flugwind

4,70 Stern(e) 6 Bewertungen

petrasmiles

Mitglied
Sehr starke Worte und Gedanken - das hat was!
Vor allem, weil die Realität ja eigentlich etwas Positives ist, wovon wir alle ein wenig mehr beachten sollten, aber sie beißt eben auch und - um eine andere Metapher zu bemühen - spült uns mitunter den Grund unter den Füßen weg. Da hatten wir so ein klares Bild, waren unserer Sache so sicher, und konnten doch nicht verhindern, dass es (nur) eine Projektion war.
Um so länger ich über Deinen Text nachdenke, desto besser gefällt ermir!

Liebe Grüße
Petra
 

Johnson

Mitglied
Als Leser fällt es mir schwer, die abstrakten Gefühle in diesem Gedicht zu verstehen. Sätze wie 'Blick der Leere' und 'Augen wie ein Abgrund' sind mir wohlbekannt und wenig originell. Die Abfolge der Gedanken verwirrt mich als Leser. Eine klare Struktur könnte helfen. Die Wiederholung der Ausdrücke 'sie ziehen mich an' und 'sie ziehen mich ein' wirkt redundant. Der letzte Vers 'schon fühl ich nur noch den Flugwind, wie er an mir reißt', ist unverständlich. Wofür steht diese Metapher? Wenn eine Metapher wiederholt wird, kann dies dazu führen, dass ich als Leser das Interesse verliere. Hier könnte nach alternativen Ausdrucksweisen gesucht werden. Das Gedicht endet darüber hinaus abrupt, ohne eine Auflösung oder Schlussfolgerung.
 

fee_reloaded

Mitglied
Die Auseiandersetzung mit der blanken Realität, die überfordert und selbst plötzlich so irreal erscheint - ein spannendes Thema und - wie ich finde - sehr ansprechend umgesetzt!

Gerne gelesen!

LG,
fee
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Zensis,

über den Flugwind habe ich auch länger nachgedacht. Für mich ist dieses Metapher hier punktgenau gesetzt, drückt sie doch Abschied bzw. Flucht aus.
Mich stört eigentlich das Wort "nurmehr", das würde ich ersatzlos streichen. Es passt auch nicht zur Sprache des restlichen Gedichts.

Sehr gerne gelesen und nachgedacht!

Liebe Grüße
Manfred
 

Zensis

Mitglied
Hallo @petrasmiles,
vielen Dank für deinen netten Kommentar, ich habe mich sehr über ihn gefreut :)
Vor allem, weil die Realität ja eigentlich etwas Positives ist
Ich weiß nicht, ob du vielleicht etwas bisschen anderes unter Realität verstehst, aber mir geht es leider sehr häufig so, dass wenn ich zu viele Gedanken darauf verwende zu reflektieren, was das eigentlich für eine Realität ist, in der ich lebe, mir sehr unwohl wird. Meine Gedanken führen dann zu den großen Problemen der Menschheit wie dem Klimawandel, gesellschaftlicher Spaltung, sozialer Ungerechtigkeit, persönlichen Problemen und und und... Gelenkt, ist das in diesen Momenten wohl aber auch durch eine grundsätzlich negativ geprägte Stimmung. Denn außer Acht lassen die Überlegungen natürlich, welche Privilegien mir alle zuteil sind.


Da hatten wir so ein klares Bild, waren unserer Sache so sicher, und konnten doch nicht verhindern, dass es (nur) eine Projektion war.
Das ist sehr wahr und passiert wohl den meisten leider viel zu oft.

Liebe Grüße
Zensis


Hallo @Johnson,
danke auch für deinen Kommentar.


Sätze wie 'Blick der Leere' und 'Augen wie ein Abgrund' sind mir wohlbekannt und wenig originell.
"Blick der Leere" steht so nicht im Gedicht und ist auch nicht so zu verstehen. Es geht um Sinnlosigkeit, sozusagen die "Leere" der Realität, bei näherer Betrachtung. "Augen wie ein Abgrund" ist zugegeben, nichts sonderlich neuartiges, dient jedoch seinem Zweck.


Das Gedicht endet darüber hinaus abrupt, ohne eine Auflösung oder Schlussfolgerung.
Ich glaube, der Grund, warum du so empfindest und der Ursprung weiterer Kritik deinerseits, ist, dass du das Gedicht nicht wirklich erfassen zu können scheinst, wie du es Anfangs selbst beschreibst, bereitet es dir Schwierigkeiten es zu verstehn. Was keine Besonderheit ist, so geht es jedem mit dem ein oder anderen Gedicht, aber das macht es natürlich schwierig seine Zusammenhänge und einen Schluss zu erkennen.
Ich möchte als Autor mein Gedicht nicht in all seine Einzelheiten zerlegen und jeder Metapher eine Antwort zuordnen, dass zerstört ein wenig die Magie, meines Erachtens nach. Doch kannst du in den Kommentaren der anderen Nutzer vielleicht Inspiration für eine eigenen Interpretation finden und doch noch einen besseren Zugang zum Text finden.

Liebe Grüße
Zensis

Die Auseiandersetzung mit der blanken Realität, die überfordert und selbst plötzlich so irreal erscheint - ein spannendes Thema und - wie ich finde - sehr ansprechend umgesetzt!

Gerne gelesen!

LG,
fee
Hallo fee,
äußert preziese heruntergebrochen, Respekt!
Großes Dankeschön für deinen Kommentar und deine netten Worte, es hat mich sehr gefreut ihn zu lesen.

Liebe Grüße
Zensis


Hallo @Franke,
ebenfalls vielen Dank für deinen Kommentar und dass du dir Gedanken um meinen Text gemacht hast :)

Für mich ist dieses Metapher hier punktgenau gesetzt
Besonders diese Bemerkung hat mich sehr erfreut.

Mich stört eigentlich das Wort "nurmehr", das würde ich ersatzlos streichen. Es passt auch nicht zur Sprache des restlichen Gedichts.
Es geht mir hier darum zu betonen, dass alle anderen Empfindungen fehlen und eben nur noch der Flugwind fühlbar ist, vielleicht könnte man das aber auch auf anderem Wege zum Ausdruck bringen.

Liebe Grüße
Zensis
 

Johnson

Mitglied
Ich glaube, der Grund, warum du so empfindest und der Ursprung weiterer Kritik deinerseits, ist, dass du das Gedicht nicht wirklich erfassen zu können scheinst, wie du es Anfangs selbst beschreibst, bereitet es dir Schwierigkeiten es zu verstehn. Was keine Besonderheit ist, so geht es jedem mit dem ein oder anderen Gedicht, aber das macht es natürlich schwierig seine Zusammenhänge und einen Schluss zu erkennen.
Ich möchte als Autor mein Gedicht nicht in all seine Einzelheiten zerlegen und jeder Metapher eine Antwort zuordnen, dass zerstört ein wenig die Magie, meines Erachtens nach. Doch kannst du in den Kommentaren der anderen Nutzer vielleicht Inspiration für eine eigenen Interpretation finden und doch noch einen besseren Zugang zum Text finden.
Danke für das Feedback und deiner verständlichen und normalen Aufnahme meiner Kritik!
 

petrasmiles

Mitglied
Ich weiß nicht, ob du vielleicht etwas bisschen anderes unter Realität verstehst, aber mir geht es leider sehr häufig so, dass wenn ich zu viele Gedanken darauf verwende zu reflektieren, was das eigentlich für eine Realität ist, in der ich lebe, mir sehr unwohl wird.
Da könntest Du recht haben - vor allem gibt es natürlich verschiedene Ebenen der Realität. Bei mir ist es so, dass ich mich daran erinnern muss, dass ich ein gutes Leben habe, wenn mich der Katzenjammer über 'die Realität da draußen' packt. 'Meine' Realität ist im Grunde bodenständig und orientiert sich daran, was ich mit meinen Sinnen wahrnehmen und beeinflussen kann. Wenn man sich zu sehr mit dieser Realität, die man nicht beeinflussen kann, auseinandersetzt, wird man deprimiert und verliert den Elan, daran etwas zu tun, wohin die eigenen kurzen Ärmchen hinlangen. In letzter Zeit musste ich mir schon die eine oder andere Mediendiät verpassen, um mich an dem erfreuen zu können, wer und was meine Realität bevölkert. Und genau das meine ich mit dem positiven Aspekt der Realität.

Liebe Grüße
Petra
 



 
Oben Unten