Flucht der letzten Kraniche

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flucht der letzten kraniche

ein eisiger wind aus nordosten
peitscht wolkengrau gegen die berge
zerfleddert die brodelnden schwaden
befreit kurz die milchweiße sonne

aus schneidenden striemen von graupeln
ein fernes gespenstisches rufen
ein schwellend durchdringendes schreien
die seele erschütterndes kreischen

kaum sichtbare punkte am himmel
gejagte zerreißende keilspur
zerzausende wirbelnde federn
symbol des getriebenen daseins

im schneesturm zerstiebende leiber
beklemmend einmaliges schauspiel
die seele beschleichendes frösteln
gefangen im brüchigen körper

im innern berührt und befremdet
ein strudel von ängsten und sehnsucht
das rätsel von leben und sterben
von abschied und keimender hoffnung

im wachtraum den kranichen folgen
verschmelzen mit wolken und weite
sich lösen im milchgrauen nebel
entkräftet der erde verhaftet

verhallende schreie im dunkel
verzweifeltes fragen nach zukunft
vergeblicher ruf der gejagten
verlorenes wirbeln im sturm

zur nacht schon sinkt wattig der schnee
deckt flockenleicht schauder und schmerz
dem tröstlichen leichentuch gleich
lässt lebensnot schwinden im grau
 

ameise

Mitglied
Hallo Bertl,

meines Erachtens sind zuviele Adjektive drin.
Der Fluss des Gedichtes leidet darunter.

So also...
mein erster Eindruck.

Werde mich nochmal drüber hocken ;)


LG
ameise
 



 
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