Ferdinand und die störende Fliege (Sonnet)

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand und die störende Fliege



Man sieht Ferdinand im Bette liegen,
da ertönt ein leises, hohes Brummen,
fast schon wie ein Fiepen oder Summen,
und er lauscht und sieht die Fliege fliegen.
Und er sinnt, ob er das Vieh besiegen
kann, er hofft, es möge bald verstummen.
Er greift einen Besen, einem krummen,
um die Fliege vielleicht stummzukriegen.


Doch: Er will aus dem Dilemma raus.
Mit der Taschenlampe in der Hand
leuchtet er den Weg durchs Zimmer aus.
Ihren Lichtstrahl führt er sehr gewandt
übern Tisch, zum Fenster an der Wand.
Und die Fliege fliegt zum Fenster raus.
 
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Anders Tell

Mitglied
Hallo Bernd,
einen ähnlichen Text gibt es auch im Mittelhochdeutschen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, das ein zeitgenössischer Wilhelm Busch die Verse illustriert.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke Anders Tell. Welcher Text ist es? Das würde mich interessieren. Ich habe eine Illustration mit KI-Unterstützung, aber Sie ist nicht sehr besonders. Ich werde vielleicht selbst eine machen, die abstrakter ist.

Den Text habe ich heute gemacht. Genauer: Gestern Abend. Ich hätte auf die Uhr schauen sollen. es ist ja schon nach Mitternacht.
Viele Grüße von Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

Anders Tell

Mitglied
Ich weiß nur noch den Anfang:

"Ein fliege einen kalwen Mann gar sehre bizzen begann ..."

Es ist wahrscheinlich jetzt auch nicht ganz korrekt geschrieben.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Anders, ich denke, ich habe es gefunden.

Anfang:

Fliege und Kahlkopf

|P70-71
Verse: 1 Ein fliege einen kalwen man
Verse: 2 vil sêre bîzen began,
Verse: 3 si im daz houbet blôz vant.
Verse: 4 sluoc er dar mit sîner hant,
Verse: 5 lie diu fliege hin gân.
Verse: 6 als der slac was getân,
Verse: 7 fuor diu fliege aber dar.
Verse: 8 des nam der man vil wol war
Verse: 9 und râmte ir vaster denne ê.
Verse: 10 diu fliege sûmte sich niht ,
Verse: 11 si flouc aber hin und entran.
Verse: 12 als dicke beiz si den man,
Verse: 13 daz ir ze jungist wart ein slac,
Verse: 14 daz si des bîzens gar verpflac. -
Es ist ein recht berühmter Schwank.
Quellenangabe:
Urquelle (habe ich nicht gefunden)


  • Autor: Der Stricker
  • Werk: Der Pfaffe Amis
  • Zeit: um 1230
Quelle des Textes, mit Links, es kann leicht abweichen, wei oft bei Editionen normalisiert wurde.

On the basis of the edition
Der Stricker,
Tierbispel.
Hrsg. v. Ute Schwab.
3., durchges. Aufl.
Tübingen: Niemeyer 1983.
(= Altdeutsche Textbibliothek. 54.)
entered by Andrea Hofmeister-Winter,
Graz 2006;
TITUS version by Jost Gippert
Frankfurt a/M, 26.11.2008

Ich nehme den Anfang mit als Motto auf.
Danke sehr.
 



 
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