Fragen über Fragen

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Was muss ich tun damit du mich siehst?

Muss ich laut sein
Schrill, kunterbunt, auftreten
Darf ich nie hübscher sein als du
Oder gerade doch viel hübscher sein
Und bewundernswerter erscheinen
Soll ich etwa das ewige Land des Lächelns
Im Gesicht tragen ?

Was muss ich tun damit du mich magst?

Muss ich dir zu Diensten,
Immer freundlich, sein
Zu jeder Gelegenheit
Einen klugen Spruch wissen
Trostsprüche bereit haben
Einen witzigen Witz erzählen
Menschen schlichtweg
Begeistern und überzeugen
Oder soll dir ich gar
Huldvoll bis ans Ende
Meiner Tage erscheinen?

Was nun,

Wenn ich aber zu klein,
Zu müde, zu unaufmerksam,
Zu unscheinbar für dich bin?

Wirst du versuchen

Dich über mich zu erheben,
Mich zu treten, bis das ich mich
Wie ein armseliger Wurm winde
Willst du mich fressen?

Warum nur

Wurde ich als ganzer Mensch
Mit all meinen Unwertigkeiten
In dieses Leben geboren ?

Was war es

Das es mich so sehr liebte
Dass ich trotz alle dem
Und immer noch existent bin?


Was kann ich tun damit du dich liebst?
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Heike,

manche Fragen sind gefährlich, denn wenn man/frau die Antworten befolgt, kann es sein, dass man/frau sich selbst nicht mehr wiedererkennt. Und dann steht am Ende möglicherweise in Abwandlung Deines Textes die Frage "Was kann ich tun, damit ich mich liebe?".
Wenn jede/r diese eine Frage für sich beantwortet, erübrigen sich die restlichen m.E. ganz bestimmt. Denn Liebe ist - so oder so. Nachdenkenswerte Zeilen!

Schöne Grüße, NDK
 

Perry

Mitglied
Hallo Heike,
solche Fragen quälen uns wohl alle mehr oder weniger. Wir sollten sie nur nicht überbewerten, sonst übersehen wir am Ende noch die Liebe, die im Unscheinbaren und Zufälligen ihre Heimstatt hat. Interessant zu lesen, für meinen (lyrischen) Geschmack aber ein wenig zu "sachlich" aufgebaut.
LG
Manfred
 
hallo NKD,

manche Fragen sind gefährlich, denn wenn man/frau die Antworten befolgt, kann es sein, dass man/frau sich selbst nicht mehr wiedererkennt. Und dann steht am Ende möglicherweise in Abwandlung Deines Textes die Frage "Was kann ich tun, damit ich mich liebe?".

Damit hast du wohl recht,
Aber in meinen zeilen schwingt ein leiser zorn mit, nämlich weil es da menschen gibt die sich immer wieder erdreisten einem anderen menschen zu signalisieren "Hey du, du bist nicht Ok" ich aber glaube, das menschen die ständig andere hinterfragen, oder von ihrem gegenüber veränderung erwarten, sich selbst nicht akzeptieren... also ist mein gedicht nicht als bettelndes "liebemichbekenntnis" gemeint.

schön das wir wieder anlass *zum sich miteinander im gespräch sein* haben.
herzlichst heike
 
ja lieber manfred

Interessant zu lesen, für meinen (lyrischen) Geschmack aber ein wenig zu "sachlich" aufgebaut.


da magst du recht haben, aber aus gegebenem anlass war ich einfach nur sauer und da sind klare worte schon sehr hilfreich...
in sanfter stimmung werde ich auch wieder sanfte, verspielte worte finden.
buzz
heike
 
S

Seelenblume

Gast
Liebe Heike,
mir gefällt dein Text wie er ist. Er bringt klar, offen und ehrlich ein Gefühl rüber, was wir wohl alle kennen...
Die Idee mit der Form (Fettgedruckt) finde ich interessant. Lyrisch gesehen könnte man da sicher noch-wie überall- polieren, aber manchmal sind gerade (wie hier in deinem Text) die kleinen Staubflocken liebenswert.
Ein schöner Text!
Seelenblume
 
B

bonanza

Gast
fragen kann man. man darf nur nicht antworten erwarten, die
einem gefallen.

das gedicht zu diesem thema finde ich eher mäßig.

bon.
 
hy, seelenblume,

da freu ich mich aber das der text dir so wie er ist gefällt.
sicher könnte man noch feilen, aber ich denke das thema hat so seine ecken und kannten. ich schrieb ihn in dieser form um nicht in laute vorwürfe zu verfallen und bin der meinung das das thema keine schnörkel verträgt.

lieben gruß heike
 
M

Micha v.d. Rosenhöhe

Gast
Liebe Heike,
siehst Du dass sind Gedichte aus dem Leben, die mir gefallen.
ich denke das die meisten Menschen (gerade die Nachdenklichen)voller Selbstzweifel sind, und dass eben gerade dann wenn man parlieren, imponieren oder auffallen möchte, um jemanden für sich zu interessieren, gerade dann fällt einem oft die Machtlosigkeit ein. So zu meiner laienhaften Meinung zum Text. Ich finds gut, sehr gut, es war auch ne Struktur da und sagte dem Menschen was. Ansonsten bin ich im Laufe meines Lebens oft in der beschriebenen Situation gewesen und muss sagen, wenn Du Mänchen machen musst um jemanden für Dich einzunehmen, ist das doch sowieso ein Egozentriker. Sei Du selbst wen das nicht gefällt, der ist zwar temporär zugetan, wars dann aber auch und hinterlässt nur schlechte Gefühle oder? jedenfalls meine Lieben des lebens sind so aus der Distanz von Giganten auf Zwerge oder Normalmass geschrumpft.

Lg
micha
 

erbsenrot

Mitglied
Liebe Heike,

auweia... das Thema ist absolut "aus dem Leben gegriffen".

Immer wollen wir, dass man uns liebt... wir verbiegen uns dafür... und fragen ständig, warum funktioniert es nicht?

Du hast es sehr gut geschrieben, finde ich... so, als kommt es direkt aus deinem Herzen...

Alles Liebe dir :)
Hilda
 
@ bon,

du hast vollkommen recht, aber in wirklichkeit wurden auch keine antworten erwartet. man muß glaube ich dieses gedicht etwas intensiver lesen um zu verstehen.
danke bon fürs lesen und kommentieren.
heike
 
hallo micha,

absolut war auch dieses thema, mein thema,
aber irgendwann ghatte ich absolut keine lust mehr ihm soviel raum zu gewähren und ich verstand, das nörgeler und menschen verbesserer ihr problem mit der selbstannahme haben. dies aber zu kompensieren versuchen in dem sie andere verformen wollen.
das macht mich äußerst zornig.

danke, für einen so langen zuspruch, selbstbekenntnis und kommentar.
herzlichst heike
 
hallo hilda,

guten morgen, du hast völlig recht mit deiner aussage. ich glaube aber je jünger wir sind und je unsicherer um so größer ist die gefahr das man sich verbiegt oder verbiegen lässt. auch ich habe diese phase durchlebt, klar doch. aber heut zu tage will ich mich nicht mehr verbiegen lassen, werde ziemlich sauer wenn ich auf menschen - verbesser und besser - wisser treffe. genau für dieses volk habe ich mein gedicht geschrieben. " man beachte doch bitte den letzten satz... um es im ganzen zu verstehen.
träum süß erbschen.

gruß heike
 

Alina

Mitglied
Liebe Heike,

In Deinem Beitrag finde ich Gedanken, die auch mich eine Zeit lang beschäftigten. Ständig habe ich mich verbogen, wollte gefallen und glaubte dadurch, Zuneigung erhaschen zu können. Ein Trugschluss, wie ich inzwischen weiß.
Ich finde Deinen Text nicht zu sachlich. Im Gegenteil: Er ist sehr emotionsgeladen.
Das kommt in allen Deinen Fragen an Dein imaginäres Gegenüber zum Ausdruck.
[blue]Soll ich etwa das ewige Land des Lächelns
Im Gesicht tragen ?[/blue]
Diese Stelle erscheint mit etwas zu überhöht. Außerdem weckt sie eine, von Dir sicher nicht gewollte, geografische Verknüpfung.
[blue]Oder soll dir ich gar
Huldvoll bis ans Ende
Meiner Tage erscheinen?[/blue]
Auch diese Aussage ist m.E. etwas übertrieben. Huldvoll erscheinen Königinnen bzw. Herrscherinnen. Außerdem hat dich die Person, die Du in Deinem Gedicht ansprichst, noch nie so erhöht z.B. zur Königin seines Herzens gemacht.
Im Gegenteil: Du fühlst Dich in ihrer Gegenwart klein.
[blue]Was war es
Das es mich so sehr liebte
Dass ich trotz alle dem
Und immer noch existent bin?[/blue]
Hier kommt es, für mich jedenfalls, zu einem Bruch in Deiner Aussage. Das Leben hat Dich mit allen Vor- und Nachteilen ausgestattet, es hat Dich zu Dem geformt, was Du jetzt bist.
Du ziehst daraus die Schlussfolgerung, dass Dich das Leben liebt. Aber das ist nur die eine Seite der Betrachtung. Du selbst liebst es eben so sehr. Deshalb akzeptierst Du, trotz aller Deiner angeblichen Unzulänglichkeiten, schon lange Deine eigene Persönlichkeit. Sonst würdest Du alle diese Fragen nicht stellen. Und führe ich diesen Gedankengang weiter, komme ich an den Punkt, wo ich der Person, an die ich mich mit meinen Zeilen wende, einfach sagen würde: „Also liebe mich auch Du, für den ich glaube, mich verbiegen zu müssen, weil Du in mir jemanden anderes siehst, endlich so, wie ich wirklich bin.“.
Du jedoch stellst am Ende Deines Beitrages die Frage, was Du tun solltest, um geliebt zu werden.
Meine Antwort darauf ist.: NICHTS
Ich hoffe, ich konnte Dir meine Gedanken zum Text nahe bringen.

LG Alina
 
liebe alina,

herzlichen dank,
das du dich so intensiv mit meinem thema auseinandergesetzt hast.
du hast teilweise gut getroffen und mich sehr angeregt.
ich finde meinen text auch eher emotionsgeladen. er entstand aus der emotion zorn heraus und ist eher ironisch, die andere person hinterfragend gemeint.
er bezieht sich keineswegs auf einen mann sondern allgemein auf besserwisser und menschen die sich anmassen andere zu benörgeln und in eine ganz bestimmte richtung drängen zu wollen. der letzte satz... lautet übrigends:

"[blue]was kann ich tun damit DU dich liebst"[/blue]

weil ich meine menschen die sich selbst lieben, sind offen, tolerant, haben es nicht nötig ihr gegenüber verändern zu wollen.



Soll ich etwa das ewige Land des Lächelns
Im Gesicht tragen ?
Diese Stelle erscheint mit etwas zu überhöht. Außerdem weckt sie eine, von Dir sicher nicht gewollte, geografische Verknüpfung.
[blue]stimmt finde ich aber als wortspiel erlaubt...[/blue]Oder soll ich dir ich gar
Huldvoll bis ans Ende
Meiner Tage erscheinen?
[blue]ist etwas höhnisch gemeint... huldigen wäre vermutlich fas richtigere wort, kann ich ändern[/blue]
Auch diese Aussage ist m.E. etwas übertrieben. Huldvoll erscheinen Königinnen bzw. Herrscherinnen. Außerdem hat dich die Person, die Du in Deinem Gedicht ansprichst, noch nie so erhöht z.B. zur Königin seines Herzens gemacht.
Im Gegenteil: Du fühlst Dich in ihrer Gegenwart klein.

[blue]evtl.dem versuch ausgestzt klein gemacht zu werden[/blue]
Was war es
Das es mich so sehr liebte
Dass ich trotz alle dem
Und immer noch existent bin?
[blue]
ich meinte das universum, Gott, oder oder... [/blue][blue]der bruch ist beabsichtigt...[/blue]Hier kommt es, für mich jedenfalls, zu einem Bruch in Deiner Aussage.
Das Leben hat Dich mit allen Vor- und Nachteilen ausgestattet, es hat Dich zu Dem geformt, was Du jetzt bist.
Du ziehst daraus die Schlussfolgerung, dass Dich das Leben liebt.
[red][blue]Aber das ist nur die eine Seite der Betrachtung. Du selbst liebst es eben so sehr. Deshalb akzeptierst Du, trotz aller Deiner angeblichen Unzulänglichkeiten, schon lange Deine eigene Persönlichkeit. Sonst würdest Du alle diese Fragen nicht stellen. Und führe ich diesen Gedankengang weiter, [/blue][/red]

[blue]finde ich sehr treffend und spannend[/blue]


Du jedoch stellst am Ende Deines Beitrages die Frage, was Du tun solltest, um geliebt zu werden.
Meine Antwort darauf ist.: NICHTS
das misssverständnis zu diesem punkt ist ja nun sicher geklärt...ich will auch nichts mehr tun umgeleibt zu werden...

[blue]ich denke ich habe es mir und anderen genug bewiesen, will auch (fast) nichts beweisen.[/blue]
LG Alina
ja konntest du von frau zu frau mit lebenserfahrungen.
alles liebe heike
 

Alina

Mitglied
Entschuldigung

Liebe Heike,
der Fehler, der mir im letzten Teil meines Kommentares zu Deinem Beitrag unterlaufen ist, tut mir leid. Ich bin echt davon ausgegangen, dass du diese Worte an ein imaginäres Gegenüber richtest, mit der Abschlussfrage, was Du eigentlich noch tun sollst, um geliebt zu werden.
Durch Deinen Hinweis auf diesen Trugschluss sehe ich natürlich nun einige Gedanken und Fragen anders...

Liebe Grüße
Alina
 
danke alina,

für deine textarbeit und deine rege beteiligung. kleine missverständnisse kommen nun mal vor. das aber wiegt die rege beteiligung und diskussion dicke wieder auf.
lange hat mir in der lupe ein so anregender und fairer austausch gefehlt.
doch nun gibt es sie wieder. wundervoll hat viel, viel freude gemacht.
heike
 



 
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