Feste Formen

Feste Formen

Ich bin halt schon ein Mann der festen Formen,
Drum bin ich auch der Liebling aller Musen,
Die meine festen Formen sanft umschmusen,
Das fördert inniglich die ganz enormen

Talente die in mir verborgen schlummern.
Ich schreibe ohne Schnickschnack und Geklingel
Und nennt so mancher mich auch einen Schlingel,
Dann nur weil sie an meiner Türe wummern!

Als Dichter kann man eben mit zu weichen,
Äh, Formen all die Tiefen nicht erreichen
Kriegt keine Musen, bringt auch nichts zum klingen.

Die Konkurrenz sitzt trübe in der Kammer,
Schreibt formlos immerzu nur ihr Gejammer,
So nett wie mir wird's ihr niemals gelingen.

Hallo Jürgen,
sehr humorvoll, dein Gedicht, das zeigt, dass man auch feste Formen mit moderner Sprache füllen kann. Eine Kleinigkeit fiel mir auf. In der letzten Zeile

So nett wie mir wird's ihr niemals gelingen

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würde der Jambus verlangen, "niemals" auf der zweiten Silbe zu betonen, was dem Duden widerspräche. (Gegenvorschlag: "doch nie" statt "niemals") Na ja, der Dichter ist frei. Hat mir sehr gut gefallen.
Viele Grüße
Christoph

Feste Formen

Ich bin halt schon ein Mann der festen Formen,
Drum bin ich auch der Liebling aller Musen,
Die meine festen Formen sanft umschmusen,
Das fördert inniglich die ganz enormen

Talente die in mir verborgen schlummern.
Ich schreibe ohne Schnickschnack und Geklingel
Und nennt so mancher mich auch einen Schlingel,
Dann nur weil sie an meiner Türe wummern!

Als Dichter kann man eben mit zu weichen,
Äh, Formen all die Tiefen nicht erreichen
Kriegt keine Musen, bringt auch nichts zum klingen.

Die Konkurrenz sitzt trübe in der Kammer,
Schreibt formlos immerzu nur ihr Gejammer,
So nett wie ich kann's keiner rüberbringen.

Hallo Poetix,

..danke, schon gelöst.

Gruss

J.

So nett wie ich kann's keiner rüberbringen.

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:box:

Ein überproportionales Selbstbewusstsein,
verkleinert das Blickfeld.

© Franz Schmidberger
(*1942), deutscher Publizist

überproportionales Selbstbewusstsein als Arrangement, als Attitüde, als gut inszenierte Posse.
Ich finds klasse!

Gruß
wüstenrose

Hallo Jürgen,

da protestierst du auf humorvolle Weise gegen Schnickschnack und Gekringel in der Lyrik, und das nicht ganz zu Unrecht. Kann ich echt nachfühlen. Was nun das Sonett angeht, da halte ich mich mit Äußerungen lieber zurück. Aber sei es, wie es sei, ich habe es gelesen und gegrinst - wieder einer, habe ich mir gedacht, der den künstlich gedrechselten Seelenschmalz verachtet, willkommen im Club.

Paar formale Kleinigkeiten hätte ich noch:
In Quartett 2 hinter Talente ein Komma; Terzett 1: zum Klingen schreib mal groß.

Nun kann ich nur hoffen, dass du bald wieder die Musen kriegst.

Schöne Grüße, Fettauge

Feste Formen

Ich bin halt schon ein Mann der festen Formen,
Drum bin ich auch der Liebling aller Musen,
Die meine festen Formen sanft umschmusen,
Das fördert inniglich die ganz enormen

Talente, die in mir verborgen schlummern.
Ich schreibe ohne Schnickschnack und Geklingel
Und nennt so mancher mich auch einen Schlingel,
Dann nur weil sie an meiner Türe wummern!

Als Dichter kann man eben mit zu weichen,
Äh, Formen all die Tiefen nicht erreichen
Kriegt keine Musen, bringt auch nichts zum klingen.

Die Konkurrenz sitzt trübe in der Kammer,
Schreibt formlos immerzu nur ihr Gejammer,
So nett wie ich kann's keiner rüberbringen.

Ach, da sind so viele Achten schon, da reih ich mich mal ein.
Fein.