Frankfurt

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Heinrich VII

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Frankfurt -
ich laufe durch dich hindurch,
wie eine Ameise komme ich mir vor.
Du so groß, ich so winzig.
Vorbei an all den Menschen,
dem Gedränge und Geschiebe,
wo ein jeder zu den vorderen Plätzen drängt.

Im Auto nicht anders -
Umleitungen, Einbahnstraßen,
Baustellen, Staus,
das Fahrzeug zum Stehzeug,
die Lust zum Frust.

Viel zu viele kurven durch
deine oft benutzten Straßen.
Viel zu viele blasen ihre Gase,
in schlecht verträgliche Luft.

Aber du hast auch Parkanlagen,
begehbare Altstadtteile, Oasen.
Man glaubt dort kaum,
das du es bist, die Stadt -
der alles verschlingende Moloch.

Frankfurt,
ich laufe durch dich hindurch.
Wie eine Ameise, so winzig.
Ehrfürchtig, vor deiner Größe.
Vorbei an all den Menschen,
dem Gedränge und Geschiebe,
wo jeder zu einem Platz nach vorne drängt.
Und doch nur gefressen wird,
eingespeichelt, verdaut
und wieder ausgespuckt.
 
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Heinrich VII

Mitglied
Hallo,

ich habe dieses Gedicht vor Jahren geschrieben. Es sind sozusagen meine ersten und bleibenden Eindrücke dieser Stadt.
Geboren und aufgewachsen bin ich in einer südbadischen Kleinstadt; mit etwa 23 Jahren bin ich ins Rhein/Main Gebiet gezogen.
Ich wohnte nicht direkt in Frankfurt, nur in der Nähe. Aber zum Einkaufen ging ich hin und wieder dahin. Oder ich war in Sachsenhausen,
um Livemusik zu hören. Für mich hatte und hat diese Stadt - neben all den faszinierenden Dingen, die es da gibt - etwas Bedrohliches und Gnadenloses,
was vermutlich dem Umstand geschuldet ist, dass ich aus der Provinz komme und nie ein Stadtmensch geworden bin. :)
 
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