Fingerübungen für Autoren

ex-mact

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Wozu Fingerübungen?

Der Sinn dieser Übungen - die auch in vielen Schreib-Workshops durchgeführt werden - besteht darin, den Autor zu zwingen, aus einer Zahl vorgegebener Begriffe innerhalb kürzester Zeit (sowohl solcher zur Verfassung eines Textes als auch solcher, die sich in der Textlänge spiegelt) einen attraktiven "Aufhänger" zu schaffen.
Üblicherweise steht ein grobes Konzept für eine längere Geschichte ja schon, bevor die ersten Worte geschrieben sind - daher sind auch schon einige wesentliche Begriffe bekannt. Häufig fällt es dem Autoren jedoch schwer, den Einstieg in seinen Text zu finden - hier sollen und können Fingerübungen wie diese zu einer produktiveren Routine verhelfen.
Der Aufhänger soll einen Leser verführen, mehr von der Geschichte (dem Buch, der Shortstory etc) zu lesen. Idealerweise sollte ein Plot eingeführt werden, ein oder mehrere Charaktere (über die Zahl sollte der Autor sich Gedanken machen), ein Konflikt und was sonst noch zu einer guten Geschichte gehört.
Die Länge des Textes darf dabei zwei Standardseiten (60x30 Anschläge inklusive Leerzeichen, entspricht 3600 Zeichen) nicht übersteigen, sollte sie aber auch nicht wesentlich unterschreiten.

Jeder Teilnehmer an den Fingerübungen wird gebeten, innerhalb des Übungszeitraumes (hier: eine Woche) einen Geschichts-Anfang (oder wahlweise eine "short shortstory") vorzulegen. Die Teilnehmer sprechen dann gemeinsam über Vorteile und Nachteile der Texte und beurteilen, ob ein Leser wirklich Lust verspürte, mehr von diesem Text zu lesen. Natürlich sind auch Verbesserungsvorschläge willkommen.
Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er regelmäßig an den Übungen teilnehmen möchte oder nicht - aus eigener Erfahrung kann ich nur behaupten, daß die Übung mehr Erfolg bringt, je häufiger man an den Aufgaben teilnimmt, gerade auch dann, wenn man mit den vorgegebenen Begriffen nichts anfangen kann.

Zunächst werden die Begriffe für die Fingerübungen vorgegeben, später können auch Teilnehmer der Übungen Begriffe vorschlagen. Immer sollten die vorgeschlagenen Worte jedoch in einem Zusammenhang zumindest denkbar sein. Es sollte auch nie erwartet werden, daß jeder Begriff buchstabengetreu verwendet wird, daher können Alternativen (Synonyme) in Klammern vorgeschlagen werden. Alle "Pflichtbegriffe" (also die vorgeschlagenen Worte bzw. ihre "Platzhalter") sollen im endgültigen Text jedoch auftauchen.
 



 
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