anbas
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Fotos
Sie beweisen, dass ich dabei war. Fotos, rund zwanzig Jahre alt. Ich habe sie aufgenommen. Doch wo war das damals? Bei welchem Anlass sind die Bilder entstanden? Ach, hätte ich doch außer den vagen Monats- und Jahresangaben noch ein paar weitere Informationen auf die Fototasche geschrieben. - Zum Glück hebe ich seit etwas über zwanzig Jahren meine Taschenkalender auf. Mühsam lassen sich mit ihrer Hilfe die damaligen Ereignisse rekonstruieren. Es war ein Ausflug anlässlich einer Familienfeier. Ich habe zwar keine Ahnung mehr, wie der Ort hieß an dem wir damals waren, oder welchen Namen der damalige Freund meiner Schwester hatte, aber immerhin konnte ich herausfinden, bei welcher Gelegenheit ich diese Fotos gemacht habe. Der Rest müsste sich erfragen lassen.
Dann Aufnahmen von mir aus dieser Zeit. Ich lächele. Seltsam, meine Mutter sagte immer, ich würde stets so ernst sein, wenn man mich fotografiert. Diese Fotos sind im Freundeskreis entstanden, nicht bei einem familiären Zusammentreffen. Ob das etwas zu sagen hat? Heute sind die Chancen jedenfalls recht gut, dass ich auch auf Familienfotos lächeln würde. - In zwanzig Jahren kann einiges passieren.
Das Ansehen der Fotos berührt mich. Ich habe viel fotografiert. Auf fast allen Bildern sind lockere, entspannte und fröhliche Gesichter zu sehen. Klar, wer fotografiert auch schon, wenn gerade der Haussegen schief hängt. Diese Fotos für sich allein gesehen verkünden, dass damals alles gut war. Es war alles in Ordnung. Schöne heile Welt.
Ich muss den Kloß im Hals herunterschlucken. Fotos lügen nicht. Doch sie erzählen auch niemals die ganze Wahrheit. - In zwanzig Jahren kann wirklich viel passieren. Wunden heilen, Sichtweisen ändern sich und lassen die Vergangenheit in einem anderen Licht erscheinen. Doch die harmonischen Familienbilder wecken auch die Schatten, die auf keinem der Fotos zu sehen sind.
Sie beweisen, dass ich dabei war. Fotos, rund zwanzig Jahre alt. Ich habe sie aufgenommen. Doch wo war das damals? Bei welchem Anlass sind die Bilder entstanden? Ach, hätte ich doch außer den vagen Monats- und Jahresangaben noch ein paar weitere Informationen auf die Fototasche geschrieben. - Zum Glück hebe ich seit etwas über zwanzig Jahren meine Taschenkalender auf. Mühsam lassen sich mit ihrer Hilfe die damaligen Ereignisse rekonstruieren. Es war ein Ausflug anlässlich einer Familienfeier. Ich habe zwar keine Ahnung mehr, wie der Ort hieß an dem wir damals waren, oder welchen Namen der damalige Freund meiner Schwester hatte, aber immerhin konnte ich herausfinden, bei welcher Gelegenheit ich diese Fotos gemacht habe. Der Rest müsste sich erfragen lassen.
Dann Aufnahmen von mir aus dieser Zeit. Ich lächele. Seltsam, meine Mutter sagte immer, ich würde stets so ernst sein, wenn man mich fotografiert. Diese Fotos sind im Freundeskreis entstanden, nicht bei einem familiären Zusammentreffen. Ob das etwas zu sagen hat? Heute sind die Chancen jedenfalls recht gut, dass ich auch auf Familienfotos lächeln würde. - In zwanzig Jahren kann einiges passieren.
Das Ansehen der Fotos berührt mich. Ich habe viel fotografiert. Auf fast allen Bildern sind lockere, entspannte und fröhliche Gesichter zu sehen. Klar, wer fotografiert auch schon, wenn gerade der Haussegen schief hängt. Diese Fotos für sich allein gesehen verkünden, dass damals alles gut war. Es war alles in Ordnung. Schöne heile Welt.
Ich muss den Kloß im Hals herunterschlucken. Fotos lügen nicht. Doch sie erzählen auch niemals die ganze Wahrheit. - In zwanzig Jahren kann wirklich viel passieren. Wunden heilen, Sichtweisen ändern sich und lassen die Vergangenheit in einem anderen Licht erscheinen. Doch die harmonischen Familienbilder wecken auch die Schatten, die auf keinem der Fotos zu sehen sind.