Fremder in der Nacht
Dunkelheit umfing sie, die ihr Angst machte. Die einzige Lichtquelle war der schmale Lichtstreifen, der unter der Tür durchschien. Ihre Haare klebten nass an ihrer Stirn, ihre Hände zitterten und der Atem ging schnell.
Er kam plötzlich, leise und unerwartet. Er warf riesige Schatten an die Wände und positionierte sich direkt neben sie. So wie er es jede Nacht tat.
Sie klammerte ihre Finger in die Bettdecke und kniff die Augen zusammen. In der Hoffnung, er würde verschwinden, er würde sie in Ruhe lassen, mindestens für eine Nacht.
Doch bereits im nächsten Augenblick spürte sie seine eisigen Krallen die langsam zudrückten, ihr den so ersehnten Sauerstoff verwehrten. Sie krächzte nach Luft, wollte schreien, wollte sich wehren, schliesslich weinen, doch nichts geschah.
Schwärze umfing sie. Diese Schwärze, welche ihr solche Angst einjagte.
Sie wusste er würde wiederkommen. Doch sie rechnete nicht damit, dass es bereits so bald wäre.
Er kam plötzlich, leise und unerwartet. Er warf riesige Schatten an die Wände und positionierte sich direkt neben sie. So, wie er es jede Nacht tat.
Sie vergrub ihren Kopf unter der Bettdecke und hielt sich schützend die Ohren zu, in der Hoffnung zu entgehen. Zu entgehen vor dem Schmerz, der Angst, ja am liebsten vor der ganzen Welt.
Sie musste etwas tun. Denn sie hielt es nicht mehr aus.
Sie schaltete ihren Verstand aus, sprang aus dem Bett, öffnete das Fenster. Sie kam erst wieder zu Bewusstsein, als sie die kalte Nachtluft in ihrem Gesicht spürte und eisiger Steinboden unter ihren nackten Füssen stach. Ein Blick in die Tiefe genügte, um ihre Vorahnung zu bestätigen.
Der schmale Sims sollte wohl beängstigend sein, doch was im Zimmer auf sie zu warten schien, war noch viel schlimmer.
Somit fasste sie sich ein Herz und tat einen grossen Schritt ins Leere.
Ein Piepen weckte sie. Der bissige Geruch von Desinfektionsmittel stieg ihr in die Nase. Als sie die Augen öffnen wollte, stellte sie fest, dass ihre Lider so seltsam schwer waren. Sie schaffte es einfach nicht.
Dann hörte sie leise Stimmen. Sie schienen miteinander zu flüstern. «Wir wissen nicht mehr was tun!» Mama? «Sie distanziert sich immer mehr von uns. Ausserdem erzählt sie immer wieder von einer dunklen Gestalt!» Papa? Und schliesslich eine Stimme, die ihr unbekannt war: «Ihre Tochter leidet an psychischen Störungen. Es kommt vor, dass Patient/innen ihre Angst in Form von Gestalten sehen. Sie halluzinieren.» Dann ein Schluchzen. Sie identifizierte es mit ihrer Mutter.
Etwas Feuchtes rann über ihre Wange. Die erste Träne seit Jahren. Sie öffnete die Augen, wollte Mama beruhigen: Es würde ihr gut gehen, doch etwas Dunkles kam auf sie zu, riss ihr die Beatmungsschläuche aus der Nase.
Schwärze, diese Schwärze welche ihr solche Angst machte.
Dunkelheit umfing sie, die ihr Angst machte. Die einzige Lichtquelle war der schmale Lichtstreifen, der unter der Tür durchschien. Ihre Haare klebten nass an ihrer Stirn, ihre Hände zitterten und der Atem ging schnell.
Er kam plötzlich, leise und unerwartet. Er warf riesige Schatten an die Wände und positionierte sich direkt neben sie. So wie er es jede Nacht tat.
Sie klammerte ihre Finger in die Bettdecke und kniff die Augen zusammen. In der Hoffnung, er würde verschwinden, er würde sie in Ruhe lassen, mindestens für eine Nacht.
Doch bereits im nächsten Augenblick spürte sie seine eisigen Krallen die langsam zudrückten, ihr den so ersehnten Sauerstoff verwehrten. Sie krächzte nach Luft, wollte schreien, wollte sich wehren, schliesslich weinen, doch nichts geschah.
Schwärze umfing sie. Diese Schwärze, welche ihr solche Angst einjagte.
Sie wusste er würde wiederkommen. Doch sie rechnete nicht damit, dass es bereits so bald wäre.
Er kam plötzlich, leise und unerwartet. Er warf riesige Schatten an die Wände und positionierte sich direkt neben sie. So, wie er es jede Nacht tat.
Sie vergrub ihren Kopf unter der Bettdecke und hielt sich schützend die Ohren zu, in der Hoffnung zu entgehen. Zu entgehen vor dem Schmerz, der Angst, ja am liebsten vor der ganzen Welt.
Sie musste etwas tun. Denn sie hielt es nicht mehr aus.
Sie schaltete ihren Verstand aus, sprang aus dem Bett, öffnete das Fenster. Sie kam erst wieder zu Bewusstsein, als sie die kalte Nachtluft in ihrem Gesicht spürte und eisiger Steinboden unter ihren nackten Füssen stach. Ein Blick in die Tiefe genügte, um ihre Vorahnung zu bestätigen.
Der schmale Sims sollte wohl beängstigend sein, doch was im Zimmer auf sie zu warten schien, war noch viel schlimmer.
Somit fasste sie sich ein Herz und tat einen grossen Schritt ins Leere.
Ein Piepen weckte sie. Der bissige Geruch von Desinfektionsmittel stieg ihr in die Nase. Als sie die Augen öffnen wollte, stellte sie fest, dass ihre Lider so seltsam schwer waren. Sie schaffte es einfach nicht.
Dann hörte sie leise Stimmen. Sie schienen miteinander zu flüstern. «Wir wissen nicht mehr was tun!» Mama? «Sie distanziert sich immer mehr von uns. Ausserdem erzählt sie immer wieder von einer dunklen Gestalt!» Papa? Und schliesslich eine Stimme, die ihr unbekannt war: «Ihre Tochter leidet an psychischen Störungen. Es kommt vor, dass Patient/innen ihre Angst in Form von Gestalten sehen. Sie halluzinieren.» Dann ein Schluchzen. Sie identifizierte es mit ihrer Mutter.
Etwas Feuchtes rann über ihre Wange. Die erste Träne seit Jahren. Sie öffnete die Augen, wollte Mama beruhigen: Es würde ihr gut gehen, doch etwas Dunkles kam auf sie zu, riss ihr die Beatmungsschläuche aus der Nase.
Schwärze, diese Schwärze welche ihr solche Angst machte.