„Fred vom Jupiter“ (Andreas Dorau, 2006) - Sonett, sechshebig

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Walther

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„Fred vom Jupiter“ (Andreas Dorau, 1982/2006)

Ein fester Platz im weiten Raum: Gelänge es,
So könnte man bis an den Blitz am Anfang sehen.
Man sähe Galaxien werden und vergehen.
Die Zeit, die Endlichkeit, auch sie bezwänge es:

Das Teleskop, das bis zur Schöpfung blicken würde.
Doch ist das Universum wirklich dies und eines?
Vielleicht sind’s derer viele. Oder sogar keines!
Ob man sie überwindet, jene Wissenshürde,

Die mittendrin im Urknall ist. Und ewig bleibt?
Es tanzt der Jupiter in seinen Ringen, Monde
Umrunden ihn, bis er sie doch zu Staub zerreibt.

An seinen Polen hüpft das bunte Wunderfeuer,
Es stürmt der Wirbelsturm; es stürzt die kleine Sonde:
Der Mensch, der sie geschickt hat, ist ein Ungeheuer.
 
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mondnein

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Faszinierende Gedankengänge, lieber Walther,

und ich bin zur Zeit wieder ganz in Brian Greens Grundgedanken gefangen, wie schon in meinem Leserbrief zum Spiegelartikel vor einigen Jahren
wo es darum ging (und nun wieder geht), wie der Urknallpunkt als Zustand höchster Ordnung in der aus ihm folgenden Schöpfung nur noch ausklingt, in der unumkehrbar anwachsenden Entropie seine Ordnung abarbeitet wie bei den Transzendentalen Idealisten von Kant bis Hegel das oberste Prinzip, das Absolute, die prima causa, der logos, "das A und O und der Lebendige" sich als All bewahrheitet. "Der Geist führt einen ewigen Selbstbeweis" (Novalis, "Blüthenstaub").

grusz, hansz
 

Walther

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Faszinierende Gedankengänge, lieber Walther,

und ich bin zur Zeit wieder ganz in Brian Greens Grundgedanken gefangen, wie schon in meinem Leserbrief zum Spiegelartikel vor einigen Jahren
wo es darum ging (und nun wieder geht), wie der Urknallpunkt als Zustand höchster Ordnung in der aus ihm folgenden Schöpfung nur noch ausklingt, in der unumkehrbar anwachsenden Entropie seine Ordnung abarbeitet wie bei den Transzendentalen Idealisten von Kant bis Hegel das oberste Prinzip, das Absolute, die prima causa, der logos, "das A und O und der Lebendige" sich als All bewahrheitet. "Der Geist führt einen ewigen Selbstbeweis" (Novalis, "Blüthenstaub").

grusz, hansz
lb Hansz,
die frage nach dem beginn von allem und die multiversumsspekulationen sind ebenso reizvoll wie ein großer antrieb, immer mehr und immer besser zu verstehen, was die schöpfung und uns als ein teil von ihr ausmacht. danke fürs lesen und bedenken.
die thermodynamischen gesetze sind ein unversivales erklärungskonzept für unsere wirklichkeit. es gäbe noch weitere, die man diskutieren könnte.
wie immer ist den wissen reichhaltig. ich bestaune immer wieder, was du alles zu sagen weißt.
lg W.

der dichter dankt @fee_reloaded fürs brauchbar befinden und @mondnein für die leseempfehlung!
 



 
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