Fadenschein. Fadenkreuz.

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Walther

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Fadenschein. Fadenkreuz.

Im Fadenschein des letzten Lichts
Verbirgt er sich im Schützengraben.
Der Tod will ihn wohl noch nicht haben.
Die Angst im Schatten des Gesichts,

Muss er jetzt an zu Hause denken.
Die Nacht, die keine ist, macht müde.
Kommandos bellen laut und rüde.
Er muss sich beugen und verrenken:

Verborgen lebt. Die Zigarette
Brennt ihre Glut in Sniper-Augen,
Die sich durch Zielvisiere saugen:
Schon rasseln Schüsse von der Kette,

Die Tod und Schwärze in sich tragen.
Im Fadenkreuz der Abschussrohre
Ist keine Zeit für Trauerflore,
Gefühligkeit und Daseinsfragen.

Er muss jetzt kämpfen, vorwärtsstürmen
Im schmalen Schein des Morgenlichts.
Im Schattenfall des Strafgerichts
Erkennt er, dass die Gegner türmen.

Schon will er jubeln. Es bleibt still.
Und er wird weiter vorwärtsstreben,
In ihm ist Kraft und nicht mehr Leben.
Das ist es, was der Kriegsherr will.
 
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