anbas
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Fremde Welten
Neulich bin ich beim Zappen mal wieder an der falschen Stelle hängengeblieben. Es war irgend so eine bescheuerte Reality-Serie, in der es ums Heiraten ging. Eine wirklich gutaussehende Frau, Anfang 30, sagte mit großen leuchtenden Augen, dass wohl jedes Mädchen davon träumt, einmal Prinzessin sein zu dürfen.
"Hoffentlich nicht!" schoss es mir durch den Kopf.
Zum einen habe ich Probleme damit, wenn sich erwachsene Menschen als 'Mädchen' oder 'Junge' bezeichnen. – OK, wenn es als lockerer Spruch genutzt wird, wie zum Beispiel "Hallo Jungs!" oder "Auf geht's, Mädels!", kann ich damit leben. Doch ansonsten rollen sich bei mir fast schon die Fußnägel auf, wenn jemand solch eine Formulierung verwendet. – Es ist fast so schlimm, wie Ehepaare, die sich mit "Mutti" und "Vati" anreden.
Zum anderen wäre es wirklich furchtbar, wenn jede Frau diesen Traum hätte, einmal Prinzessin zu sein. Die Vorstellung, eine Partnerin zu haben, die an ihrer Hochzeit wie eine Prinzessin auftreten und behandelt werden möchte, ist für mich genauso attraktiv, wie der Gedanke, in eine Qualle zu beißen. – Ich weiß, es gibt Länder, in denen Quallen gegessen werden, aber das ist nicht meine Welt. Und genau so wenig ist es meine Welt, in der sich erwachsene Frauen als "Mädchen" bezeichnen und Prinzessinnen sein wollen. – OK, beim Fasching würde ich es noch durchgehen lassen, aber Karneval, Fasching oder auch Motto-Partys sind ebenfalls nicht so meine Welt…
Dabei bin ich überhaupt nicht unromantisch. Für schöne Sonnenuntergänge, einen grandiosen Sternenhimmel oder einem Essen bei Kerzenschein (jedoch ohne Stehgeiger, bitte) bin ich durchaus zu haben. Aber eben nicht für diesen Mädchen-Prinzessinnen-Quatsch von erwachsenen Frauen.
Genauso verhält es sich übrigens auch mit den sogenannten 'Jungs-Sachen'. Typen, die davon träumen, sich als strahlende Ritter vor ihren Liebsten zu beweisen, sind mir ebenfalls suspekt, wie auch jene, die zu wissen meinen, was einen starken Jungen oder wahren Mann ausmacht. Solche Anwandlungen sind mir weitgehend fremd. – OK, in schwachen Momenten, steigen auch in mir Heldenphantasien auf. Dies sind dann aber wirklich schwache Momente, in denen ich mich mies fühle und hoffe, mich mit solchen Gedankenspielen ein wenig aus der seelischen Talsohle zu holen. Nein, dass alles ist sonst ebenfalls nicht meine Welt. Wie gesagt, ich fresse auch keine Quallen. Außerdem wären es dann 'Männer-Sachen' – zumindest spätestens dann, wenn die Person die Volljährigkeit erreicht hat.
Insgesamt ist die Liste von den Dingen, die nicht zu meiner Welt gehören, lang – und sie wird, wie es mir scheint, immer länger. Seien es nun Junggesellen-/Jungesellinnen-Abschiede, das Gendern, feucht-fröhliche Partys, Halloween, Bungeespringen, Schönheitswettbewerbe, Facebook, Twitter, WhatsApp oder, oder, oder …
Sicher, zumindest teilweise wird das auch mit dem Älterwerden zu tun haben. Aber ich will auch gar nicht in diese Welt oder Welten hineingeraten oder mich mit ihnen näher befassen. Lieber sterbe ich einsam. – Aber das muss ich nicht. Es gibt gottseidank Menschen, die ähnlich drauf sind wie ich. Auch, wenn es vielleicht nicht so viele sind.
Außerdem heißt es ja nicht, dass Menschen aus diesen mir so fremden Welten per se unsympathisch sind. Solange es trotzdem noch gemeinsame Interessen gibt, kann man ja durchaus immer mal wieder schöne Zeiten miteinander verbringen. – Nur in Quallen werde ich niemals beißen …
Neulich bin ich beim Zappen mal wieder an der falschen Stelle hängengeblieben. Es war irgend so eine bescheuerte Reality-Serie, in der es ums Heiraten ging. Eine wirklich gutaussehende Frau, Anfang 30, sagte mit großen leuchtenden Augen, dass wohl jedes Mädchen davon träumt, einmal Prinzessin sein zu dürfen.
"Hoffentlich nicht!" schoss es mir durch den Kopf.
Zum einen habe ich Probleme damit, wenn sich erwachsene Menschen als 'Mädchen' oder 'Junge' bezeichnen. – OK, wenn es als lockerer Spruch genutzt wird, wie zum Beispiel "Hallo Jungs!" oder "Auf geht's, Mädels!", kann ich damit leben. Doch ansonsten rollen sich bei mir fast schon die Fußnägel auf, wenn jemand solch eine Formulierung verwendet. – Es ist fast so schlimm, wie Ehepaare, die sich mit "Mutti" und "Vati" anreden.
Zum anderen wäre es wirklich furchtbar, wenn jede Frau diesen Traum hätte, einmal Prinzessin zu sein. Die Vorstellung, eine Partnerin zu haben, die an ihrer Hochzeit wie eine Prinzessin auftreten und behandelt werden möchte, ist für mich genauso attraktiv, wie der Gedanke, in eine Qualle zu beißen. – Ich weiß, es gibt Länder, in denen Quallen gegessen werden, aber das ist nicht meine Welt. Und genau so wenig ist es meine Welt, in der sich erwachsene Frauen als "Mädchen" bezeichnen und Prinzessinnen sein wollen. – OK, beim Fasching würde ich es noch durchgehen lassen, aber Karneval, Fasching oder auch Motto-Partys sind ebenfalls nicht so meine Welt…
Dabei bin ich überhaupt nicht unromantisch. Für schöne Sonnenuntergänge, einen grandiosen Sternenhimmel oder einem Essen bei Kerzenschein (jedoch ohne Stehgeiger, bitte) bin ich durchaus zu haben. Aber eben nicht für diesen Mädchen-Prinzessinnen-Quatsch von erwachsenen Frauen.
Genauso verhält es sich übrigens auch mit den sogenannten 'Jungs-Sachen'. Typen, die davon träumen, sich als strahlende Ritter vor ihren Liebsten zu beweisen, sind mir ebenfalls suspekt, wie auch jene, die zu wissen meinen, was einen starken Jungen oder wahren Mann ausmacht. Solche Anwandlungen sind mir weitgehend fremd. – OK, in schwachen Momenten, steigen auch in mir Heldenphantasien auf. Dies sind dann aber wirklich schwache Momente, in denen ich mich mies fühle und hoffe, mich mit solchen Gedankenspielen ein wenig aus der seelischen Talsohle zu holen. Nein, dass alles ist sonst ebenfalls nicht meine Welt. Wie gesagt, ich fresse auch keine Quallen. Außerdem wären es dann 'Männer-Sachen' – zumindest spätestens dann, wenn die Person die Volljährigkeit erreicht hat.
Insgesamt ist die Liste von den Dingen, die nicht zu meiner Welt gehören, lang – und sie wird, wie es mir scheint, immer länger. Seien es nun Junggesellen-/Jungesellinnen-Abschiede, das Gendern, feucht-fröhliche Partys, Halloween, Bungeespringen, Schönheitswettbewerbe, Facebook, Twitter, WhatsApp oder, oder, oder …
Sicher, zumindest teilweise wird das auch mit dem Älterwerden zu tun haben. Aber ich will auch gar nicht in diese Welt oder Welten hineingeraten oder mich mit ihnen näher befassen. Lieber sterbe ich einsam. – Aber das muss ich nicht. Es gibt gottseidank Menschen, die ähnlich drauf sind wie ich. Auch, wenn es vielleicht nicht so viele sind.
Außerdem heißt es ja nicht, dass Menschen aus diesen mir so fremden Welten per se unsympathisch sind. Solange es trotzdem noch gemeinsame Interessen gibt, kann man ja durchaus immer mal wieder schöne Zeiten miteinander verbringen. – Nur in Quallen werde ich niemals beißen …