WackyWorld
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Als ich mit dem Schreiben begann, war ich gerade mal vier Jahre alt. Man nannte mich hochbegabt, und mit fünf hatte ich bereits mein erstes Sachbuch fertiggestellt. Es trug den Titel „Kaleidoskopische Mosaike des Interstellaren Bewusstseins“. Mit sechs schrieb mich meine Mutter an der Universität für ein Studium der Literaturwissenschaften ein – ein Traum ging für mich in Erfüllung. Damals lief häufig das Literarische Quartett im Fernsehen, und ich konkurrierte oft mit meinem Vater um die Fernbedienung, der meistens weniger literarische Programme bevorzugte. Einer seiner Favoriten war „Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd“, während ich mich eher für Immanuel Kant interessierte.
Ich interessierte mich auch für Quantenphysik, und als ich meine erste Zeitmaschine fertig hatte, fand ich auch mehr Zeit für die Literatur. Mein erstes Werk, für das ich einen Verlag gewinnen wollte, hatte überhaupt keinen Titel. Ich fand das dermaßen genial und war absolut sicher, dass ich einen Verlagsvertrag bekommen würde. Leider kam eine Ablehnung, allerdings mit einem sehr aufschlussreichen Schreiben, in dem mir nahegelegt wurde, therapeutische Hilfe zu suchen. Ich fand das anmaßend, aber ich habe es hingenommen. Ich bin halt extrem intelligent und die meisten Menschen verstehen meine Art zu denken nicht – und das kam mal wieder zum Ausdruck.
Mein zweites Buch, 2400 Seiten stark, handelte von einer interstellaren Raumachsenkrümmung, bei der ein nuklearer Käfer eine Gottesphobie entwickelt. Wieder eine Absage. Mir war klar, dass da vermutlich die Kirche hinter steckte. Ich hatte mich religiös zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich schaute daraufhin etwa 200 Sendungen des Literarischen Quartetts, um ein Gefühl für richtig gute Werke zu bekommen, und nahm mein Meisterwerk in Angriff. Ich schrieb rückwärts, jeden zweiten Buchstaben malte ich mit gelber Farbe an, und ich biss regelmäßig in die Seiten, um die Emotion nicht nur in den Worten zum Ausdruck zu bringen, sondern auch durch die angebissenen Seiten.
Meine Großmutter, die als Schamanin im Wald als Heilpraktikerin arbeitete, bat ich, das Buch mit Alraune einzureiben, um dem Ganzen einen mystischen Hauch zu verleihen. Mir war klar, dass ich mit einem normalen Anschreiben bei einem Verlag nicht durchkommen würde. Also beschloss ich, eine ganz große Nummer zu machen. Ich zog mich komplett nackt aus und bat meine Großmutter, meinen Körper komplett mit dem Inhaltsverzeichnis des Buches zu bemalen. Das war eine derart wuchtige Kunst, dass ich ganz sicher war, nicht nur den Verlagsvertrag in der Hand zu halten, sondern vermutlich auch eine Ausstellung in irgendeinem großen Museum für Körperkunst zu bekommen.
So, wie ich war, marschierte ich in den Verlag. Doch da passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Die Polizei erschien und ich wurde verhaftet. Ich verstand die Welt nicht mehr. Als mich die Polizisten dann nach Hause brachten, schien es meinen Eltern peinlich zu sein, dass ich dermaßen kreativ war. Mein Vater zog aus und meine Mutter nahm einen anderen Namen an. Ich wohnte fortan bei meiner Großmutter, was eigentlich auch ganz gut war, da ich dort die kreative Freiheit hatte, die ich brauchte. Dieses Mal würde es klappen, das wusste ich.
Ich musste noch tiefer in die Kreativitätskiste greifen. Also rodete ich den gesamten Wald und schrieb auf jeden Baum einen Buchstaben meines Werkes. Anschließend mietete ich einen LKW und ließ den gesamten Wald auf den Verlag rollen. Die Mitarbeiter starrten mich an, als hätten sie einen Geist gesehen. Doch ich wusste, dass ich endlich verstanden worden war. Ich strahlte über das ganze Gesicht, als die Lektorin auf mich zuggerannt kam. Ich rechnete mit einem Wangenkuss. Leider kam es anders. Die Dame war wohl in einem Shaolin-Kloster aufgewachsen, wie ich im Nachhinein erfuhr. Sie vermöbelte mich nach Strich und Faden. Alles war geschwollen am Ende, sogar mein kleiner Zeh.
Ich war zudem gebrochen. Mein Traum zerplatzt. Mir liefen die Tränen runter und ich rannte zu Oma. Dachte ich zumindest, doch ihre Hütte war weg und sie auch.
Ich war perplex. Traurig setzte ich mich auf den Waldboden, da kam sie, die beste Idee, die ich je hatte. Ein Käfer brachte mich auf die Idee. Kafkas Verwandlung! Ich selbst musste das Werk sein. Ich legte mich auf den Rücken und strampelte. Und strampelte. Und strampelte. Und strampelte….
Ich interessierte mich auch für Quantenphysik, und als ich meine erste Zeitmaschine fertig hatte, fand ich auch mehr Zeit für die Literatur. Mein erstes Werk, für das ich einen Verlag gewinnen wollte, hatte überhaupt keinen Titel. Ich fand das dermaßen genial und war absolut sicher, dass ich einen Verlagsvertrag bekommen würde. Leider kam eine Ablehnung, allerdings mit einem sehr aufschlussreichen Schreiben, in dem mir nahegelegt wurde, therapeutische Hilfe zu suchen. Ich fand das anmaßend, aber ich habe es hingenommen. Ich bin halt extrem intelligent und die meisten Menschen verstehen meine Art zu denken nicht – und das kam mal wieder zum Ausdruck.
Mein zweites Buch, 2400 Seiten stark, handelte von einer interstellaren Raumachsenkrümmung, bei der ein nuklearer Käfer eine Gottesphobie entwickelt. Wieder eine Absage. Mir war klar, dass da vermutlich die Kirche hinter steckte. Ich hatte mich religiös zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ich schaute daraufhin etwa 200 Sendungen des Literarischen Quartetts, um ein Gefühl für richtig gute Werke zu bekommen, und nahm mein Meisterwerk in Angriff. Ich schrieb rückwärts, jeden zweiten Buchstaben malte ich mit gelber Farbe an, und ich biss regelmäßig in die Seiten, um die Emotion nicht nur in den Worten zum Ausdruck zu bringen, sondern auch durch die angebissenen Seiten.
Meine Großmutter, die als Schamanin im Wald als Heilpraktikerin arbeitete, bat ich, das Buch mit Alraune einzureiben, um dem Ganzen einen mystischen Hauch zu verleihen. Mir war klar, dass ich mit einem normalen Anschreiben bei einem Verlag nicht durchkommen würde. Also beschloss ich, eine ganz große Nummer zu machen. Ich zog mich komplett nackt aus und bat meine Großmutter, meinen Körper komplett mit dem Inhaltsverzeichnis des Buches zu bemalen. Das war eine derart wuchtige Kunst, dass ich ganz sicher war, nicht nur den Verlagsvertrag in der Hand zu halten, sondern vermutlich auch eine Ausstellung in irgendeinem großen Museum für Körperkunst zu bekommen.
So, wie ich war, marschierte ich in den Verlag. Doch da passierte etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte: Die Polizei erschien und ich wurde verhaftet. Ich verstand die Welt nicht mehr. Als mich die Polizisten dann nach Hause brachten, schien es meinen Eltern peinlich zu sein, dass ich dermaßen kreativ war. Mein Vater zog aus und meine Mutter nahm einen anderen Namen an. Ich wohnte fortan bei meiner Großmutter, was eigentlich auch ganz gut war, da ich dort die kreative Freiheit hatte, die ich brauchte. Dieses Mal würde es klappen, das wusste ich.
Ich musste noch tiefer in die Kreativitätskiste greifen. Also rodete ich den gesamten Wald und schrieb auf jeden Baum einen Buchstaben meines Werkes. Anschließend mietete ich einen LKW und ließ den gesamten Wald auf den Verlag rollen. Die Mitarbeiter starrten mich an, als hätten sie einen Geist gesehen. Doch ich wusste, dass ich endlich verstanden worden war. Ich strahlte über das ganze Gesicht, als die Lektorin auf mich zuggerannt kam. Ich rechnete mit einem Wangenkuss. Leider kam es anders. Die Dame war wohl in einem Shaolin-Kloster aufgewachsen, wie ich im Nachhinein erfuhr. Sie vermöbelte mich nach Strich und Faden. Alles war geschwollen am Ende, sogar mein kleiner Zeh.
Ich war zudem gebrochen. Mein Traum zerplatzt. Mir liefen die Tränen runter und ich rannte zu Oma. Dachte ich zumindest, doch ihre Hütte war weg und sie auch.
Ich war perplex. Traurig setzte ich mich auf den Waldboden, da kam sie, die beste Idee, die ich je hatte. Ein Käfer brachte mich auf die Idee. Kafkas Verwandlung! Ich selbst musste das Werk sein. Ich legte mich auf den Rücken und strampelte. Und strampelte. Und strampelte. Und strampelte….