Hey Maren!
Ich habe viel Kommentieraufholung zu betreiben (und bin nebenbefundlich auch noch an unserer hintergründlicherweise offenen technischen Frage dran) … wie dem auch sei: Die nächsten Tage transponiere ich hoffentlich einige Versäumnissäumnisse aus ihrer Unerledigtheit in den Status abgeklärter Faktizität.
Und damit also zu dieser sehr berührenden Liebes-Erklärung.
Wobei... ist damit nicht bereits alles gesagt: Berührend?
Eigentlich ja. Aber das muss uns ja nicht vom diskutieren abhalten.
Dazu drei Bedenkungen:
Die "Rose im Schatten" ist eine Stelle, an der das Sinfonieorchester dieses Textes für mein Gefühl einen Tick zu "laut" spielt. Von dieser einen Stelle abgesehen, ist das Gedicht auf eine sehr dezente Weise "intim" "gestimmt" und mir persönlich würde da etwas passgenauer erscheinen: entweder (Beispiel 1) eine unauffälligere Überleitungsformulierung oder (Beispiel 2), wenn doch ein Extra-Akzent im Mittelteil gesetzt werden soll, eine vorsichtig (also nicht zu doll auftrumpfende) de-poetisierende Wendung - also irgendwas in Richtung von:
Variante (1)
eine wärme
die du spürst
aber niemandem zuordnen kannst
eine bewegung
etwa in der höhe
deines kehlbeins
nicht mehr
als das verschweigen
eines schritts
----
Variante (2)
eine wärme
die du spürst
aber niemandem zuordnen kannst
die signatur einer rose
am fundort
deines kehlbeins
nicht mehr
als das verschweigen
eines schritts
Dann (zweite Bedenkung) frage ich mich, wie sich die Textwirkung noch minimal verlagern würde, wenn das Gedicht durch Wegfall einiger Zeilen-Umbrüchen etwas langzeiliger würde. Hier bin ich tatsächlich relativ unsicher. Ich würds gerne mal ausprobieren (und dann vermutlich zur kurzzeiligeren Ausgangsfassung zurückkehren).
Und letzter Punkt: Die abschließende Formulierung in der Klammer erzeugt einen spannenden Tonfallwechsel, weil sie sich (für mich) sehr viel nüchterner, beinahe technisch, anhört. Hier könnte man, ähnlich wie bei Bedenkung 2, durchaus in Länge & Breite herumspielen, ob andere Tonlagen im Schlussakkord womöglich noch "stimmiger" wären. Ggf. wäre das Ende vom Lied dann auch wieder eine Loop-Bewegung zurück zur Ausgangsformulierung, also genau zu diesem Tonfallwechsel (der ja durchaus völlig sinnig ist).
?:
damit du bleibst
im gedächtnis der erde
wo es nach dir atmet
(oder etwas in ihr das
bestimmt ist für dich)
Und all dies sind eben nur Bedenkungen, aber keine Bedenken, weil ja alles wesentliche bereits ganz am Anfang dasteht: berührend.
LG!
S.