Falscher Traum - Sonett

Walther

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Falscher Traum

Doch heute ist wohl aller Tage Abend:
Die Sonne hüllt sich ein in Trauerschwarz;
Aus allen Fichten träufelt Tod als Harz;
Und an den Leichen aasen Geier labend.

Es ist nichts gut, noch könnt es besser werden:
Ein letzter Hammel hängt an einem Seil
Des Schlächters, der mit seinem großen Beil,
Entleibt, was übrig ist von großen Herden.

Es ist die Zeit nicht, die uns allen träumte,
Als wir dem Orkus eines Kriegs entkamen,
In dem das Blut die Erde überschäumte.

Der Glaube war, wir könnten daraus lernen.
Die Alten, die ihr Wissen mit sich nahmen,
Sie werden diese Träume mit entfernen.
 



 
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