnen dafür Werkzeuge brachten, die sie nicht selber herstellen konnten oder Nahrungsmittel im Winter. Diese Personen waren die einzigen anderen Elben, die abgesehen von ihren Eltern jemals in diesem Wald waren. Na ja, was ihre Mutter auch immer dort gerade herstellen wollte, es hatte ganz schön gescheppert. Sicherlich war dort einiges zu Bruch gegangen. Für Kari war das ganze ein bisschen zu viel, beleidigt zog sich das Eichhörnchen auf die oberen Äste des Baumes zurück und leckte sich das nasse Fell. „Ja, hau du nur ab und lass mich mit dem Schlamassel allein“, maulte Cipriana und beugte sich über den Trümmerhaufen. Sie zog vorsichtig die Wasserkelle heraus. Überall lagen Glas und Holzsplitter, dass sah wirklich böse aus und zu retten war da nicht mehr viel. Vorsichtig stellte Cipriana einige halbvolle Reagenzgläser zurück in ihre Halterung. Ihre zuvor noch gute Laune wurde immer schlechter als sie daran dachte, wie sie dies ihrer Mutter erklären sollte. In diesem Moment öffnete sich die Bodenluke und ihre Mutter kletterte herein. „Was macht ihr den schon wieder für einen Krach“, sagte sie und sah im selben Augenblick die Bruchstücke ihrer Apparatur in Ciprianas Händen. Obwohl ihre Mutter keine Gefühlsregung zeigte, wusste Cipriana das ihre Mutter verärgert war. Sie schaute verlegen auf ihre Füße als sie einen Erklärungsversuch startete. „Es tut mir so leid, es war ein versehen, mir ist die Wasserkelle weggerutscht, es tut mir so leid ...“, stammelte sie. Das Gesicht ihrer Mutter war völlig neutral, als sie in Ciprianas Richtung schaute. Ihre Mutter hatte sich gut unter Kontrolle und zeigte ihre Verärgerung nicht. Am liebsten hätte sich Cipriana jetzt an sie gedrückt und sich von ihr in den Arm nehmen lassen, aber dafür war sie schon zu alt. Also ließ sie die nun folgende Strafpredigt mit gesenktem Kopf über sich ergehen. „Cipri wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mit Kari nicht in der Wohnung rumtoben sollst. Schau doch mal aus dem Fenster; ihr habt den ganzen Wald zum spielen.“ Ihre Mutter machte eine Pause, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam. Schließlich beugte sich ihre Mutter über die Apparatur und fuhr fort: “Ich habe hier gerade Lothfelag zubereitet. Du weißt wie aufwendig das ist und wie selten man diese Blume findet. Jetzt kann ich von vorne anfangen. Nun du wirst mir helfen neuen Lothfelag zu suchen, damit ich noch mal von vorne beginnen kann.“ Cipriana schlich sich leise aus den Raum als ihre Mutter anscheinend fertig mit der Strafpredigt war und sich um die Wiederherstellung ihrer Apparatur kümmerte. Sie kletterte hoch in ihr Zimmer und packte ihre Sachen zusammen. Heimlich wollte sie sich davonstehlen, um ihrer Mutter nicht noch einmal über den Weg laufen. Deswegen öffnete sie leise die Bodenluke, durch die sie das Baumhaus verlassen wollte. Doch als sie sich mit einem Satz durch die Luke schwingen wollte, hielt sie ihre Mutter an der Schulter fest. Überrascht schaute sich Cipriana um. „Hier ich habe dir etwas Wegzehrung eingepackt. Du weißt, wo man Lothfelag am besten findet; ich habe dir die Stellen letzten Sommer gezeigt. Ich wünsche dir viel Glück beim suchen und möchte dich bald hier wieder sehen.“ Ihre Mutter hängte Ihr einen Tasche um den Hals. „Danke“, rief Cipriana und weg war sie. Unten am Baum sah sie von weitem ihren Vater. Sie winkte ihm zu, er winkte zurück, dann verschwand sie zwischen den Bäumen.
Hier im Wald mit den herzlichen Geräuschen kam Ciprianas gute Laune schlagartig zurück. Hier war sie in ihrem Element hier fühlte sie sich wohl. Plötzlich sprang etwas auf ihre Schulter. Es war Kari. „Hey Kari alles Vergeben und Vergessen?“ Kari wackelte freudig mit seinem Schwanz. „Ein Wettrennen, wer zuerst am Fluss ist!“ Cipriana lief los, während Kari von Ast zu Ast hüpfte. Ihre Mutter würde sie nicht vor zwei Wochen zurückerwarten. Das bedeutete zwei Wochen durch den Wald streifen und neue Stellen erforschen. Denn was ihre Mutter nicht wusste, dass es Cipriana mit ihrer überragenden Fähigkeit im Umgang mit Pflanzen gelungen war, die seltene Blume zu züchten. Sie müsste am Ende der zwei Wochen nur einige pflücken und nach Hause zurückkehren. Inzwischen war sie am Fluss angelangt. Kari hatte haushoch gewonnen und sprang aufgeregt von einem Baum zum anderen. Cipriana füllte ihre Feldflasche auf und trank etwas Wasser. Danach wendete sie sich flussaufwärts. Nach vier Stunden Fußmarsch stand sie an einer Flussgabelung. Während Kari schon am anderen Flussufer wartete, balancierte das Elbenmädchen über einen umgestürzten Baum über den Fluss, der als Brücke diente. Jetzt musste man sich noch eine halbe Stunde durch dichtes Unterholz kämpfen und gelangte dann zu einem kleinen Waldsee. Hier war der Wald so dicht, dass nur vereinzelt Lichtstrahlen den Boden berührten. Dies gab dem ganzen eine merkwürdige verzauberte Ausstrahlung. Am Ufer schob Cipriana das Schilf beiseite, dass das Floss getarnt hatte, welches sie jetzt vom Ufer abstieß. „Kari komm!“, rief Cipriana und Kari sprang von einem nahe gelegenen Baum direkt in ihren Arm. Mit einem langen Ast steuerte sie auf den Wasserfall zu, der den See speiste. Kari wusste schon was jetzt gleich unweigerlich folgen würde und suchte Schutz in ihrem Umhang. „Schon so ein großes Eichhörnchen und immer noch Angst vorm Wasser“, neckte Cipriana Kari als sie das Boot direkt durch den Wasserfall steuerte. Direkt hinter dem Wasserfall verkeilte sich das Floss zwischen zwei Felsen. Schon draußen auf dem See war es ziemlich schummrig gewesen, aber hier in der Grotte war es für einen Menschen stockfinster. Den guten Augen der Waldelben reichte aber nur wenig Licht um sich zurechtzufinden. Selbst Kari war es hier zu finster, so blieb er auf Ciprianas Schulter, als sich diese zielsicher dem unterirdischem Weg folgte, ohne sich den Kopf an den vielen Wurzeln zu stoßen, die hier überall von der Decke herabhingen. Wenig später waren sie an der Stelle angekommen, wo Cipriana die sonst nur schwer zu findende Blume angepflanzt hatte. Mit Lothfelag konnte man unter entsprechender Zubereitung ein Heilmittel gegen alle Krankheiten und Vergiftungen herstellen. Deswegen war diese Pflanze besonders wertvoll. Cipriana setzt sich auf den Boden und begann sich zu konzentrieren. Nach kurzer Zeit hatte sie Kontakt zu den Pflanzen aufgenommen und konnte feststellen ob ihnen an etwas mangelte. Waldelben haben ein gutes Gespür für die Natur, doch nur wenige können wirklich Kontakt mit Pflanzen aufnehmen. Cipriana stellte fest, dass es den Pflanzen ganz ausgezeichnet ging. Aber sie hatte ja auch viel Mühe damit gehabt, die optimalen Lebensbedingungen der Pflanzen herauszufinden und ihr Vertrauen zu gewinnen. Sie erzählte den Pflanzen, dass sie in zwei Wochen zurückkehren würde, um dann ein paar Pflanzen zu pflücken. Dann erzählte sie den Pflanzen noch über den Kreislauf der Natur und das sie irgendwann auch einmal zu Erde zerfallen wird um dann für die Pflanzen als Nährboden zu dienen. Die Pflanzen verstanden dies, und sie verabschiedete sich von ihnen. Es war so schön im Eintracht mit der Natur zu leben. Aber jetzt würde sie erst mal 2 Wochen Spaß haben und neue unbekannte Winkel im Wald erforschen. Als sie die Grotte verlassen hatte, versteckte sie das Floss und lief einfach der Nase nach. Auf einer Lichtung ließ sie sich ins Gras fallen und schaute hinauf zu den Wolken. Die dicken dunklen Wolken, die Nachts noch für Unwetter über dem Wald gesorgt hatten, waren inzwischen zu kleinen weißen Wolken geworden, die fremdartige Formen in den Himmel zeichneten. Cipriana begann zu träumen, ob es noch etwas anderes als Wald gab? Warum gab es nur so wenig Elben? Wo kamen die anderen Elben her, die hin und wieder Tauschgeschäfte mit ihren Eltern machten? Warum besuchten sie nie andere Familien? Kari fand das Rumliegen im Gras langweilig und kitzelte Ciprianas Nase mit seinem Schwanz. „Du hast ja recht, lass uns weiterziehen“, meinte Cipriana und sie streiften beide ziellos durch den Wald. Es war so aufregend im Wald, überall gab es neue Pflanzen zu entdecken oder Tiere zu beobachten, so dass es irgendwann stockfinster war. Cipriana suchte einen gemütlichen Baum und setzte sich dort auf einen Ast. Während sie meditierte schlief Kari in ihrem Schoss. Der nächste Tag verging auch wie im Fluge.
Als es schon zu dämmern begann, machte Cipriana eine merkwürdige Entdeckung. Da war plötzlich ein Weg vor ihr, aber kein normaler Waldweg, der im Einklang mit der Natur entstanden war, sondern einer, der ganz gerade mitten durch den Wald ging. In der Natur kommt jeder zu seinem Recht. Es gibt Stellen im Wald, die nur für die Pflanzen sind, wo Tiere und Elben niemals ihren Fuß hinsetzen und dann gibt es Stellen, wo die Pflanzen Platz lassen, so das sich die Tiere ihre Wege bahnen können. Aber dieser Weg bestand aus festgetretener Erde, so dass dort nichts mehr wachsen konnte, und wo eine Pflanze im Weg stand, war sie rücksichtslos entfernt worden. Äste, die in Richtung des Weges wuchsen, waren abgeschlagen worden. Kein Waldbewohner würde jemals so etwas tun, und es wiedersprach allem was ihre Eltern sie gelehrt hatten. Sie schaute sich in beide Richtungen um, doch sie konnte nichts entdecken. Kari, der hoch oben in einem Baum saß, signalisierte ihr Gefahr. Flink wie es nur die Waldelben sind, verschwand Cipriana im Unterholz am Wegrand. Durch ihre Kleidung und ihre guten Tarnfähigkeiten war sie fast mit dem Waldboden verschmolzen und für alle anderen ohne magische Fähigkeiten unsichtbar. Sie konzentrierte sich und baute eine Gedankenverbindung zu Kari auf um zu erfahren, wovor er sie gewarnt hatte. Sie lebte schon ziemlich lange mit Kari zusammen und hatte sich gut auf ihn abgestimmt. Es war ihr fast so als könnte sie mit seinen Augen von hoch oben über den Waldboden sehen, als sie seine Gedanken las. Da näherte sich etwas großes lautes, was sie noch nicht näher bestimmen konnte. Aber die eigentliche Gefahr ging von kleinen schwarzen Gestalten aus, die sich auf der anderen Seite etwas unprofessionell durch das Unterholz schlichen. Irgendwie war ein merkwürdiger Gestank in der Luft und Cipriana fand, das es irgendwie wie der Gestank von verwesenden Tieren war. Inzwischen war in der Ferne ein Wagen sichtbar, der von zwei großen behörnten Tieren gezogen wurde. Auf dem Wagen saß eine kleine dicke Gestallt, die anscheinend die Gefahr noch nicht bemerkt hatte, denn der Wagen bewegte sich sehr langsam. Die stinkenden schwarzen Gestalten waren nicht sichtbar, aber sie verrieten sich durch knackende Zweige. Cipriana wusste inzwischen, das es vier waren, die sich nahe dem Wegrand versteckt hatten. Sie holte einen Pfeil aus ihrem Köcher und machte ihren Bogen bereit. Leise schlich sie zu der Stelle, wo die Unbekannten ihren Überfall planten. Als der Wagen herangekommen war sprangen zwei Gestalten vor und zwei hinter dem Wagen aus dem Gebüsch. Die Person auf dem Wagen blickte sich erschreckt um. Einer der vorderen Orks packte den Wagenlenker und zog ihn grob vom Wagen. Er packte die strampelnde Person am Kragen und holte mit seinem Schwert aus um ihm den Kopf abzuschlagen. Während er noch ausholte verzog sich auf einmal sein Gesicht schmerzverzehrt und es erschalte ein lauter Fluch. Seine Kumpanen schauten ihn überrascht an. Ein Pfeil hatte sich durch seinen Arm gebohrt und vor Schmerzen ließ er das Schwert fallen. Der Wagenlenker nutzte die Chance und rannte los. Die anderen Orks suchten die Umgebung ab. Cipriana schoss einen weiteren Pfeil ab der sich in den Wagen nahe eines Orks bohrte. Dann wechselte sie schnell die Position um weitere Pfeile abzuschießen. Sie zielte allerdings immer auf den Wagen oder auf die Erde kurz vor dem eigentlichen Ziel. Für die Orks sah es so aus als würden sie von mehreren unsichtbaren Bogenschützen angegriffen. Nach dem dritten Pfeil verließ sie der Mut, sie rannten in die Richtung aus der der Wagen gekommen war. Laut schreiend vor Angst lief der verletzte Ork seinen Kumpanen nach. Als sie außer Sichtweite waren, und Kari signalisierte, dass keine Gefahr mehr bestand, gab Cipriana ihre Tarnung auf und trat auf den Weg hinaus um ihre Pfeile wieder einzusammeln. Der Wagenlenker war nicht weit gerannt, da er seinen Wagen nicht im Stich lassen wollte. Als er das Elbenmädchen sah war er zuerst erschreckt. Weil sie ihn aber freundlich anlächelte kam er langsam näher. „Hast du ganz allein die Orks in die Flucht geschlagen?“, fragte er. Er sprach in einem merkwürdigen schwer verständlichen Dialekt, der sich sehr von den Waldsprachen unterschied. Diesen Dialekt verwendeten ihre Eltern manchmal wenn sie sich mit den anderen Waldelben unterhielten, die die Heiltränke abholten, die ihre Mutter herstellte. Außerdem war er kaum größer als sie hatte eine merkwürdig dunkle Haut und war ziemlich dick. Sein Gesicht war ziemlich bullig aber nicht unfreundlich und er hatte keine spitzen Ohren. „Sie sind kein Waldelb.“, stellte Cipriana laut fest. „Das stimmt. Erlaub das ich mich vorstelle. Ich heiße Togan und bin Händler. Auf dem Wagen befindet sich meine Fracht, die ich nach Rodan bringe. Ich bin ein Mensch, ähm Südbewohner um genau zu sein. Und du bist?“ „Ich heiße Cipriana, was ist Rodan?“ „Rodan ist die Stadt am Ende dieser Handelsstraße. Hast du denn die Orks ganz allein in die Flucht geschlagen?“ „Ja, das war nicht schwer. Diese Orks scheinen keine guten Jäger zu sein.“, entgegnete Cipriana und schaute in die Richtung in der die Orks verschwunden waren. „Du hast mich gerettet, dafür möchte ich dir etwas geben, such dir doch etwas von meiner Wagenladung aus.“, sagte Togan erleichtert und im nächsten Moment warf er einen besorgten Blick auf seine Wagenladung. Er hatte dem Tod in die Augen geblickt und hatte sich in seiner Erleichterung zu diesen Worten hinreißen lassen. Doch er stellte erleichtert fest, dass seine wertvollsten Stücke noch verdeckt im Wagen lagen. Er war erleichtert durch dieses Elbenmädchen, die wohl einer Sage entsprungen war, die sich die Leute hier erzählten, gerettet worden zu sein, aber Großzügigkeit brachte nun mal keinen Profit ein und er war Händler durch und durch. „Wie weit ist es nach Rodan?“, fragte Cipriana, „ und liegt es außerhalb des Waldes?“ „Du kennst dich anscheinend nicht gut hier aus. Es liegt vier Tage von hier entfernt und außerhalb des Waldes. Im Wald gibt es doch keine Städte.“ „Was liegt am anderen Ende des Weges?“ „Da kommt erst einmal Walddorf, ein kleiner Handelsposten von dort gelangt man Richtung Norden in die Hochebenen. Richtung Westen zum Süderhof und dann weiter nach Hadersleven. Richtung Süden gelangt man zur Hafenstadt Aralt und dann weiter nach Cameron und Ruarc. Dort war ich schon überall gewesen.“ Dieser Mann muss sehr weise sein, wenn er schon soweit herumgekommen ist. Sicherlich konnte er viele interessante Geschichten von weit her erzählen. Cipriana fasste den Entschluss ihn zu bitten sie nach Rodan mitzunehmen. „Ich habe Euch gern geholfen und würde gerne mit Euch nach Rodan reisen. Ich bin neugierig zu erfahren was hinter dem Wald liegt.“ Togan war überrascht über die Bitte doch dann begann er zu lächeln: „Nichts würde ich lieber tun als das. Bitte nehmt auf meinen Wagen Platz.“ Das lief einfach optimal. Sie hatte ihn gerettet und wollte einfach nur nach Rodan, das würde ihn nichts kosten, und er hatte eine nette hübsche Reisebegleitung. Wer war besser geeignet um einen Außenseiter die Welt zu zeigen als er der weitgereiste Händler Togan. Außerdem konnte sie hervorragend mit dem Bogen umgehen, was in dieser Gegend, die anscheinend nicht mehr so sicher war wie früher, bestimmt von Vorteil ist. Es war einfach unverantwortlich, das ihn seine Gier dazu getrieben hatte, den letzten Auftrag anzunehmen und sich von der Karawane zu trennen, um allein nach Rodan zu fahren. Aber der Profit der lockte nun mal. Er schwang sich auf seinen Wagen und ließ die beiden Bullen, die den Wagen zogen loslaufen. Ruckelnd setzte sich der Wagen in Bewegung. Cipriana hatte es sich inzwischen auf der Ladefläche bequem gemacht. Sie lag auf dem Rücken und schaute der untergehenden Sonne nach.
 

Andrea

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3/10 Punkten, weil:

Teilweise liest es sich ganz gut, aber was die Stellen betrifft, wo Cipriana Dialoge führt, sei es mit Kari oder Togan, klingt das meiste schlicht platt. Einiges davon wirkt wie vom Mund abgeschrieben, also frei nach dem Motto: Was würde ich da sagen. Aber das fügt sich nicht in den Text ein! Sei es nun die Entschuldigungsszene mit der Mutter (diese Wiederholungen!) oder das Togan-Gespräch (Wie rasch das Mädchen das Thema wechselt), das wirkt einfach nicht griffig. Und die meisten Gespräche mit dem Eichhörnchen finde ich überflüssig. Daß sie mit dem Tier als ihrem besten Freund spricht, wird ja schon zu Anfang klar.

Außerdem erklärst du an manchen Stellen furchtbar plump udn zusammenhangslos irgendwelche Tatsachen auf, die man vermutlich geschickter in den Text hätte einbauen können, z.B. den "Beruf" der Mutter, das ganze Gespräch mit den Blumen und deren Wirkungsweise (ist das hier überhaupt wichtig?).

Zu guter Letzt wirkt die Geschichte nicht so, als hättest du sie nochmals überarbeitet. Da wechselt das Tempus, die Anrede zwischen Togan und Cipriana ist auch nie gleich, und über kleinere Rechtschreibfehler stolpert man auch regelmäßig. Das zumindest ließe sich verhindern!
 

cne

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Antwort für Andrea

Hallo Andrea,
vielen Dank für Deine ausführliche Kritik. Die Dialoge gefallen mir im nachhinein auch nicht so gut, da muss ich mich in meinem nächsten Kapitel noch verbessern und dieses überarbeiten.
Die Erklärungen habe ich eingebaut um auch dem Fantasy unerfahrenem Leser den Hintergrund zu verdeutlichen. Das mit den Blumen ist nur insofern wichtig, das die Blume selten und schwer zu finden ist. Deswegen kann Cipriana lange genug wegbleiben, ohne das es auffallen würde.
Ja ich bin kein Grammatikexperte, also werde ich in der Hinsicht verstärkt aufpassen. Ansonsten ist das ganze in neuer Rechtschreibung gehalten und laut Microsoft-Rechtschreibkorrektur fehlerfrei (was ja nicht unbedingt viel heißen muss?).
Findest Du den Einstieg denn spannend? Teilweise liest es sich recht gut, schreibst Du, dass hört sich so an als willst Du nicht nur kritisieren sondern auch was positives sagen. Na ja und zwischen liest sich gut und ist spannend liegen ja auch noch mal Welten.

mfg
Carsten ...
 

Bibi

Mitglied
Hallo,
Deine Geschichte hat einen ganz guten Start, der Lust auf mehr macht.
Nur hätte ich das ganze etwas besser strukturiert mit mehr Absätzen und so. Dann liest es sich am Bildschirm leichter.

Spielt das ganze eigentlich in Mittelerde?

Gibt es eigentlich eine Fortsetzung?

Gruß Bibi ...
 



 
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