Hallo Dohle,
danke für diese weitere Perspektive. Das wirft für mich auch eine Grundsatzfrage auf: was gilt es in einem Gedicht zu beleuchten? Hier waren es ein paar schemenhaft aufgeworfene Gedankenassoziationen.
ok, die Grundidee bzw. Grundideen waren, dass man Freiheit, die man einfach hat, sich aber nicht erkämpft hat, gar nicht so zu würdigen weiß (hungern auf dem Festmahlbankett: trotz des Überflusses fehlt etwas bzw. die "geschenkte" "Freiheit enttäuscht auf dem Silbertablett"). Und dass gleichzeitig Freiheit oder auch die freie Wahl, das Fehlen von Regeln oder Unmöglichkeiten gleichzeitig auch ein Fehlen von Halt und Stabilität sein kann. Wenn ich in einem sehr starren Regelwerk lebe, kann dies auch ein stabiles Fundament sein. Die "geballte" Freiheit kann verwirren ("kopfloses Huhn") oder auch Angst machen. Auslöser war das Wegbröckeln von demokratischen/rechtstaatlichen Grundwerten in unserer heutigen Zeit. Und auch das Verhalten der Menschen, dass man am besten mit Gleichgültigkeit beschreiben kann. Die Grundwerte sind in Gefahr und es passiert ... eigentlich nichts. Mir haben dann die Bilder gefallen, die ich gefunden habe.
Ich hatte die Idee zu dem sehr globalen Thema "Freiheit" jeweils einen Punkt zu beleuchten, daher dieses etwas kurze Gedicht.
Was braucht es für ein gutes Gedicht? Wenn ich das wüsste, wüsste ich ja wo ich weiter ansetzen kann. Aber um meine Frage selber zu beantworten (und das knüpft an den Vorschlag von dohle an): vielleicht eine weitere Beschäftigung mit dem Thema, den Worten, den Ideen. Für das Gedicht mag noch ein weiterer Aspekt oder eine Polarität der Ansichten förderlich sein. Ich werd mal schauen.
Auf jeden Fall danke für die fruchtbaren Rückmeldungen. Jeder Vorschlag regt ja weitere Gedanken und die Phantasie an.
Liebe Grüße,
sonah