Forentext

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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was in diesem Forum zu beachten ist

Mit einem ganz herzlichen Dank an Monfou Nouveau für diesen Forentext!



Die Kurzgeschichte ist die exemplarische Form für Geschichten, die aus einer einzigen Episode bestehen und mit entsprechend geringem Personalaufwand auskommen. Ihre Länge sollte in diesem Forum sechs Manuskriptseiten nicht überschreiten. Damit steht die Kurzgeschichte in ihrem Umfang zwischen der Kurzprosa und der Erzählung.


Abgrenzung der Kurzgeschichte

Texte, die eindeutig einem bestimmten Genre wie Krimi, Horror, Märchen oder Satire zuzuordnen sind, gehören in die entsprechend betitelten Foren. Auch für Kolumnen und andere journalistische Texte gibt es eine spezielle Rubrik.
Prosa-Miniaturen mit einem Umfang von weniger als einer halben Manuskriptseite sollten im Forum Kurzprosa eingestellt werden. Dort können auch Texte gepostet werden, die freier im Stil sind und keine typische Geschichte erzählen (siehe Forentext Kurzprosa).
Die Abgrenzung zur Erzählung ergibt sich schon durch die Länge. Die Erzählung ist episch ausholend und in ihrer Form weniger ökonomisch als die Kurzgeschichte.
Es sollen grundsätzlich nur Beiträge eingestellt werden, die schon ein wenig ausgereift sind. Für Entwürfe und Unfertiges steht die Schreibwerkstatt zur Verfügung.


Merkmale der Kurzgeschichte

Jede Kurzgeschichte ist anders und kann nicht alle genannten Kriterien erfüllen. Dennoch hier einige häufig zu findende Merkmale.

1. Unmittelbarer Beginn
Die Kurzgeschichte beginnt häufig in medias res und kennt keine lange Einleitung und Vorerläuterung. Sie kann sogar mit der wörtlichen Rede einsetzen.
Endlich, dachte sie, als sie hörte, wie sich der Schlüssel im Türschloss drehte. (Marie Luise Kaschnitz: Eisbären)
„All right“, said the man. “What about it?” (Ernest Hemingway: The See Change)

2. Offener Ausgang
So unvermittelt die Kurzgeschichte oft beginnt, endet sie. Der Leser wird von ihr weder empfangen noch entlassen. Sie bietet mithin keine Lösung im klassischen Sinn. Der Schluss kann unerwartet sein (Schicksalsbruch, Lebenswende), aber auch etwas scheinbar Nebensächliches bieten.

3. Linearer Verlauf
Die Kurzgeschichte hat in der Regel einen stringenten Handlungsablauf und gestattet sich keine zusätzlichen Episoden, ist also straff und ohne überflüssige Worte angelegt.

4. Konzentration auf einen Wirklichkeitsausschnitt
Die Kurzgeschichte erhellt oftmals eine Situation innerhalb alltäglicher Begebenheiten, kann dabei jedoch über diese Alltäglichkeit durch ihren schicksalhaften Verweischarakter hinausgehen.

5. Entwicklungspotenzial
Die Kurzgeschichte hat im Verlauf ihrer Entwicklungsgeschichte und durch die jeweiligen Autoren ihre Ausprägung gefunden. Sie kann psychologische, fantastische, erotische, groteske Handlungsmomente beinhalten, wobei die Grenzen zum jeweils anderen Genre fließend sind. Auch perspektivisch kann sie mit einem Wechsel arbeiten, sofern die Grenzen der Erzählökonomie nicht gesprengt werden.


Ich freue mich auf Eure Kurzgeschichten und wünsche Euch viel Spaß beim Schreiben!

Liebe Grüße von DocSchneider
 
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