Fall

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lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Fall

man sagt
man gewöhnt
sich
an alles

gab es Regen
lief ich hindurch
ging meinen Weg
ging hinaus
folgte all den Pfaden

man sagt
Zeit
heilt alle Wunden

und ich gab
und ich regte mich


was mich sprengt
liegt in meiner Hand
ein Herz
ein Stift und ein Strich
goldener Flüssigkeit

oder lass sie rot sein oder dunkel


Fasern lösen sich
irgend etwas ganz kleines
zersetzt das Gewebe
frisst an mir
isst sich satt

es feiert mich nicht
kennt keine Namen
verrät sie auch nicht


man sagt
all die Kadaver
verrotten schon

ich bin mir nicht sicher
bin nur
ein so widerspenstiges nur
ein
nur das noch
und das spurt nicht recht
gibt nicht klein bei
bei zu groß scheinendem Dreck
räumt das Nichts nicht auf

und was da zieht
ist ungehorsam
ist Feindesfleisch

man sagt viel

fiel
 
T

Trainee

Gast
Hallo lapismont,

da kann ich mitfühlen.
Sehr gut gefällt mir hier das anonyme "man", das in den meisten Gedichten gerade nicht passt.

An einer Stelle könntest du evtl. etwas streichen. "Alles" kommt ja kurz zuvor.

ging hinaus
folgte [strike]all[/strike] den Pfaden
[Eben sehe ich, dass dann der Rhythmus nicht mehr stimmt ... vielleicht gibt es ein anderes Wort für "alles?"]

Gruß
Heidrun
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Stimmt, Heidrun,

da könnte man
aus all den
auch
rauen
feuchten
krummen
schmalen

oder so machen. Ändert immer ein bisschen die Nuance.

cu
lap
 



 
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