Fluchten Teil 11
Die Insel Re‘ lag in prallem Sonnenlicht, umfächelt von einem kühlen, westlichen Wind, der den Duft des Ozeans jedem der riechen und schmecken konnte, freigebig darbot. Charlie hatte das Boot in eine ruhige strömungslose Bucht gesteuert und nahe einem schattenspendenden Trauerweidenhain, festgemacht. Tisch und Stühle standen so am Rande des Weidenschattens, dass Charlie in der Sonne saß, Felix im Kühlen. Auf dem Tisch die reichlichen Reste des gestrigen, so hastig unterbrochenen Festmahls. Charlie war so besonnen gewesen, Flaschen und Austern kalt zustellen, kein Liebestaumel konnte sie hindern, ihren Pflichten als Skipper nachzukommen. Sie ließen sich in der Sonne gehen, tranken ein Schlückchen, schlürften eine Auster, küssten, drückten und genossen sich.
Felix erzählte, sein mehrmaliges Aufbegehren, Charlie möge ihm aus ihrem Leben, ihrer für ihn so viel interessanteren Welt berichten, begegnete sie mit dem Argument, sie müsse ihren Verführer kennenlernen, um auszuloten ob der womöglich ein gefährlicher Wolf sei.
Was Felix ihr nahe zu bringen suchte, war weniger die Routine seiner Berufsarbeit und des täglichen Lebens, als seine Hingabe an die Bewohner Afrikas, die Schwarzen. Er rang mit den Worten um lebendig werden zu lassen, wie sehr er ihn die strukturelle Chancenlosigkeit von achtzig Prozent der Afrikaner kränkte.
„Wenn du sähest, wie liebevoll eine schwarze Mutter die nichts kennt, als lebenslange bitterste Armut, mit ihrem fünften, achten oder gar zehnten Neugeborenen umgeht, ahntest du was in mir vorgeht. Der weiße Einwand, müssen so viele Kinder sein, geht völlig in Leere. Die Mutter kennt es nicht anders. Hat nie eine Schule gesehen, ist nie aus dem Slum herausgekommen, ist der Willkür der Männer seit Generationen ausgeliefert. Vor dem Elend der Stadt, lebten sie jahrhundertelang ein gleichförmiges Leben in ihren Dörfern, die Willkür ihrer Männer wurde dort von der Tradition gezügelt. Im Slum, verloren die Männer ihren Halt. Sie haben keine Felder zu bestellen, Vieh zu versorgen. Kinder Erziehung und alles Häusliche ist Frauensache. Was tun gegen die Langeweile? Mit Drogen handeln und selbst Drogen nehmen, Raubüberfälle organisieren, einbrechen. Die ganze Skala der Kriminalität rauf und runter.
„Und all das, eine Folge von Missbrauch und Kolonialherrschaft, Felix?“zweifelte Charlie.
„Nicht nur der hundert Jahre französischen Missbrauchs, davor haben sich Portugiesen, Spanier, Holländer, nicht zu vergessen die einheimischen Araber, bedient.
Ganz wichtig bei dieser Aufzählung: „Gods own country!“ Ohne die amerikanischen Philister, wäre es beim Sklavenhandel nicht zu den dramatischen, verbrecherischen Auswüchsen gekommen. Es gilt als erwiesen, auf einen lebendig in Amerika an Land geschleppten Schwarzen, kamen zehn Tote. Darin enthalten sind nicht nur die Kranken, die auf der Überfahrt ins Meer geworfen wurden, sondern alle die beim schwarzen Fleisch machen, sprich niederbrennen ganzer Dörfer, danach den endlosen Treks durch die afrikanischen Steppen, umkamen.“
„Ich habe gelesen, Felix, auch schwarze Häuptlinge und Könige, haben fleißig beim Sklavenhandel mitgemischt.“
„Ohne Frage, Charlie. Es gab tausende Helfershelfer. Die Quelle des Desasters jedoch, war die Nachfrage nach billiger Arbeitskraft, nur mit ihr war absolute Profitmaximierung möglich. Sieh dich um in unserer Welt, was geschieht im Moment? Die sozialen Netze der europäischen Staaten reißen, Millionen sehen einer Existenz in Armut entgegen, oder führen sie schon, weil ihre Arbeitskraft zu teuer geworden ist. Die früheren Armutsstaaten machen es billiger. Die Crux des Kapitalismus, der hinter der Maske der Globalisierung steckt, ist sein einziges Ziel: Profit! Profit um jeden Preis, nichts sonst zählt!“ „Globalisierung, erklärt aber nicht das afrikanische Elend, Felix!“
„Vorsicht Charlie, Globalisierung = Kapitalismus, ist die eine Seite der Medaille, Verelendung die andere. Die Schwächeren, weil einige Zivilisationsstufen späteren Afrikaner, wurden von den Stärkeren, früher zivilisierten Europäern ausgebeutet und ausgeplündert. Jeder kennt das Beispiel von den bunten Glasperlen, die gegen wertvolle Handelsware getauscht wurden. Überlege einmal....“
Er wurde vom quicken seines Handys unterbrochen. „Hallo Mom, was gibt’s? ich bin im Urlaub, um den ich korrekt eingekommen bin,“ sprach Felix in den Apparat. „Wiederhole das nochmal Mom, entschuldige, Herr Minister Wolong ich bitte um Erklärung.“
Charlie sah wie Felix Gesicht weiß wurde, ein harter Zug machte sein Lippen schmal. Er hörte mit hoher Konzentration zu, stellte knappe Fragen, machte einen Vorschlag, sprach von einem Helicopter, nannte die Insel Re, er wäre wenn alles klappte, am späten Abend in Hatta. Adieu Herr Minister, Tschüss Mom. Nachdem er das Handy zugeklappt hatte, ließ er sich mit einem tiefen Seufzer auf einen Stuhl fallen.
Er sah Charlie an. „Alles Merde, Kleines, das war der Innenminister. In Hatta gab es eine Revolte, die niedergeschlagen wurde. Jetzt gilt es die Drahtzieher aufzuspüren, werden im Umkreis meines Freundes Achmed vermutet, man verdächtigt seine Söhne.
Das bedeutet für uns, Schluss mit lustig. Ich werde im Verlauf der nächsten Stunde angerufen, um einem dann schon gestarteten Hubschrauber so einzuweisen, dass der hier landen und mich aufnehmen kann. Der bringt mich nach Paris, von da geht es sofort weiter nach Hatta.
Es ist traurig aber wahr, ich muss hin, geht nicht anders. Es wird nicht länger als ein paar Tage dauern, bis ich die Kerle am Arsch hab. Ich bin sicher es sind Ali und Selim, Achmeds Söhne. Ist alles vorüber, nehme ich mir ein halbes Jahr Urlaub oder noch länger. Bis dahin freue ich mich jede Minute, jedes gottverdammten Tages, auf die Sekunde am Flugplatz, in der du in meine Arme springst. Du holst mich doch ab, in Orly? Mit dem Hubschrauber werde ich nicht gebracht werden als Privatier.“
Charlie konnte das alles nicht so schnell fassen. Das ihr Liebesidyll so jäh beendet wurde war jammerschade, aber das ließ sich fortsetzen. Was ihr zu schaffen machte war die Wichtigkeit ihres Lovers. Sie hatte ihn für einen Polizeichef gehalten, ähnlich wie Paul Secule. Sicher war Hatta größer, aber dazu hatte sie sich keine Gedanken gemacht. Jetzt wurde der von seinem Innenminister angerufen, per Hubschrauber und Sonderflug nach Hatta gebracht, das roch stark nach VIP.
Sie sah ihn an, etwas in ihrer Miene veranlasste Felix laut loszulachen, und es viel ihm schwer aufzuhören. „Was ist so lustig?“ fragte sie leicht pikiert. „Dein Gesicht Liebste, du siehst mich an wie Montezuma den Cortez, als er ihm erstmals begegnete.“
Charlie schnaubte und sprang ihn an. „Woher weißt du wie Montezuma den Cortez angeschaut hat, du warst doch nicht dabei? Oder weiß solch ein Polypengehirn immer was in Menschen vorgeht?“ Während sie das fragte hing sie an seinem Hals, bearbeitete dabei die erogene Zone zwischen seinen Beinen, zärtlich mit ihrem Knie.
„O Charlie, stöhnte er, halt ein, wir haben nicht mehr viel Zeit, aber Zeit genug uns noch einmal tief ineinander zu versenken.“
Sie ließ augenblicklich von ihm ab und breitete eine Decke auf dem Sand unter den Bäumen aus. Einen Moment später lagen sie ineinander versunken, sich nur mit winzigen Bewegungen reizend, aufeinander. Charlie suchte seinen Mund, „küss mich keuchte sie, dann leg los.“ Felix packte ihren runden, festen Arsch, zog sie ein wenig hoch und pumpte was das Zeug hielt. Charlie schlang ihre Beine um seine Taille, und zog ihn dicht an sich heran. So schränkte sie seinen Hubraum deutlich ein, ihm blieb nichts übrig als mit rasendschnellen, kleinen Stößen dem Höhepunkt entgegen zufliegen.
Charlie kam als erste an, hemmungslos schrie sie ihre Lust heraus. Als er folgte, rollte sie sich über ihn, bedeckte ihn von Kopf bis Fuß mit hunderten, schnell hingehauchten Küssen. „O Liebster,“ keuchte sie außer Atem, „noch kann ich nicht fassen, wie sich die Welt zwischen gestern und heute, verändert hat. Diese Stunden hier auf Re', wiegen schwerer und sind doch so viel leichter, als die letzten fünf Jahre meines Lebens. Bevor Felix antworten konnte, ging das Handy. Er meldete sich, eine Stimme auch für Charlie verstehbar, fragte: „Wo befinden sie sich? Wir fliegen auf die Nordspitze von Re‘ zu, hören Sie uns?Over!“
Felix nickte, das klappern eines Rotors war deutlich zu hören. „Wir hören Sie, Pilot. Sehen sie das Boot vor dem Weidengehölz, dort müssen Sie landen.“ „Verstanden, bin gleich da!“
Charlie stand schon fertig, in Jeans und Pulli. Felix zog Hemd und Hosen an, schlüpfte in die Schuhe. Charlie wollte seinen Rucksack mit Toilettenutensilien holen, aber er winkte ab. „Ich brauch nur meine Papiere und die Kreditkarte. Würdest du bitte das Auto zurückgeben? Maile mir bitte die Kosten, hier ist meine Karte, ich überweise das Geld, zusammen mit der Charter für das Boot.“
Inzwischen schwebte der Hubschrauber dicht über ihren Köpfen, landete ca. fünfzig Meter entfernt und ließ den Rotor auslaufen. Der Pilot und sein Co. stiegen aus, kamen zu ihnen herüber, stellten sich vor und streiften mit begehrlichen Blicken, die noch übrig geblieben Austern.
Charlie fragte: „Haben Sie einen Moment Zeit?“
Ms. Tibold der Pilot, deutete auf Felix und sagte: „Er ist der Chef.“ Felix war einverstanden, schnell standen zwei weitere Teller auf dem Tisch, eine halbe Stunde später waren sämtlich Austern verputzt, und die letzte Flasche Chablis getrunken. Die drei Männer halfen Charlie, sämtliche Utensilien im Boot zu verstauen, machten die Leine los, und bevor der Helicopter abhob, war sie auf dem Weg nach Hause.
Der Heli-Flug nach Paris, das umsteigen in ein Gulfstream Jet, der Start Richtung Hatta, dauerte zusammen knapp drei Stunden. Nach dem die Maschine Reiseflughöhe erreicht hatte, rief Felix Minister Wolong an.
„Mom, ich bin in der Luft,“ meldete er sich. „Ganz ausgezeichnet, Felix!“ Wolong verbarg seine Erleichterung nicht. „Felix ich lass dich direkt am Flugzeug abholen. Sobald ihr gelandet seid, die Maschine ausgerollt, gibt es einen kurzen Stopp. Du springst raus, direkt in ein an der Landebahn wartendes Auto, das dich zu mir bringt. Alles weitere gleich.“
Wolong hatte aufgelegt. Felix grübelte, da schien einiges schief gelaufen zu sein, jedenfalls mehr als eine Revolte, von ein paar Majoren mit Neidkomplex. Welche Rolle ihm bei der Aufklärung der Vorfälle zugedacht war, ahnte er, Plausibilität war aber keine. Sein enges, freundschaftliches Verhältnis zu Achmed Ondurman war kein Geheimnis, auch nicht, dass Ms. Ondurmann, sein Strohmann für die vom Großvater geerbten Firmen, Immobilien und Plantagen war. Er hätte als der Großvater starb, das Erbe nur antreten können, wenn er den Dienst quittiert hätte, deshalb das Abkommen mit Achmed, das seine vorgesetzte Behörde genehmigt hatte.
Von da konnte nichts kommen. Auch war den Behörden bekannt, Achmed unterhielt keinerlei geschäftliche Beziehungen zu seinen Söhnen. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, was er von der Kleptokratie, gewisser Minister und Parteibonzen hielt, mit denen Selim und Ali aufs engste verbandelt waren.
Was will Mom von mir? Ich weiß nichts, was er nicht auch wüsste. Dazu die konspirative Rückkehr, am Zoll vorbei. Wäre Mom nicht mein Minister und alter Freund, ich würde misstrauisch. Aus der Zollumgehung, wäre mir ein erstklassig dicker Strick zu drehen. OK, ich werde es bald wissen, eine Mütze Schlaf bis dahin wäre nicht schlecht. Er senkte seinen Sitz in Liegeposition, nahm eine Decke vom Nachbarsitz, zog die fest um sich und schlief schnell ein.
Als der Copilot ihn weckte, waren sie schon im Anflug auf die Landepiste. „In fünf Minuten müssen sie raus!“ erklärte er, und reichte ihm eine kühle Flasche Vichy. Felix bedankte sich und bat um die Geschäftskarten der Piloten. Als er sie einsteckte, ging die kleine rote Lampe aus, die auch während des Schlafs irgendwo im Hintergrund seines Gefühls für Gefahr, geleuchtet hatte.
Der Jet setzte leicht rumpelnd auf, die Triebwerke heulten auf, die Maschine kam ziemlich abrupt zum Stehen. Eine Tür ging auf, einen Moment verhielt Felix seine Augen zu adaptieren, dann sprang er. Das Auto stand keine fünf Meter von der Piste, er stieg ein und ab ging es durch ein Tor, weit weg von den Flughafengebäuden, das von einer Gestalt aufgehalten und als sie durch waren, sofort geschlossen wurde.
Der Fahrer raste mit Blaulicht durch Hatta, sie brauchten keine zwanzig Minuten bis zu Felix Dienststelle, in deren Obergeschoss der Innenminister residierte. Der Wagen hielt vor dem Ministeraufzug, auch hier stand schon ein dienstbarer Geist der ihn in die Kabine komplimentierte. Ich hasse Aufzüge ging es ihm durch den Kopf, als er seinen Magen spürte. Oben öffnete Mom die Tür. „Felix, was sagst du zu der exact funktionierenden, afrikanische Logistik?! Nicht ein weißer Mann, abgesehen von den Piloten hat geholfen!“ strahlte Mom spöttisch. „Komm mit, ich zeig dir warum das so schnell gehen musste.“
Wolong führte ihn vor ein Breitwandtivi, dimmte das Licht und die Maison Achmed erschien im Bild. Ein Trupp Soldaten vor dem Eingang, etwas versetzt auf der anderen Seite der Straße, ein Panzerspähwagen. Die Kamera zommte und strich die Straße ab, aber es tat sich nichts. „Jetzt!“ Füsterte der Minister, „kennst du den?“ Es war Selim Ondurman, der von den Soldaten anstandslos ins Haus gelassen wurde. Mom schaltete ab und kommentierte: „Als Selim das Haus betrat, war die Revolte schon zehn Stunden alt. Es war nicht so, dass er, als das Maison Rebellenhauptquartier wurde, im Hause gewesen wäre. Du und ich wissen, wo er und seine Familie wohnen. Die Aufnahme belegt, er hatte beste Kontakte zu den Aufrührern. Was schlimmer ist, und warum ich dich hier haben muss: Achmed und Lefa sind spurlos verschwunden. Nach dieser Aufnahme, habe ich sofort in den von uns beherrschten Stadtgebiet nach ihnen suchen lassen, vergebens. Bezeichnend ist, Selim und Ali hocken unangetastet in ihren Bungalows, die wie sämtliche Luxusbauten ihres Quartiers nicht geplündert wurden. Dir werden sich die Haare sträuben, wenn du siehst, wie es in den nicht beschützten Quartieren, der „Fetten Ratten“, wie wir im Jargon der Marodeure heißen, zugegangen ist. Niemand blieb ungeschoren, nur die Ondurman Söhne & Co. laufen im Fell herum.
Wir könnten sie festsetzen, ruppig nach dem Verbleib von Vater und Frau befragen, das war hier vorherrschende Meinung. Ich war dagegen, möchte mehr erfahren, den Vorhang lüften, hinter dem der Aufstand ausgebrütet, vor allem die Brüter fangen. Aus diesem Grunde habe ich dein Urlaubsidyll zerstört. Es war doch ein Idyll? Deine Stimme am Handy klang träumerisch, mir war ihr Klang absolut neu. Ist sie schön, deine Inselprinzessin?“
„Wunderschön, Mom, ging es nicht um Achmed und Lefa, fehlten dir jetzt ein paar Vorderzähne! Zur Sache: Meine Leute sind auf ihren Posten, keiner anderweitig abkommandiert?“
„Niemand, soviel ich weiß.“
„Gut, beginnen wir sofort mit der Arbeit.“
„Felix, sieh auf die Uhr!“
„Ich weiß, Mom, aber Achmed und Lefa, schweben in höchster Gefahr. Sollten sie gekidnapt worden sein, in Lebensgefahr. Beide wären Kronzeugen gegen die heimlichen Drahtzieher, das wissen die und fackeln bestimmt nicht lange.
Ich brauchen einen Jeep, einen von den gepanzerten Wagen, plus soviel zuverlässige Männer wie in die Dinger reingehen. Schießen müssen die Kerle können und wollen!“
„In einer halben Stunde abfahrbereit vor der Tür, Felix, was hast du vor?“
„Nichts genaues, Mom, eher so ein Gefühl, sagen wir Bauchgefühl. Wenn mich das nicht trügt, habe ich einen Zipfel der Decke in Händen, was Achmed angeht. Kann ich schnell einen Happen essen?“
„Nicht aus der Kantine mitten in der Nacht, ich hab ein paar salzige Fische,
typisches Niggerfood, die wirst du nicht fressen?“
„Quatsch nicht, gib her, ich fraß schon Salzfisch, da strichst du noch in Vaters Sack um die Hurenhäuser.“
Die Insel Re‘ lag in prallem Sonnenlicht, umfächelt von einem kühlen, westlichen Wind, der den Duft des Ozeans jedem der riechen und schmecken konnte, freigebig darbot. Charlie hatte das Boot in eine ruhige strömungslose Bucht gesteuert und nahe einem schattenspendenden Trauerweidenhain, festgemacht. Tisch und Stühle standen so am Rande des Weidenschattens, dass Charlie in der Sonne saß, Felix im Kühlen. Auf dem Tisch die reichlichen Reste des gestrigen, so hastig unterbrochenen Festmahls. Charlie war so besonnen gewesen, Flaschen und Austern kalt zustellen, kein Liebestaumel konnte sie hindern, ihren Pflichten als Skipper nachzukommen. Sie ließen sich in der Sonne gehen, tranken ein Schlückchen, schlürften eine Auster, küssten, drückten und genossen sich.
Felix erzählte, sein mehrmaliges Aufbegehren, Charlie möge ihm aus ihrem Leben, ihrer für ihn so viel interessanteren Welt berichten, begegnete sie mit dem Argument, sie müsse ihren Verführer kennenlernen, um auszuloten ob der womöglich ein gefährlicher Wolf sei.
Was Felix ihr nahe zu bringen suchte, war weniger die Routine seiner Berufsarbeit und des täglichen Lebens, als seine Hingabe an die Bewohner Afrikas, die Schwarzen. Er rang mit den Worten um lebendig werden zu lassen, wie sehr er ihn die strukturelle Chancenlosigkeit von achtzig Prozent der Afrikaner kränkte.
„Wenn du sähest, wie liebevoll eine schwarze Mutter die nichts kennt, als lebenslange bitterste Armut, mit ihrem fünften, achten oder gar zehnten Neugeborenen umgeht, ahntest du was in mir vorgeht. Der weiße Einwand, müssen so viele Kinder sein, geht völlig in Leere. Die Mutter kennt es nicht anders. Hat nie eine Schule gesehen, ist nie aus dem Slum herausgekommen, ist der Willkür der Männer seit Generationen ausgeliefert. Vor dem Elend der Stadt, lebten sie jahrhundertelang ein gleichförmiges Leben in ihren Dörfern, die Willkür ihrer Männer wurde dort von der Tradition gezügelt. Im Slum, verloren die Männer ihren Halt. Sie haben keine Felder zu bestellen, Vieh zu versorgen. Kinder Erziehung und alles Häusliche ist Frauensache. Was tun gegen die Langeweile? Mit Drogen handeln und selbst Drogen nehmen, Raubüberfälle organisieren, einbrechen. Die ganze Skala der Kriminalität rauf und runter.
„Und all das, eine Folge von Missbrauch und Kolonialherrschaft, Felix?“zweifelte Charlie.
„Nicht nur der hundert Jahre französischen Missbrauchs, davor haben sich Portugiesen, Spanier, Holländer, nicht zu vergessen die einheimischen Araber, bedient.
Ganz wichtig bei dieser Aufzählung: „Gods own country!“ Ohne die amerikanischen Philister, wäre es beim Sklavenhandel nicht zu den dramatischen, verbrecherischen Auswüchsen gekommen. Es gilt als erwiesen, auf einen lebendig in Amerika an Land geschleppten Schwarzen, kamen zehn Tote. Darin enthalten sind nicht nur die Kranken, die auf der Überfahrt ins Meer geworfen wurden, sondern alle die beim schwarzen Fleisch machen, sprich niederbrennen ganzer Dörfer, danach den endlosen Treks durch die afrikanischen Steppen, umkamen.“
„Ich habe gelesen, Felix, auch schwarze Häuptlinge und Könige, haben fleißig beim Sklavenhandel mitgemischt.“
„Ohne Frage, Charlie. Es gab tausende Helfershelfer. Die Quelle des Desasters jedoch, war die Nachfrage nach billiger Arbeitskraft, nur mit ihr war absolute Profitmaximierung möglich. Sieh dich um in unserer Welt, was geschieht im Moment? Die sozialen Netze der europäischen Staaten reißen, Millionen sehen einer Existenz in Armut entgegen, oder führen sie schon, weil ihre Arbeitskraft zu teuer geworden ist. Die früheren Armutsstaaten machen es billiger. Die Crux des Kapitalismus, der hinter der Maske der Globalisierung steckt, ist sein einziges Ziel: Profit! Profit um jeden Preis, nichts sonst zählt!“ „Globalisierung, erklärt aber nicht das afrikanische Elend, Felix!“
„Vorsicht Charlie, Globalisierung = Kapitalismus, ist die eine Seite der Medaille, Verelendung die andere. Die Schwächeren, weil einige Zivilisationsstufen späteren Afrikaner, wurden von den Stärkeren, früher zivilisierten Europäern ausgebeutet und ausgeplündert. Jeder kennt das Beispiel von den bunten Glasperlen, die gegen wertvolle Handelsware getauscht wurden. Überlege einmal....“
Er wurde vom quicken seines Handys unterbrochen. „Hallo Mom, was gibt’s? ich bin im Urlaub, um den ich korrekt eingekommen bin,“ sprach Felix in den Apparat. „Wiederhole das nochmal Mom, entschuldige, Herr Minister Wolong ich bitte um Erklärung.“
Charlie sah wie Felix Gesicht weiß wurde, ein harter Zug machte sein Lippen schmal. Er hörte mit hoher Konzentration zu, stellte knappe Fragen, machte einen Vorschlag, sprach von einem Helicopter, nannte die Insel Re, er wäre wenn alles klappte, am späten Abend in Hatta. Adieu Herr Minister, Tschüss Mom. Nachdem er das Handy zugeklappt hatte, ließ er sich mit einem tiefen Seufzer auf einen Stuhl fallen.
Er sah Charlie an. „Alles Merde, Kleines, das war der Innenminister. In Hatta gab es eine Revolte, die niedergeschlagen wurde. Jetzt gilt es die Drahtzieher aufzuspüren, werden im Umkreis meines Freundes Achmed vermutet, man verdächtigt seine Söhne.
Das bedeutet für uns, Schluss mit lustig. Ich werde im Verlauf der nächsten Stunde angerufen, um einem dann schon gestarteten Hubschrauber so einzuweisen, dass der hier landen und mich aufnehmen kann. Der bringt mich nach Paris, von da geht es sofort weiter nach Hatta.
Es ist traurig aber wahr, ich muss hin, geht nicht anders. Es wird nicht länger als ein paar Tage dauern, bis ich die Kerle am Arsch hab. Ich bin sicher es sind Ali und Selim, Achmeds Söhne. Ist alles vorüber, nehme ich mir ein halbes Jahr Urlaub oder noch länger. Bis dahin freue ich mich jede Minute, jedes gottverdammten Tages, auf die Sekunde am Flugplatz, in der du in meine Arme springst. Du holst mich doch ab, in Orly? Mit dem Hubschrauber werde ich nicht gebracht werden als Privatier.“
Charlie konnte das alles nicht so schnell fassen. Das ihr Liebesidyll so jäh beendet wurde war jammerschade, aber das ließ sich fortsetzen. Was ihr zu schaffen machte war die Wichtigkeit ihres Lovers. Sie hatte ihn für einen Polizeichef gehalten, ähnlich wie Paul Secule. Sicher war Hatta größer, aber dazu hatte sie sich keine Gedanken gemacht. Jetzt wurde der von seinem Innenminister angerufen, per Hubschrauber und Sonderflug nach Hatta gebracht, das roch stark nach VIP.
Sie sah ihn an, etwas in ihrer Miene veranlasste Felix laut loszulachen, und es viel ihm schwer aufzuhören. „Was ist so lustig?“ fragte sie leicht pikiert. „Dein Gesicht Liebste, du siehst mich an wie Montezuma den Cortez, als er ihm erstmals begegnete.“
Charlie schnaubte und sprang ihn an. „Woher weißt du wie Montezuma den Cortez angeschaut hat, du warst doch nicht dabei? Oder weiß solch ein Polypengehirn immer was in Menschen vorgeht?“ Während sie das fragte hing sie an seinem Hals, bearbeitete dabei die erogene Zone zwischen seinen Beinen, zärtlich mit ihrem Knie.
„O Charlie, stöhnte er, halt ein, wir haben nicht mehr viel Zeit, aber Zeit genug uns noch einmal tief ineinander zu versenken.“
Sie ließ augenblicklich von ihm ab und breitete eine Decke auf dem Sand unter den Bäumen aus. Einen Moment später lagen sie ineinander versunken, sich nur mit winzigen Bewegungen reizend, aufeinander. Charlie suchte seinen Mund, „küss mich keuchte sie, dann leg los.“ Felix packte ihren runden, festen Arsch, zog sie ein wenig hoch und pumpte was das Zeug hielt. Charlie schlang ihre Beine um seine Taille, und zog ihn dicht an sich heran. So schränkte sie seinen Hubraum deutlich ein, ihm blieb nichts übrig als mit rasendschnellen, kleinen Stößen dem Höhepunkt entgegen zufliegen.
Charlie kam als erste an, hemmungslos schrie sie ihre Lust heraus. Als er folgte, rollte sie sich über ihn, bedeckte ihn von Kopf bis Fuß mit hunderten, schnell hingehauchten Küssen. „O Liebster,“ keuchte sie außer Atem, „noch kann ich nicht fassen, wie sich die Welt zwischen gestern und heute, verändert hat. Diese Stunden hier auf Re', wiegen schwerer und sind doch so viel leichter, als die letzten fünf Jahre meines Lebens. Bevor Felix antworten konnte, ging das Handy. Er meldete sich, eine Stimme auch für Charlie verstehbar, fragte: „Wo befinden sie sich? Wir fliegen auf die Nordspitze von Re‘ zu, hören Sie uns?Over!“
Felix nickte, das klappern eines Rotors war deutlich zu hören. „Wir hören Sie, Pilot. Sehen sie das Boot vor dem Weidengehölz, dort müssen Sie landen.“ „Verstanden, bin gleich da!“
Charlie stand schon fertig, in Jeans und Pulli. Felix zog Hemd und Hosen an, schlüpfte in die Schuhe. Charlie wollte seinen Rucksack mit Toilettenutensilien holen, aber er winkte ab. „Ich brauch nur meine Papiere und die Kreditkarte. Würdest du bitte das Auto zurückgeben? Maile mir bitte die Kosten, hier ist meine Karte, ich überweise das Geld, zusammen mit der Charter für das Boot.“
Inzwischen schwebte der Hubschrauber dicht über ihren Köpfen, landete ca. fünfzig Meter entfernt und ließ den Rotor auslaufen. Der Pilot und sein Co. stiegen aus, kamen zu ihnen herüber, stellten sich vor und streiften mit begehrlichen Blicken, die noch übrig geblieben Austern.
Charlie fragte: „Haben Sie einen Moment Zeit?“
Ms. Tibold der Pilot, deutete auf Felix und sagte: „Er ist der Chef.“ Felix war einverstanden, schnell standen zwei weitere Teller auf dem Tisch, eine halbe Stunde später waren sämtlich Austern verputzt, und die letzte Flasche Chablis getrunken. Die drei Männer halfen Charlie, sämtliche Utensilien im Boot zu verstauen, machten die Leine los, und bevor der Helicopter abhob, war sie auf dem Weg nach Hause.
Der Heli-Flug nach Paris, das umsteigen in ein Gulfstream Jet, der Start Richtung Hatta, dauerte zusammen knapp drei Stunden. Nach dem die Maschine Reiseflughöhe erreicht hatte, rief Felix Minister Wolong an.
„Mom, ich bin in der Luft,“ meldete er sich. „Ganz ausgezeichnet, Felix!“ Wolong verbarg seine Erleichterung nicht. „Felix ich lass dich direkt am Flugzeug abholen. Sobald ihr gelandet seid, die Maschine ausgerollt, gibt es einen kurzen Stopp. Du springst raus, direkt in ein an der Landebahn wartendes Auto, das dich zu mir bringt. Alles weitere gleich.“
Wolong hatte aufgelegt. Felix grübelte, da schien einiges schief gelaufen zu sein, jedenfalls mehr als eine Revolte, von ein paar Majoren mit Neidkomplex. Welche Rolle ihm bei der Aufklärung der Vorfälle zugedacht war, ahnte er, Plausibilität war aber keine. Sein enges, freundschaftliches Verhältnis zu Achmed Ondurman war kein Geheimnis, auch nicht, dass Ms. Ondurmann, sein Strohmann für die vom Großvater geerbten Firmen, Immobilien und Plantagen war. Er hätte als der Großvater starb, das Erbe nur antreten können, wenn er den Dienst quittiert hätte, deshalb das Abkommen mit Achmed, das seine vorgesetzte Behörde genehmigt hatte.
Von da konnte nichts kommen. Auch war den Behörden bekannt, Achmed unterhielt keinerlei geschäftliche Beziehungen zu seinen Söhnen. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, was er von der Kleptokratie, gewisser Minister und Parteibonzen hielt, mit denen Selim und Ali aufs engste verbandelt waren.
Was will Mom von mir? Ich weiß nichts, was er nicht auch wüsste. Dazu die konspirative Rückkehr, am Zoll vorbei. Wäre Mom nicht mein Minister und alter Freund, ich würde misstrauisch. Aus der Zollumgehung, wäre mir ein erstklassig dicker Strick zu drehen. OK, ich werde es bald wissen, eine Mütze Schlaf bis dahin wäre nicht schlecht. Er senkte seinen Sitz in Liegeposition, nahm eine Decke vom Nachbarsitz, zog die fest um sich und schlief schnell ein.
Als der Copilot ihn weckte, waren sie schon im Anflug auf die Landepiste. „In fünf Minuten müssen sie raus!“ erklärte er, und reichte ihm eine kühle Flasche Vichy. Felix bedankte sich und bat um die Geschäftskarten der Piloten. Als er sie einsteckte, ging die kleine rote Lampe aus, die auch während des Schlafs irgendwo im Hintergrund seines Gefühls für Gefahr, geleuchtet hatte.
Der Jet setzte leicht rumpelnd auf, die Triebwerke heulten auf, die Maschine kam ziemlich abrupt zum Stehen. Eine Tür ging auf, einen Moment verhielt Felix seine Augen zu adaptieren, dann sprang er. Das Auto stand keine fünf Meter von der Piste, er stieg ein und ab ging es durch ein Tor, weit weg von den Flughafengebäuden, das von einer Gestalt aufgehalten und als sie durch waren, sofort geschlossen wurde.
Der Fahrer raste mit Blaulicht durch Hatta, sie brauchten keine zwanzig Minuten bis zu Felix Dienststelle, in deren Obergeschoss der Innenminister residierte. Der Wagen hielt vor dem Ministeraufzug, auch hier stand schon ein dienstbarer Geist der ihn in die Kabine komplimentierte. Ich hasse Aufzüge ging es ihm durch den Kopf, als er seinen Magen spürte. Oben öffnete Mom die Tür. „Felix, was sagst du zu der exact funktionierenden, afrikanische Logistik?! Nicht ein weißer Mann, abgesehen von den Piloten hat geholfen!“ strahlte Mom spöttisch. „Komm mit, ich zeig dir warum das so schnell gehen musste.“
Wolong führte ihn vor ein Breitwandtivi, dimmte das Licht und die Maison Achmed erschien im Bild. Ein Trupp Soldaten vor dem Eingang, etwas versetzt auf der anderen Seite der Straße, ein Panzerspähwagen. Die Kamera zommte und strich die Straße ab, aber es tat sich nichts. „Jetzt!“ Füsterte der Minister, „kennst du den?“ Es war Selim Ondurman, der von den Soldaten anstandslos ins Haus gelassen wurde. Mom schaltete ab und kommentierte: „Als Selim das Haus betrat, war die Revolte schon zehn Stunden alt. Es war nicht so, dass er, als das Maison Rebellenhauptquartier wurde, im Hause gewesen wäre. Du und ich wissen, wo er und seine Familie wohnen. Die Aufnahme belegt, er hatte beste Kontakte zu den Aufrührern. Was schlimmer ist, und warum ich dich hier haben muss: Achmed und Lefa sind spurlos verschwunden. Nach dieser Aufnahme, habe ich sofort in den von uns beherrschten Stadtgebiet nach ihnen suchen lassen, vergebens. Bezeichnend ist, Selim und Ali hocken unangetastet in ihren Bungalows, die wie sämtliche Luxusbauten ihres Quartiers nicht geplündert wurden. Dir werden sich die Haare sträuben, wenn du siehst, wie es in den nicht beschützten Quartieren, der „Fetten Ratten“, wie wir im Jargon der Marodeure heißen, zugegangen ist. Niemand blieb ungeschoren, nur die Ondurman Söhne & Co. laufen im Fell herum.
Wir könnten sie festsetzen, ruppig nach dem Verbleib von Vater und Frau befragen, das war hier vorherrschende Meinung. Ich war dagegen, möchte mehr erfahren, den Vorhang lüften, hinter dem der Aufstand ausgebrütet, vor allem die Brüter fangen. Aus diesem Grunde habe ich dein Urlaubsidyll zerstört. Es war doch ein Idyll? Deine Stimme am Handy klang träumerisch, mir war ihr Klang absolut neu. Ist sie schön, deine Inselprinzessin?“
„Wunderschön, Mom, ging es nicht um Achmed und Lefa, fehlten dir jetzt ein paar Vorderzähne! Zur Sache: Meine Leute sind auf ihren Posten, keiner anderweitig abkommandiert?“
„Niemand, soviel ich weiß.“
„Gut, beginnen wir sofort mit der Arbeit.“
„Felix, sieh auf die Uhr!“
„Ich weiß, Mom, aber Achmed und Lefa, schweben in höchster Gefahr. Sollten sie gekidnapt worden sein, in Lebensgefahr. Beide wären Kronzeugen gegen die heimlichen Drahtzieher, das wissen die und fackeln bestimmt nicht lange.
Ich brauchen einen Jeep, einen von den gepanzerten Wagen, plus soviel zuverlässige Männer wie in die Dinger reingehen. Schießen müssen die Kerle können und wollen!“
„In einer halben Stunde abfahrbereit vor der Tür, Felix, was hast du vor?“
„Nichts genaues, Mom, eher so ein Gefühl, sagen wir Bauchgefühl. Wenn mich das nicht trügt, habe ich einen Zipfel der Decke in Händen, was Achmed angeht. Kann ich schnell einen Happen essen?“
„Nicht aus der Kantine mitten in der Nacht, ich hab ein paar salzige Fische,
typisches Niggerfood, die wirst du nicht fressen?“
„Quatsch nicht, gib her, ich fraß schon Salzfisch, da strichst du noch in Vaters Sack um die Hurenhäuser.“