seelenstimme
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Eva schaut wieder auf die Uhr. Zwanzig Uhr dreißig.
Es wäre unhöflich jetzt schon vom Sofa aufzustehen. Ihre Mutter legt sehr viel Wert auf ein gutes Familienleben.
Sie hört das Rascheln der Zeitung ihres Vaters. Dann das Räusper ihrer Mutter. Alles erscheint ihr so unglaublich laut.
Eva schaut auf ihre Hände. Vielleicht sollte sie sich mal wieder die Fingernägel säubern.
Es scheint, als wäre der ganz Raum verstummt, als sauge er jeden Ton auf.
Erst ein Räuspern des Vaters durchbricht das Schweigen.
-„Hier steht, dass nur zehn Prozent der deutschen Schüler das Abitur bestehen.“
Er sieht seine Tochter an. Sie nickt.
-„Aber die Realschule hier hat ja einen sehr guten Ruf“, meint ihre Mutter.
Ihre Worte hallen nach und doch ist sich Eva nicht sicher, ob ihr Vater sie gehört hat.
Oder will er den Einwand einfach nicht hören?
Wieder ist es Still. Draußen fährt ein Lastwagen vorbei. Die Scheinwerfer strahlen kurz die zugezogene Gardine an, dann ist er vorbei.
Die Stille ist erdrückend. Sogar ihr Atmen kommt Eva furchtbar laut vor.
Wieder raschelt die Zeitung. Von dem Gesicht ihres Vaters sieht sie nur die Stirn. Darunter beginnen die Schlagzeilen des vorigen Tages. „Jugendliche Täter schlagen alten Mann zusammen“ und „Wie erziehen wir die Jugend von heute“ kann sie von ihrem Platz aus lesen.
Eva wendet ihren Blick ab, starrt die Tapete an und versuchte die kleinen Pickel zu zählen. Dann beobachtete sie eine Spinne, die sich langsam vom Türrahmen abseilt. Auf halber Höhe ändert diese jedoch die Richtung und klettert wieder hoch.
Seufzend lehnt Eva sich zurück. Das Sofa ist unbequem und ihr Rücken tut ihr weh vom vielen Sitzen. Sie sieht auf die Uhr. Zwanzig vor neun.
Das reicht jetzt. Länger würde sie keiner hier halten.
Sie steht auf.
-„Gehst du schon ins Bett?“, fragt die Mutter.
Eva nickt.
Das Sofa knackt, als auf ihre Mutter aufsteht und ihren Rock glatt streicht.
-„Das war doch ein netter Abend!“, sagt sie und lächelt ihren Mann an.
Auch Eva lächelt ihre Eltern an und verschwindet dann wortlos in ihrem Zimmer.
Es wäre unhöflich jetzt schon vom Sofa aufzustehen. Ihre Mutter legt sehr viel Wert auf ein gutes Familienleben.
Sie hört das Rascheln der Zeitung ihres Vaters. Dann das Räusper ihrer Mutter. Alles erscheint ihr so unglaublich laut.
Eva schaut auf ihre Hände. Vielleicht sollte sie sich mal wieder die Fingernägel säubern.
Es scheint, als wäre der ganz Raum verstummt, als sauge er jeden Ton auf.
Erst ein Räuspern des Vaters durchbricht das Schweigen.
-„Hier steht, dass nur zehn Prozent der deutschen Schüler das Abitur bestehen.“
Er sieht seine Tochter an. Sie nickt.
-„Aber die Realschule hier hat ja einen sehr guten Ruf“, meint ihre Mutter.
Ihre Worte hallen nach und doch ist sich Eva nicht sicher, ob ihr Vater sie gehört hat.
Oder will er den Einwand einfach nicht hören?
Wieder ist es Still. Draußen fährt ein Lastwagen vorbei. Die Scheinwerfer strahlen kurz die zugezogene Gardine an, dann ist er vorbei.
Die Stille ist erdrückend. Sogar ihr Atmen kommt Eva furchtbar laut vor.
Wieder raschelt die Zeitung. Von dem Gesicht ihres Vaters sieht sie nur die Stirn. Darunter beginnen die Schlagzeilen des vorigen Tages. „Jugendliche Täter schlagen alten Mann zusammen“ und „Wie erziehen wir die Jugend von heute“ kann sie von ihrem Platz aus lesen.
Eva wendet ihren Blick ab, starrt die Tapete an und versuchte die kleinen Pickel zu zählen. Dann beobachtete sie eine Spinne, die sich langsam vom Türrahmen abseilt. Auf halber Höhe ändert diese jedoch die Richtung und klettert wieder hoch.
Seufzend lehnt Eva sich zurück. Das Sofa ist unbequem und ihr Rücken tut ihr weh vom vielen Sitzen. Sie sieht auf die Uhr. Zwanzig vor neun.
Das reicht jetzt. Länger würde sie keiner hier halten.
Sie steht auf.
-„Gehst du schon ins Bett?“, fragt die Mutter.
Eva nickt.
Das Sofa knackt, als auf ihre Mutter aufsteht und ihren Rock glatt streicht.
-„Das war doch ein netter Abend!“, sagt sie und lächelt ihren Mann an.
Auch Eva lächelt ihre Eltern an und verschwindet dann wortlos in ihrem Zimmer.