Fernsehquiz und Internet

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LuMen

Mitglied
Fernsehquiz und Internet


Ein Fernseh-Fan sieht gerne Quiz,
stößt aber dort auf Bildungslücken.
Daher ist er sich nicht gewiß,
wird denn auch ihm ein Treffer glücken?

Abhilfe schafft das Internet,
dort läßt sich schnell und günstig kaufen!
Die Keyboard-Tasten sind so nett,
ersparen einem langes Laufen.

So ordert er im Blitzversand
den Großen Brockhaus in zwölf Bänden!
Per E-Mail wird ihm der gesandt –
der Druckvorgang will gar nicht enden!

Die Blätter stapeln sich zu Haufen
- die ganze High-Tec packt es nicht -,
der Mensch muß sich die Haare raufen,
ist leichenblaß im Angesicht!

Doch dann erfaßt er seine Lage
und kalkuliert computerscharf:
der Berg Papier deckt ohne Frage
auf Jahre seinen Schreibbedarf!

Man dreht die Seiten einfach um
und habt genügend Platz zum Schreiben,
und andrerseits das Drumherum
vom Brockhaus kann erhalten bleiben.

Zum Allgemeinwohl will hinfort
auf vielen tausend Doppelseiten
er Brockhaus-Bildung Wort für Wort
postalisch in der Welt verbreiten!

Und das bequem und unentgeltlich:
für jeden, der ihm schreibt, erhältlich.
Quizmaster stimmt es nicht grad´ heiter –
manch Kandidat ist jetzt gescheiter!

Doch selbst bewirbt der Mensch sich nicht.
Er ist nicht auf das Geld erpicht,
ihm bringt allein schon höchste Lust
zu seh´n: ich habe es gewußt!
 

wondering

Mitglied
"Per E-Mail wird ihm der gesandt –
der Druckvorgang will gar nicht enden!"

Oh mein Gotttttttt.....

hohes Lesevergnügen, das auf eine Seite passt :)

ich möchte bitte einen Ausdruck auf der Seite mit dem Buchstaben "H" wie Humor

lG wonderzettel
 
L

Lotte Werther

Gast
Bildung

Hat man ernste Bildungslücken,
Helfen 12-Band-Brockhaus-Krücken.

Gut erkannt, witzig und schlitzohrig geschrieben. Hat Spaß gemacht beim Lesen.

Lotte Werther
 

Marot

Mitglied
Doch ich muss zustimmen, ein gelungenes Werk ganz im zeichen Kästners wie iche s liebe.
Du schreibst flüssig , bissig und interessant, so das auch di länge nicht abschrecken kann.

Dennoch, ein paar feinheiten lassen sich noch herausarbeiten:

1. Warum welchelst du an manchenstellen die kadenz und damit den rythmus, wie an diesem besipiel schön zu sehen:

So ordert er im Blitzversand
den Großen Brockhaus in zwölf Bänden!
Per E-Mail wird ihm der gesandt –
der Druckvorgang will gar nicht enden!

Die Blätter stapeln sich zu Haufen
- die ganze High-Tec packt es nicht -,
der Mensch muß sich die Haare raufen,
ist leichenblaß im Angesicht!

es fällt nicht wirklich auf, aber ein geschultes auge fragt sich dann schon warum du den rhythmus nicht konsequent durchhälst, woduch du schon fast perfektion erreichen würdest.

2.
Und das bequem und unentgeltlich:
für jeden, der ihm schreibt, erhältlich.
Quizmaster stimmt es nicht grad´ heiter –
manch Kandidat ist jetzt gescheiter!

Doch selbst bewirbt der Mensch sich nicht.
Er ist nicht auf das Geld erpicht,
ihm bringt allein schon höchste Lust
zu seh´n: ich habe es gewußt!

Warum wechselst du hir sogar das reimschema? es ergibt keinerlei sinn und stört den Lesefluss.
Wolltest du die Reime retten?
 

LuMen

Mitglied
Brockhausbildung...

Hallo wondering,

dankeschön für Deine positive Kritik! Ich will mal sehen, ob ich noch ein gemailtes Brockhausblatt mit H auftreiben kann.

Hallo Lotte,

auch Dir ein herzliches Dankeschön für Dein Lob!

Hallo Marot,

auch Dir danke ich für Deine konstruktive Kritik! Im Einzelnen:
ad 1 - ich kann den Rhythmuswechsel nicht erkennen. Vielleicht betonen wir unterschiedlich. Am Besten formulierst Du mal einen Vers nach Deiner Vorstellung um, damit ich sehe, was Du meinst.

ad 2 - Das Reimschema bei den letzten beiden Strophen habe ich absichtlich gewechselt, weil ich glaube, daß dadurch die Schlußpointe besser herauskommt. Aber das ist Geschmackssache!

Allen herzliche Grüße
LuMen
 

Marot

Mitglied
Rytmuswechsel im großem stil findet nicht statt, das ist mir schon klar, es bleibt beim vierhebigen jambus, allerdings, was ich gemeint habe ist dein kandenzwechsel.
Du wechselt von zeile zu zeile die kadenz, also die betonung der letzten zeile.
So gaben wir in strophe drei in der ersten zeile 8 silben mit einem sauberen vierhebigen Jambus.
in der zweiten zeile neunsilben mit einem abgebrochenen fünhebigen jamus. Die betohne zehnte silbe fehlt also.
Diese technik ist absolut legitim und macht das gedicht interessant.
NU n ist aber die Frage warum du in STrophe vier dieses Schema genau umdrehst, also in der ersten zeile 9 silben und somit eine weibliche Kadenz erzeugst, und in der zweiten zeile eine männliche Kadenz mit 8 silben.

Es ist nicht so dragisch und fällt kaum auf, aber ein klitzekleiner Betonungswechel ist dadurch schon erkennbar.
 

LuMen

Mitglied
von Kadenz zu Kadenz

Hallo Marot,

jetzt habe ich kapiert, was Du meinst! Mit dem Kadenzwechsel hast Du natürlich Recht. Wenn Du meine "Werke" näher ansiehst, wirst Du das häufiger finden. Ich meine, das bringt mehr Abwechslung in die Form, ohne daß das Versmaß selbst geändert wird. Allerdings ergibt sich das bei mir meistens intuitiv, ich mache das selten gezielt.

Gruß
LuMen
 
C

ChrisOChristy

Gast
Hallo LuMen,

ich sage nur,
GROSSARTIG GESCHRIEBEN !!!
HUT AB !!!

Es grüßt Dich
Chris
 



 
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