Fischig

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Didi Costaire

Mitglied
Fischig

Ein Fischer kommt erschöpft nach Haus
zu seiner flotten Seemannsbraut,
die ihm besorgt ins Antlitz schaut:
»Was hast du bloß, mein lieber Klaus?

Du blickst so sauertöpfisch drein,
als ob dir irgendetwas stinkt.«
Er stöhnt, da er ins Sofa sinkt:
»Die Fische sind tatsächlich klein,

doch sammelt sich im Netz der Müll,
von dem ich mehr denn je nun seh.
Das Meer entfernt sich vom Idyll.«

»Das ist nicht nur auf See ein Graus.
Auch mir tun längst die Augen weh«,
sagt sie und macht den Rechner aus.


(Jan. 2018/ Mai 2020)
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Didi,

nicht nur im Netz auf dem Meer sammelt sich immer mehr Müll, sondern auch im sog. Netz.
Das ist eine gute Pointe und schön herausgearbeitet.
Gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 

anbas

Mitglied
Moin Didi,

die Pointe gefällt mir auch.

Noch mal überlegen würde ich mir das Hervorheben bei "sauertpfisch". Dies sollte aus meiner Sicht nur gemacht werden, wenn der Text dadurch eine neue Perspektive, einen neuen "Kick" erhält. Ferner wird - zumindest bei mir - die erwartung geweckt, dass weitere "Einlagen" dieser Art noch folgen werden.
So, wie es im Moment da steht, wirkt es für mich eher wie eine Spielerei, die keinen weiteren Zusammenhang zum Text hat.

Liebe Grüße

Andreas
 

Didi Costaire

Mitglied
Hallo Andreas

und danke für deinen Kommentar.

Fisch ist halt allgegenwärtig in diesem Gedicht, aber bei der Hervorhebung handelt es sich in der Tat eher eine Spielerei, die ich auch weglassen könnte.

Schöne Grüße,
Didi
 



 
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