Falo, der Weltenretter

Klaus K.

Mitglied
Falo, der Weltenretter

Wer erinnert sich noch an die sogenannte "Griechenlandrettung"? Ich schon, bei mir flogen die Sektkorken aus Griechenland bei gutem Wind von dort dann bis auf meine heimische Terrasse! Alle versehen mit dem Aufdruck "Thanks from Greece!", ich habe mich tagelang wahnsinnig aufgeregt und den griechischen Müll auch noch wegräumen müssen. Um das Leid der griechischen Frührentner weiter zu lindern wurden die Hafenanlagen in Piräus dann gleich darauf an die Chinesen verkauft. Denn "mit frischem Geld in der Hand, da geht es aufwärts mit Griechenland!"
Das nennt sich Wirtschaftswissenschaft, aber wir verstehen das halt nicht. Griechenland und der Euro, das ist so, als wolle man ein Schweinchen mit Schnitzeln füttern. Hätte man die Griechen stattdessen wieder mit ihrer Monopoly-Währung, den Drachmen, beglückt, dann wären sie heute bereits längst wieder auf dem richtigen Weg, und verhungert wäre zwischenzeitlich auch niemand dort, Brüssel läßt grüßen.

Jetzt will man weitere Schwachmaten in die EU aufnehmen, ein paar Balkan-Spezialisten scharren schon mit den Füßen. Der Trog in Brüssel lockt.
Serbien. Wer denken kann, dem bleibt bereits jetzt die Luft weg.
Ich bin nur froh, daß in den Sliwowitz-Flaschen mit dem legendären Pflaumenschnaps keine Kohlensäure drin ist. Dann fliegen die Korken nämlich maximal bis Österreich. Unser fleissiger Lieblingsnachbar wird sich bedanken, und der kann im Gegensatz zu uns den Begriff "Sarajewo" noch bestens zuordnen.
Alles Gute kommt eben nicht aus dem Süden, das wissen unsere Freunde und "Brüder im Geiste" ganz genau. Die blicken im Gegensatz zu unseren Darstellern nämlich durch. Allein der Umgang mit eigenen Regierungskrisen ist vorbildlich, und das ist ernst gemeint. Ohne viel Gewäsch und Geschwätz, fast geräuschlos wird agiert, und das erfolgreich.
Und hier bei uns? Unser Falo ist wegen der Dauerkrisen bislang an seiner eigenen Todeszone - genannt Untersuchungsausschuß - vorbeigeschrappt, haarscharf. Noch. Das neue Tagesgeschäft "Führung" hat ihn ereilt, er müht sich erkennbar ab.
Bislang noch. Irgendwann holt es ihn ein, muss es ihn einholen, und dann ist Schluß mit lustig. Sie, verehrter Leser, und ich - wir wären längst hinter Gittern gelandet dafür. Auch ganz ohne Untersuchungsausschuß.

Aber Falo rettet jetzt erst einmal die Welt. Die europäische. Weichgekocht säuselt er ohne stimmliche Ausschläge seinen Singsang von der "Vergemeinschaftung der Schulden". Französische Rotweinkorken fliegen bekanntlich nicht, aber soeben erhalte ich erste Grüße aus Reims. Champagner, das passt. Die Franzosen jubeln, Falo hat es begriffen. Falo und seine 80 Millionen Deppen zahlen jetzt endlich! Ich wurde nicht gefragt. Sie?
Moment! Was ist das? Ein echter Korken schon wieder, aber diesmal aus mehr südlicher Richtung? Was steht da drauf? "Grazie, Germania!" Die italienischen Freunde! Spumante, wie bescheiden sie doch sind! Ich fasse es nicht. Nein, ich fasse es nicht. Wo hat Falo seine Geld-Druckmaschine? Das kann nicht gutgehen. Und Falo: Du musst die Walze tauschen, die dreht in die falsche Richtung. Die dreht von hinten nach vorne! Du musst die Drehrichtung ändern, auch bei deinem eigenen Namen! Nicht von hinten nach vorne, genau umgekehrt!
Denn "Führung" heißt vorneweg, nicht hinterher!

Ich glaube, das lernst du nie. Aber verhökern, das kann man von dir lernen, leider. Und wie man intelligente Menschen in den Schlaf säuselt. Du wirst als "Hypnoticus Maximus" in die Geschichte eingehen. Und dann sind wir alle Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:



 
Oben Unten