Roger Izzy
Mitglied
„Ich wünsche Dir einen schönen ersten Schultag“, zwinkerte mir Gabriela mit einem lasziven Lächeln zu.
„Danke.“ Die Vorfreude auf meinen ersten Tag an der Universität hielt sich in Grenzen. Ich packte meine Tasche: Kugelschreiber, Notizblock, Vorlesungsverzeichnis, Studentenausweis und meinen Flachmann. Ohne Feuerwasser würde ich den Tag nicht überstehen. Das wusste ich.
Ich stieg in den Bus der Linie 69. Er sollte von nun an meinen metrischen Alltagsrhythmus bestimmen: Einsteigen. Aussteigen. Einsteigen. Aussteigen. Ein langweiliger Jambus, gefolgt von einem Trochäus, Jambus, Einsteigen, Trochäus, Aussteigen.
In dieser beschissenen Reihenfolge.
Mir wurde schlecht.
Auf meinem mühseligen Weg zur UNI soff ich meinen Flachmann halb leer, wie eine hämische Schlampe, die meine dicken Eier auslutschte und mich spüren liess, dass mich nichts Besseres in der Stätte des Hochmutes und der Arroganz erwarten würde.
Nur das gottverdammte Nichts.
Ich schrieb mir in meinem Notizbuch dazu folgende Zeile auf:„Le NEANT brut démarque la vie simple par la négation passionante d‘ETRE.“
„Haltestelle Universität. Schönen Tag,“ sagte der Busfahrer.
Da war ich nun. Eine kleine Baumallee führte zum Eingang. Ich genehmigte mir auf der Parkbank den letzten Schluck aus der Pulle.
Ich schritt zum Eingang, stiess die schwere Türe auf. Links und rechts waren Stellwände mit Vorlesungsverzeichnissen und Studenten, die eifrig nach den Hörsälen suchten. Ich war mittendrin und hatte stehend einen sitzen.
„Kann ich dir helfen?“, fragte mich ein dürres Bürschen mit Hornbrille.
„Ja, wo ist das Scheisshaus und die Cafeteria?“
Er zeigte mir den Weg. „Zuerst links, dann die Treppe hoch, dann rechts. Was studierst du?“, fragte er mich.
„Titten, Vaginas, Hintertürchen und die Gepflogenheiten weiblicher Anmut.“
Der Student gluckste, mühte sich ein Lächeln ab.
„Nein, im Ernst,“ antwortete ich, „im Hauptfach Anglistik, Nebenfach keine Ahnung, vielleicht Romanistik, Psychologie wäre noch was, ganz sicher nicht Philosophie mit verstockten Idioten, die sich beim Ficken Gedanken machen, ob sie den kategorischen Imperativ nach Kant im Schwanz und in der Fotze diskutieren sollten.“
Das waren meine ersten Salbungsworte in dieser Einrichtung...
Ich entschied mich, einen saufen zu gehen, nahm die Strassenbahn und stieg am Hauptbahnhof aus. Plötzlich wurde ich angesprochen. “He, wie geht es?“
“Ja, danke, ganz gut, und Dir?” Ich wusste seinen Namen nicht mehr. Wenn ich besoffen unterwegs bin, erinnere ich mich selten an einen Vornamen, muss ich auch nicht. Am Tag danach erinnere ich mich nur an die Frauen, die ich gevögelt habe oder sie mich, an ihre grossen oder kleinen Titten, an ihre nach Ammoniak stinkenden verfilzten Schamhaare...
Wir gingen in eine Bar. Er offerierte mir einen Gin. Wir sprachen über vieles. Ich mochte ihn. Er war früher Söldner gewesen, auch in Tschetschenien. Ich erzählte ihm, dass ich in der Psychiatrie im Zweierzimmer einen kriegstraumatisierten Tschetschenen hatte, der ansehen musste, wie die Russen mit einem Kopf eines Rebellen Fussball spielten. Dazu braucht man gutes Schuhwerk...
Was ich an ihm auch mag, ist seine Zivilcourage. Er setzt sich für die Gefallenen im multikulturellen Quartier ein, sagt, was er zu sagen hat und tritt jedem Arsch in seine Ritze. Verbal, sachlich, verständlich.
Wir soffen den ganzen Nachmittag. Ich schaute irgendwann auf die Uhr und verabschiedete mich. „Vielen Dank für kein Speis, aber dafür Trank in rauhen Mengen. Bis bald!“
Ich ging nach Hause zu meiner Liebsten, wo wir zusammen bei Kerzenschein dinierten. Das heisst, sie ass, ich trank. Zumindest zündete ich die Kerzen an... Ich bin auch ein Romantiker. Später wurde sie geil, stieg zu einem wilden Ritt auf, schrie beim Orgasmus wie eine Sau vor der Schlachtbank. Ich spritzte nicht ab.
Vielleicht lags am Feuerwasser…
Das war mein erster Schultag.
„Danke.“ Die Vorfreude auf meinen ersten Tag an der Universität hielt sich in Grenzen. Ich packte meine Tasche: Kugelschreiber, Notizblock, Vorlesungsverzeichnis, Studentenausweis und meinen Flachmann. Ohne Feuerwasser würde ich den Tag nicht überstehen. Das wusste ich.
Ich stieg in den Bus der Linie 69. Er sollte von nun an meinen metrischen Alltagsrhythmus bestimmen: Einsteigen. Aussteigen. Einsteigen. Aussteigen. Ein langweiliger Jambus, gefolgt von einem Trochäus, Jambus, Einsteigen, Trochäus, Aussteigen.
In dieser beschissenen Reihenfolge.
Mir wurde schlecht.
Auf meinem mühseligen Weg zur UNI soff ich meinen Flachmann halb leer, wie eine hämische Schlampe, die meine dicken Eier auslutschte und mich spüren liess, dass mich nichts Besseres in der Stätte des Hochmutes und der Arroganz erwarten würde.
Nur das gottverdammte Nichts.
Ich schrieb mir in meinem Notizbuch dazu folgende Zeile auf:„Le NEANT brut démarque la vie simple par la négation passionante d‘ETRE.“
„Haltestelle Universität. Schönen Tag,“ sagte der Busfahrer.
Da war ich nun. Eine kleine Baumallee führte zum Eingang. Ich genehmigte mir auf der Parkbank den letzten Schluck aus der Pulle.
Ich schritt zum Eingang, stiess die schwere Türe auf. Links und rechts waren Stellwände mit Vorlesungsverzeichnissen und Studenten, die eifrig nach den Hörsälen suchten. Ich war mittendrin und hatte stehend einen sitzen.
„Kann ich dir helfen?“, fragte mich ein dürres Bürschen mit Hornbrille.
„Ja, wo ist das Scheisshaus und die Cafeteria?“
Er zeigte mir den Weg. „Zuerst links, dann die Treppe hoch, dann rechts. Was studierst du?“, fragte er mich.
„Titten, Vaginas, Hintertürchen und die Gepflogenheiten weiblicher Anmut.“
Der Student gluckste, mühte sich ein Lächeln ab.
„Nein, im Ernst,“ antwortete ich, „im Hauptfach Anglistik, Nebenfach keine Ahnung, vielleicht Romanistik, Psychologie wäre noch was, ganz sicher nicht Philosophie mit verstockten Idioten, die sich beim Ficken Gedanken machen, ob sie den kategorischen Imperativ nach Kant im Schwanz und in der Fotze diskutieren sollten.“
Das waren meine ersten Salbungsworte in dieser Einrichtung...
Ich entschied mich, einen saufen zu gehen, nahm die Strassenbahn und stieg am Hauptbahnhof aus. Plötzlich wurde ich angesprochen. “He, wie geht es?“
“Ja, danke, ganz gut, und Dir?” Ich wusste seinen Namen nicht mehr. Wenn ich besoffen unterwegs bin, erinnere ich mich selten an einen Vornamen, muss ich auch nicht. Am Tag danach erinnere ich mich nur an die Frauen, die ich gevögelt habe oder sie mich, an ihre grossen oder kleinen Titten, an ihre nach Ammoniak stinkenden verfilzten Schamhaare...
Wir gingen in eine Bar. Er offerierte mir einen Gin. Wir sprachen über vieles. Ich mochte ihn. Er war früher Söldner gewesen, auch in Tschetschenien. Ich erzählte ihm, dass ich in der Psychiatrie im Zweierzimmer einen kriegstraumatisierten Tschetschenen hatte, der ansehen musste, wie die Russen mit einem Kopf eines Rebellen Fussball spielten. Dazu braucht man gutes Schuhwerk...
Was ich an ihm auch mag, ist seine Zivilcourage. Er setzt sich für die Gefallenen im multikulturellen Quartier ein, sagt, was er zu sagen hat und tritt jedem Arsch in seine Ritze. Verbal, sachlich, verständlich.
Wir soffen den ganzen Nachmittag. Ich schaute irgendwann auf die Uhr und verabschiedete mich. „Vielen Dank für kein Speis, aber dafür Trank in rauhen Mengen. Bis bald!“
Ich ging nach Hause zu meiner Liebsten, wo wir zusammen bei Kerzenschein dinierten. Das heisst, sie ass, ich trank. Zumindest zündete ich die Kerzen an... Ich bin auch ein Romantiker. Später wurde sie geil, stieg zu einem wilden Ritt auf, schrie beim Orgasmus wie eine Sau vor der Schlachtbank. Ich spritzte nicht ab.
Vielleicht lags am Feuerwasser…
Das war mein erster Schultag.