Danke, Hansz, für Deine Ausführungen, die mir beim nochmaligen Lesen eine mögliche Problematik bei der Bestimmung der Abstrakta im Gedicht aufzeigen.
Offensichtlich fällt gleich die erste Strophe mit der Tür ins Haus...
Das Abstraktum einer Begrifflichkeit oszilliert zwischen den Abstrakta zweier Begrifflichkeiten samt ihren jeweiligen Ensembles, die hier unweigerlich "mitschwingen".
Ich finde, dass der Begriff "
Gedanken" in seiner Abstraktheit, den beiden anderen Begriffen in nichts nachsteht.
Denn, was sind eigentlich Gedanken?
Nüchtern formuliert sind Gedanken elektrische Impulse, unzählige chemische und hochkomplexe Interaktionen, die im Gehirn stattfinden.
Demzufolge sind Gedanken ein Produkt des menschlichen Gehirns, das in ständiger Wechselwirkung mit der inneren und äußeren "Umgebung" interagiert.
Wenn Gedanken zwischen ihnen "oszillieren", könnten sie Gegensätze sein, oder bezeichnende Verschiedenheiten enger Nachbarn.
Ja, das sehe ich ähnlich.
Implikation steht hier als Gegenstück zur Imagination.
Erste ist in ihrer Definition ein Sammelbegriff für formale oder rationale Schlussfolgerungen als Auswirkung logischer Zusammenhänge zuordenbar.
Unter dem Begriff Imagination verstehe ich den aktiven oder passiven Prozess des menschlichen Bewusstseins der Vorstellungsbildung.
Oder anders ausgedrückt, die Imagination ist eine Art Schnittstelle zwischen Wahrnehmung und Denken.
Wobei aus psychologischer Sicht nicht abschließend geklärt ist, wie sich, zum Beispiel beim Betrachten eines Bildes, Denkprozesse bilden.
Die abstrakte "Vorstellungskraft" stört das Persönliche, Imaginative, Narrative der Rundführung durchs Haus. Wie wärs mit ?
und die vier puppenhauswände scherzen
über die dünnhäutigkeit ihrer tapeten
?
Nun, Dein Vorschlag wäre eine Möglichkeit.
Gleichwohl ich finde, dass der Begriff
Geist faszinierender wirkt auch wenn dadurch die Eigenschaft des Objekts fehlt, sinnlich wahrnehmbar zu sein.
"
die dünnhäutigkeit des geistes" kann hier auch positiv im Sinne einer erhöhten Sensibilität und Empfänglichkeit für exogene oder endogene Reize verstanden werden.
Es ist doch die Macht der Vorstellungskraft, welche die persönliche Realität erschaffen kann...
...warum also nicht in ihren vier Wänden ?
Gruß
Mimi